Hamburg. In Wilhelmsburg wurden die ersten Küken gesichtet. Für den Schlupf-Erfolg des selten gewordenen Wiesenvogels gibt es einen Grund.
Der schwarz-weiß gefärbte Kiebitz war früher ein häufig gesehener Gast auf Wiesen und Äckern in und um Hamburg. Doch nach Angaben des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Hamburg sind seine Bestände seit den 1980er-Jahren bundesweit um mehr als 90 Prozent zurückgegangen. Dank des Engagements von Naturschützern und Freiwilligen hat der Kiebitz im Wilhelmsburger Osten nun wieder eine Heimat gefunden.
Seit drei Jahren setzt sich der BUND Hamburg für den Schutz des Kiebitzes ein, dessen Lebensraum vor allem durch Entwässerung in der Landwirtschaft und den Verlust von Feuchtwiesen stark eingeschränkt wurde. Landwirte, Freiwillige und der Umweltverband arbeiten nun zusammen, um Kiebitz-Paare ausfindig zu machen und ihre Nester auf den Feldern zu schützen.
Gefährdeter Kiebitz zurück in Hamburg – Experte ist optimistisch
In diesem Frühjahr konnten im Wilhelmsburger Osten sieben Kiebitzgelege sichergestellt werden, wie der BUND Hamburg am Mittwoch mitteilte. Die freudige Nachricht: Die ersten Küken sind geschlüpft.
Henning Loch, Referent für Kiebitzschutz beim BUND Hamburg, freut sich über den Kiebitz-Nachwuchs und schaut optimistisch in die Zukunft. „Weitere Paarungen konnten beobachtet werden, sodass es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu weiteren Bruten kommen wird“, sagt er.
Kiebitze in Hamburg profitieren von Niederschlägen im Winter und Frühjahr
Bereits 2022 konnten sieben Kiebitznester im Wilhelmsburger Osten und vier auf der Fläche der Stiftung Ausgleich Altenwerder entdeckt und geschützt werden. Im Jahr 2023 kamen 15 Brutpaare hinzu.
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Die Wiesenbrüter profitieren nach Angaben des BUND Hamburg von den vielen Niederschlägen im vergangenen Winter und Frühjahr, sodass ihnen mehr feuchte Flächen zum Brüten zur Verfügung stehen. Passend zu dieser Entwicklung wurde der Kiebitz vom Nabu zum „Vogel des Jahres 2024“ gekürt. Sein Wahlslogan lautete: „Wasser marsch!“