Hamburg. Die Insekten sind in diesem Frühjahr vier Wochen früher unterwegs. Eine Hamburger Expertin erklärt, wofür Mücken gut sind.
- Die Stechmücken-Saison hat bereits begonnen
- Wie das Mückenaufkommen mit dem Wetter zusammenhängt
- Verschwinden Mücken aus dem Ökosystem, hat das gravierende Folgen
Kürzlich auch schon von einer Mücke gepikst worden? Das wäre jedenfalls nicht ungewöhnlich, denn es geht gerade vielen Menschen in Hamburg so: Die kleinen Plagegeister sind früher dran als sonst. Die Stechmücken-Saison hat bereits begonnen.
Wenn die Temperaturen wieder milder werden, kommen die ersten Mücken, die in Schuppen oder Häusern, auf Dachböden und in Kellern überwintert haben, langsam wieder raus. Das ist normal. In diesem Jahr allerdings ist die Saison etwa drei bis vier Wochen früher als üblich gestartet.
Das warme Wetter in Hamburg bietet gute Voraussetzungen für Mückenplage
„Viele Mücken haben bereits im April ihre Eier gelegt. Normalerweise geschieht dies erst Anfang Mai“, sagt Ilka Bodmann vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) in Hamburg. Folglich seien mittlerweile die ersten Mücken geschlüpft. „Der frühe Start der Mücken-Saison ist bedingt durch die feuchtwarme Witterung. Sommerliche Wärme nach regenreichen Wochen bietet ideale Brutbedingungen.“
Erwartet die Hamburger in diesem Sommer nun eine Mückenplage? „Ob die Mückenpopulation auch in den kommenden Wochen und Monaten so stark bleibt, ist schwer vorherzusagen“, so Ilka Bodmann. Auch dies hänge vom Wetter ab. Trockenheit und Dürre vertragen Mücken nicht, da sie auf Tümpel und Wasserpfützen zur Eiablage angewiesen sind. Auch wenn es zu kalt ist, können sich die Mückenlarven nicht so schnell entwickeln.
Mücken in Hamburg: Die nervigen Insekten sind wichtig für die Natur
Bei allem Ärger um die lästigen Mücken, um juckende Stiche und nerviges Gesumme in der Nacht, spielen die Insekten für das Ökosystem eine wichtige Rolle. „So sind Mücken und deren Larven wichtige Beute für andere Tiere. Beispielsweise sind Spinnen, Fische, Amphibien, Libellen und Vögel auf das Vorkommen von Mücken angewiesen“, so Ilka Bodmann.
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Würden Mücken aus dem Ökosystem verschwinden, so hätte dies für eine Vielzahl von anderen Tieren gravierende Folgen. Jede noch so kleine und unscheinbare Mücke nimmt also eine Funktion im Großen und Ganzen des Ökosystems ein.