Hamburg. Autofahrer, die unterirdisch am Hauptbahnhof vorbeifahren, ärgern sich. Warum Spur ohne erkenntlichen Grund seit Wochen blockiert ist.
Rätsel um die gesperrte Fahrspur im Wallringtunnel in der Hamburger Innenstadt: „Seit Wochen, oder sind es Monate?“, so ein Leser aus der HafenCity, ärgere er sich über die Sperrung der rechten Spur des Tunnels in Richtung Süden. „Entweder man steht im Tunnel oder ,obenrum‘ im Stau“, bemängelt der Anwalt.
Er habe zuletzt „etwa 20 Minuten für eine Strecke gebraucht, die sonst 40 Sekunden dauert“. Für Pendler vom Norden in die HafenCity sei diese fehlende Fahrspur ein großes Ärgernis, fasst der Jurist zusammen. „Umso mehr, weil nicht erkennbar ist, welchen Zweck die Sperrung verfolgt.“ Denn Bauarbeiten fänden dort nicht statt.
Verkehr Hamburg: Grund für die Sperrung im Wallringtunnel ist nicht ersichtlich
Tatsächlich sind weder Arbeiter noch Bagger in dem Tunnel am Hamburger Hauptbahnhof zu sehen. Auf Nachfrage des Abendblatts heißt es vom Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG), dass hier das Thema Sicherheit im Vordergrund stehe. Die Polizei informiert dazu: „Die Einengung des Tunnels auf einen Fahrstreifen ist aus Sicherheitsgründen erfolgt, da eine Veränderung in der Verkehrsführung aufgrund der Maßnahme Amsinckstraße/Högerdamm zu Rückstau führte.“
Das heißt konkret: Durch Arbeiten in der Amsinckstraße/Högerdamm könne sich bei viel Verkehr ein Rückstau in den Wallringtunnel hinein bilden. Auf Anordnung der Polizei und in Abstimmung mit der Tunnelleitzentrale sei deshalb eine Fahrspur im Wallringtunnel aus Sicherheitsgründen gesperrt worden.
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Diese von der Polizei gesperrte Spur im Tunnel diene als Rettungsgasse für Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr, Polizei und Krankenwagen, um im Notfall in und durch den Tunnel zu gelangen. Diese Maßnahme werde auch in anderen Tunneln in Hamburg getroffen.
Kritik: Stau rund um den Wallringtunnel eine Folge von schlechter Planung
Für den betroffenen Hamburger ist diese Erklärung nachzuvollziehen, dennoch bleibt für den Anwalt mit Kanzlei in der Nähe der Elbphilharmonie ein Fragezeichen: „Warum kann dies sowohl in Bezug auf die Dauer als auch die Straßenführung nicht optimiert werden? Insgesamt würden sicherlich sehr viele Tonnen CO₂ eingespart, wenn man mehr danach schaut, wie man Staus durch Optimierung von Baustellen und Wochenendarbeit vermeidet.“
Denn weiterhin ist in der City Geduld gefragt: Die Bauarbeiten, die Ursache der Sperrungen im Tunnel sind, werden noch etwas dauern. Erst Ende Juli soll die im vergangenen Oktober begonnene Baustelle geräumt werden.