Hamburg. Betreiber ist die Living Gruppe, die auch in ein prominentes Projekt an der Alster involviert ist. Das sind die Pläne in der City.
Dass aus dem ehemaligen US-Generalkonsulat am feinen Alsterufer ein Living Hotel werden soll, hat das Abendblatt vor Kurzem exklusiv berichtet. Aber das ist noch nicht alles. Bereits im Frühjahr 2025 soll am Gänsemarkt in der Hamburger Innenstadt ein Living Hotel – die Kette gehört zur Derag (Deutsche Realbesitz Unternehmensgruppe) – eröffnen. Am Mittwoch wurde das Richtfest gefeiert.
City Hamburg: Neues Hotel am Gänsemarkt hinter historischer Fassade
Die Immobilie, postalische Adresse ist die Büschstraße 7, wurde 1908 von dem Architekturbüro Frejtag & Wurzbach entworfen. Im Jahr 1928 wurde das Gebäude umgebaut und erweitert, als Bürostandort genutzt, und später war hier auch das portugiesische Konsulat Mieter.
In den 50er-Jahren wurde die Fassade mit Elb-Sandsteinen verkleidet. Und diese Fassade hat die Derag erhalten.
Dahinter ist ein kompletter, sechsgeschossiger Neubau entstanden. „Das Bestandsgebäude konnte aufgrund der Bausubstanz nicht erhalten werden, deshalb haben wir uns für diese Lösung entschieden. Uns war sehr wichtig, zumindest die Fassade zu erhalten“, erläutert Architekt Lutz Becherer beim Ortstermin mit dem Abendblatt.
Gänsemarkt Hamburg: Neues Hotel eröffnet – „auf Vier-Sterne-Superior-Niveau“
Auch mit dabei sind Living-Hotels-Vorstand Lars Dünker und Geschäftsführer Wolfgang Skuballa. „Wir eröffnen hier ein Boutiquehotel auf Vier-Sterne-Superior-Niveau mit 89 Zimmern und Suiten. Wir legen großen Wert auf eine hochwertige Ausstattung und Wohlfühlatmosphäre“, sagt Skuballa.
Dünker ergänzt: „Wir wollen hier einen Ort schaffen, an dem sich auch die Hamburger treffen. Deshalb eröffnen wir in dem Haus ein St. Ribs Restaurant.“ Dort werden passend zum Namen Spareribs in schickem Ambiente serviert. Das St. Ribs gibt es bereits in den Living Hotels am Münchner Viktualienmarkt und in Bonn.
Die Kette hat aktuell 18 Häuser, unter anderen in Berlin, Düsseldorf, Nürnberg, in der österreichischen Hauptstadt Wien und im südafrikanischen Kapstadt.
Restaurant Hamburg: Gäste können auch im Innenhof des Hotels speisen
Zurück an den Gänsemarkt: Noch ist das Gebäude ein Rohbau. Aber die drei Herren aus München zeigen schon einmal, wo was im Erdgeschoss mit gut vier Meter Deckenhöhe hinkommt: Es wird eine Bar geben. Von dort blicken die Gäste auf die Freifläche, auf der die Gänsemarkt-Passage stand.
Der Gebäudekomplex wurde vor geraumer Zeit abgerissen. Mit dem geplanten Neubau wurde bislang nicht begonnen, weil der österreichische Immobilienkonzern Signa weitgehend pleite ist.
Das Restaurant St. Ribs wird rund 70 Plätze haben und außerdem einen großzügigen Innenhof, „in dem die Gäste im Sommer auch Speisen und Getränke genießen können“, sagt Dünker. Die Fassade im Innenhof soll mit hell glasierten Ziegeln verkleidet werden – „der alten Tradition der Kontorhäuser folgend“, erklärt Architekt Becherer.
In dem neuen Hotel wird es verschiedene Zimmerkategorien geben, mit einer Größe ab 25 Quadratmetern. Die meisten haben auch eine kleine Küchenzeile. Skuballa: „Das Angebot wird auch gerne von Long-Stay-Gästen genutzt.“
- Hotel Hamburg: Wie in New York – Motel One eröffnet The Cloud One Hotel
- Restaurant Hamburg: Ex-Küchenchef vom Atlantic kocht jetzt auf dem grünen Bunker
- Hotel Hamburg: Neues Nyx lockt mit Modenschauen und Kunst – auch Einheimische
Gänsemarkt und Alster: Living Hotels haben sich Top-Standorte gesichert
Und Living-Hotels-Vorstand Dünker freut sich über gleich zwei Standorte in Hamburg. „Wir haben mit dem Gänsemarkt eine Top-Lage in der Innenstadt und mit dem ehemaligen Generalkonsulat eine architektonisch spannende Immobilie direkt an der Alster.“ Zudem sei Hamburg eine sehr attraktive Tourismusdestination.
Und es ist kein Geheimnis, dass Max Schlereth ein Faible für die Hansestadt hat. Der geschäftsführende Mehrheitsgesellschafter der Derag-Unternehmensgruppe, der am Mittwoch zum Richtfest verhindert war, sagte dem Abendblatt: „Wir sind seit 1982 mit unserer Hotelkette auf dem Markt, hatten in den ersten Jahrzehnten keinen Standort in Hamburg. Leider. Darum habe ich in den vergangenen Jahren verstärkt vor Ort Ausschau gehalten – weil ich Hamburg als Stadt einfach liebe.“