Hamburg. Die Stadt will das prominente Gebäude an der Binnenalster aufwerten. Was sie erwartet, was der aktuelle Betreiber Alex plant.
Es gibt nicht viele Restaurants in Hamburg, denen Wikipedia einen eigenen Artikel widmet. Zum Alsterpavillon am Jungfernstieg aber gibt es einiges zu erzählen. Der erste wurde im Jahr 1799 eröffnet, vor 225 Jahren. Seine jetzige – sechste – Form erhielt der Pavillon Anfang der 1950er-Jahre: Auf das erhaltene Sockelgeschoss des im Krieg zerstörten Vorgängerbaus wurde nach Plänen des Architekten Ferdinand Streb ein halbkreisförmiger Aufbau gesetzt. Das darin befindliche Restaurant Alex ist vor allem dank seines Panoramablicks auf die Binnenalster ein Touristenmagnet.
Im kommenden Jahr soll nach dem Willen der Stadt ein neues Kapitel in der bewegten Geschichte des Hauses beginnen. Zum 1. August 2025 schreibt der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen das Erbbaurecht für das Grundstück neu aus – für gleich 40 Jahre.
Restaurant Hamburg: Alsterpavillon soll Kulturschauplatz werden
„Die jetzt gestartete Ausschreibung bietet die große Chance, Hamburgs ‚Wohnzimmer‘ in zeitgemäßer Weise weiterzuentwickeln“, wird Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) in einer Mitteilung am Montag zitiert. Er erwarte vom künftigen Betreiber ein „besonderes gastronomisches und kulturelles Konzept“, das die Attraktivität des Jungfernstiegs weiter steigern und „der Besonderheit des Standortes Rechnung tragen“ soll.
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So sollen im Alsterpavillon künftig „50 anspruchsvolle Kulturveranstaltungen pro Jahr stattfinden“. Eine Verbindung zu bestehenden Anlässen wie dem Binnenalster-Filmfest werde begrüßt, heißt es in der Ausschreibung. Dressel: „Wir wollen diesen besonderen Ort nicht nur als Tourismusmagneten weiter aufwerten, sondern auch für die Hamburgerinnen und Hamburger wieder attraktiver machen.“
Alex will Alsterpavillon über 2025 hinaus weiterbetreiben
An Interessenten dürfte es nicht mangeln. Auch der aktuelle Betreiber Alex würde den Standort gern behalten. Die Gastronomiekette hatte den Alsterpavillon 2001 vom Caterer Brunckhorst übernommen und für fünf Millionen D-Mark umgebaut – mit Erfolg. „Wir haben hier 24 Jahre Herzblut investiert und sind auf die Entwicklung auch stolz“, sagt Bernd Riegger, Geschäftsführer des Alex-Mutterunternehmens Mitchells & Butlers Germany. Alex habe den Standort erst erfolgreich gemacht, nachdem ein früherer Betreiber Mitte der 90er-Jahre nach einem misslungenen Umbau noch pleitegegangen war.
Riegger verspricht ein „ganz neues Konzept“, das den Anforderungen der Stadt Rechnung trage. Gebote sind bis zum 23. August dieses Jahres einzureichen.