Hamburg. Das Bodhi Vegan Living gibt es bereits in Winterhude und jetzt auch in St. Georg. Auf welches Konzept der Betreiber setzt.
Inflation, Personalmangel und nun auch noch die Wiederanhebung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent: Viele Gastronomen und Gastronominnen in Hamburg bangen derzeit um die Zukunft ihrer Restaurants. Viele Lokale erhöhen bereits die Preise, andere, wie beispielsweise das Brodersen in Rotherbaum, machen ihre Insolvenz öffentlich.
Ein Gastronom, der sich davon nicht abschrecken lassen will, ist Thanh Trung Nguyen: Der junge Mann eröffnete pünktlich zum Jahresbeginn am 1. Januar 2024 das asiatisch-vegane Restaurant Bodhi Vegan Living an der Langen Reihe 93 in Hamburg-St. Georg. Zuvor gab es an dieser Adresse bereits ein veganes Lokal, das An Vegan House.
Restaurant Hamburg: Lokal aus Winterhude jetzt auch in St. Georg
Das Bhodi Vegan Living gehört zu einer Franchise-Kette und ist deshalb vielleicht dem einen oder anderen Hamburger bekannt. So gibt es zum Beispiel in Winterhude, aber auch in anderen Städten wie Köln schon Standorte. Das Besondere: Noch vor einigen Jahren gehörten das Bhodi Vegan Living und das An Vegan House zusammen, mittlerweile sind die Restaurants aber getrennt und unterscheiden sich insbesondere in der Auswahl auf der Speisekarte.
Vor Ort an der Langen Reihe deutet von außen bis auf den geänderten Schriftzug über der Tür noch nicht viel auf den neuen Mieter hin. Auch im Inneren ist die heimelige Atmosphäre des An Vegan House weitestgehend erhalten geblieben und wurde lediglich um ein paar moderne Dekoelemente ergänzt.
Hamburger Gastronom: „Eigentlich bin ich ja gelernter Versicherungsverkäufer“
Und auch in anderen Dingen wollte Nguyen an Altbewährtem festhalten: „Mir war wichtig, das gesamte Personal des An Vegan House weiterzubeschäftigen, weil das wirklich ein super Team ist“, erzählt der Gastronom beim Besuch des Abendblatts, und wird nicht müde zu betonen, wie „stolz“ er auf seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sei.
Dass er mal ein Restaurant leiten würde, hätte der gebürtige Frankfurter vor einigen Jahren dabei selbst noch nicht geglaubt. „Eigentlich bin ich ja gelernter Versicherungsverkäufer“, sagt der gerade mal 30-Jährige und verrät, dass ihm dieser Beruf letztlich „viel zu trocken“ gewesen sei.
Bodhi Vegan Living: Restaurant in Hamburg-St. Georg lockt mit veganem Sushi
Er liebe die „Action in der Gastronomie“ und habe irgendwann gemerkt, in die Fußstapfen seiner Eltern, beides Gastronomen, treten zu wollen. „Ich stand dann sechs Jahre lang hinter der Bar eines Hamburger Restaurants und wollte irgendwann einen Schritt weiter gehen“, so Nguyen.
Gesagt, getan: 13 Menschen beschäftigt der junge Mann jetzt im Bodhi Vegan Living und ist besonders stolz auf seine veganen Sushi-Kreationen. Monatelang habe er mit seinem Team an den verschiedenen Gerichten herumexperimentiert – genau wie an der bunten Auswahl an veganen Cocktails.
Restaurant an der Langen Reihe: Hier gibt es auch vegane Cocktails und Tapas
„Bei der Zusammenstellung der Drinks konnte ich mich dank meiner Barkeeper-Vergangenheit so richtig austoben. Und besonders an so einem lebendigen Standort wie der Langen Reihe finde ich es wichtig, eine abwechslungsreiche Auswahl an leckeren Cocktails zu haben“, erzählt der Wahl-Hamburger.
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So finden Gäste in der Karte beispielsweise einen Whiskey Sour, für den statt Eiweißschaum ein veganes Ersatzprodukt verwendet wird (10,90 Euro), oder einen Saigon Mule mit Ingwer, Limetten, Gurke, Spicy Ginger und selbst hergestelltem Vodka (9,90 Euro). Das Herzstück der Speisekarte bilden aber weder Sushi noch Drinks, sondern die große Auswahl an vietnamesischen Tapas. Schon sein Vorgänger setzte auf die Speisen zum Teilen, Nguyen führt dieses Konzept jetzt weiter.
Restaurant Hamburg: In St. Georg gibt es jetzt vietnamesische vegane Tapas
So können Gäste zwischen 20 verschiedenen kleinen Gerichten wie „Crispy Crp Tofu“ (Tofustick ummantelt von Rice Flakes) oder „Golden Cari“ (Rotes Curry mit Tofu und Sojabällchen) wählen und sie sich dann am Tisch teilen. Jede der Tapas-Bowls kostet 5,90 Euro – der Restaurantleiter empfiehlt, drei Stück pro Person zu bestellen. Alternativ gibt es auch normal große Hauptgerichte zur Auswahl.
„Ich will was richtig Großes aufbauen und langfristig weiter expandieren“, kündigt Thanh Trung Nguyen schon jetzt selbstbewusst an. Nun gelte es aber erstmal, richtig an der Langen Reihe anzukommen – einem Standort, an dem sich gerade gastronomisch viel tut und über den sich der Gastronom auch eine Woche nach der Eröffnung noch täglich freut: „In St. Georg sind die Menschen offen für Neues, es macht einfach Spaß, hier zu arbeiten“, so Nguyens Fazit.