Hamburg. Im Zuge der Proteste gegen Steuererhöhungen in der Landwirtschaft sind mehrere Demos geplant. Schulbehörde setzt auf Sonderregelung.
Autofahrer werden zu Beginn der neuen Woche starke Nerven brauchen. Auf den Straßen droht am Montag ein Verkehrschaos. Im Rahmen der Protestaktion „Gegen Steuererhöhungen im Agrarbereich“ werden mehr als 2000 Traktoren durch Hamburg rollen. Die Polizei geht von massiven Behinderungen im Straßenverkehr aus. Auch der Schulbetrieb ist von dem geplanten Demonstrationszug betroffen.
Am Donnerstag hat die Ampel-Regierung erklärt, geplante Kürzungen von Subventionen für Landwirte teilweise zurückzunehmen.
Verkehr Hamburg: Bis zu 2000 Traktoren kommen nach Hamburg
Bis Freitag wurden vom „Land schafft Verbindung e. V.“ 16 Anträge für 15 Traktoraufzüge offiziell angemeldet. Die Polizei erwartet bis 2000 teilnehmende Landmaschinen. Zudem wird es in Bergstedt eine stationären Bauernprotest geben. Die zu erwartenden Behinderungen auf den Straßen beschäftig auch die Schulbehörde.
Am Montag – dem ersten Schultag nach den Winterferien – gilt laut Behörde, dass die Sorgeberechtigten kurzfristig entscheiden dürfen, ob sie ihre Kinder aufgrund besonderer Probleme auf den Schulwegen vom Schulbesuch abmelden oder nicht. „Bei Schülerinnen und Schülern, die sich aufgrund der besonderen Situation verspäten, sollte die Verspätung nicht als solche vermerkt werden“, hieß es seitens der Schulbehörde.
Versorgungsengpass? Senat hebt Sonn-und Feiertagsfahrverbot auf
Unterdessen hat der Hamburger Senat auf die anstehenden Demonstrationen und den drohenden Streik der Lokführer reagiert. Die Behörde für Inneres und Sport hat für den kommenden Sonntag eine Ausnahmegenehmigung vom Sonn- und Feiertagsfahrverbot für die Beförderung von Lebensmitteln und Versorgungsgütern des täglichen Bedarfs, sowie Medizin und Medizinprodukten erteilt.
Diese Ausnahmegenehmigung gilt für Lastkraftwagen mit einer zulässigen Gesamtmasse über 7,5 Tonnen sowie für Anhänger hinter Lastkraftwagen auf dem gesamten Stadtgebiet. Durch die Aufhebung der Regelung soll einem Versorgungsengpass entgegengewirkt werden.
Die Trecker sollen jeweils gegen 7.30 Uhr aus Schleswig-Holstein kommend in Langenhorn, Rahlstedt und Bergedorf die Landesgrenze passieren und von dort auf folgenden Strecken den Abschlusskundgebungsort in der Hamburger Altstadt erreichen:
Trekker-Aufzug aus Langenhorn kommend:
- Langenhorner Chaussee - Alsterkrugchaussee - Rosenbrook - Tarpenbekstraße - Breitenfelder Straße - Gärtnerstraße - Im Gehölz - Schulweg - Doormannsweg - Alsenplatz - Alsenstraße - Stresemannstraße - Neuer Pferdemarkt - Budapester Straße - Millerntorplatz - Millerntordamm - Ludwig-Erhard-Straße - Willy-Brandt-Straße/Domstraße
Trekker Aufzug aus Rahlstedt kommend:
- Meiendorfer Straße - Bargteheider Straße - Stein-Hardenberg-Straße - Ahrensburger Straße - Wandsbeker Zollstraße - Rüterstraße - Wandsbeker Marktstraße - Wandsbeker Chaussee - Lübecker Straße - Lübeckertordamm - Steindamm - Kreuzweg - Kurt-Schumacher-Allee - Altmannbrücke - Klosterwall - Willy-Brandt-Straße/Domstraße
Trecker-Aufzug aus Bergedorf kommend:
- Rothenhauschaussee - Holtenklinker Straße - Am Brink - Mohnhof - Bergedorfer Straße - Eiffestraße - Anckelmannsplatz - Spaldingstraße - Amsinckstraße - Deichtorplatz/Deichtortunnel - Willy-Brandt-Straße/Domstraße
Da die Versammlungsbehörde aktuell weitere Anmeldungen im Rahmen der Proteste der Agrarwirtschaft – darunter unter anderem fünf Kolonnen mit jeweils mindestens 25 Landmaschinen aus dem Bereich Seevetal nach Harburg/Neuland – verzeichnet, erwartet die Polizei bereits ab 6 Uhr morgens und an weiteren Örtlichkeiten in Hamburg Verkehrsbehinderungen.
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Hochbahn erwartet massive Einschränkungen für den Busverkehr
Die Polizei bittet die Menschen in Hamburg daher, den Verkehrsbehinderungen aus dem Weg zu gehen, und vor allem auf schienengebundene Verkehrsmittel auszuweichen. Die Hamburger Hochbahn erklärte, dass es im Busverkehr am Montag zu massiven Behinderungen kommen wird. Pressesprecher Christoph Kreienbaum betonte daher, dass Fahrgäste – wenn möglich – auf die U-und-S-Bahn sowie auf die Regionalbahnen zurückgreifen sollen.
Über den Social-Media-Dienst X (vormals Twitter) will die Polizei am Montag über die Entwicklungen auf den Straßen informieren.