Harburg. Konvois in der City: Berufsverkehr brach zusammen. 34 Trecker auf der Glacischaussee. Wann die Bauern nach Hause fahren.

  • Traktoren sind in der Hamburger City angekommen
  • Polizei leitete mehrere Ordnungswidrigkeitsverfahren ein und ermittelt wegen Nötigung
  • Auch in Lüneburg und in anderen Städten gab es nicht angemeldete Demonstrationen

Mit einem Trecker-Konvoi in Richtung Hamburg haben Landwirte aus den Landkreisen Harburg und Stade den Berufsverkehr im Hamburger Süden lahmgelegt. Mit ihrer nicht angemeldeten

Landwirte protestieren gegen Agrargesetze
Spontandemonstration

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    sorgten und sorgen sie auch in Hamburg für massive Verkehrsprobleme. 34 Traktoren sind aktuell auf der Glacischaussee zum Stehen gekommen. Eine Ankündigung der protestierenden Landwirte sorgt bei Autofahrern, insbesondere bei Pendlern, die in Richtung Süden müssen, für Unruhe: Die Rücktour der Landwirte in die Kreise Harburg und Stade ist für die Zeit des abendlichen Berufsverkehrs geplant. .

    Anlass für diese Demo waren die Pläne der Bundesregierung, den Agrardiesel und die Kfz-Steuerbefreiung für die Land- und Forstwirtschaft zu streichen.
    Anlass für diese Demo waren die Pläne der Bundesregierung, den Agrardiesel und die Kfz-Steuerbefreiung für die Land- und Forstwirtschaft zu streichen. © Funke Foto Services | Thorsten Ahlf

    Auf der B 73 hatte sich der Verkehr am Morgen in Richtung Hamburg von Neu Wulmstorf bis Buxtehude gestaut. Offenbar auch, weil die Landwirte mit ihren tonnenschweren Gefährten langsam und auf beiden Fahrspuren unterwegs waren. Auch auf der Bremer Straße (B75) im Bezirk Harburg waren Traktoren in Richtung Hamburg unterwegs. Hier kam es ebenfalls zu Staubildung. Geplant war offenbar ein Treffen mit Landwirten aus anderen Regionen.

    Die Polizei wurde am frühen Morgen von den Konvois offenbar ebenso überrascht wie viele Pendler.
    Die Polizei wurde am frühen Morgen von den Konvois offenbar ebenso überrascht wie viele Pendler. © HA | André Lenthe

    Im Landkreis Lüneburg waren jeweils mehr als ein Dutzend Traktoren im Bereich Bardowick, Nutzfelde sowie Barendorf präsent und brachten dabei u.a. den Verkehr auf der Bundesstraße 216 für zwei Stunden zum Stillstand. Parallel bewegte sich am Morgen ein Konvoi von mehr als dutzend Traktoren aus dem Landkreis Harburg kommend auf beiden Fahrstreifen der BAB 39 in Richtung Lüneburg.

    Traktoren sind auf der Autobahn meist verboten, da sie selten 60 km/h erreichen

    Die Polizei sicherte den Konvoi nach hinten ab und hat angekündigt, Ordnungswidrigkeitenverfahren einleiten zu wollen. Laut Straßenverkehrsordnung dürfen nur Fahrzeuge, die bauartbedingt eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 60 Stundenkilometern erreichen, auf der Autobahn fahren.

    Bauernprotest am Montagmorgen. Trecker-Konvois auf dem Weg in die Hamburger Innenstadt.
    Bauernprotest am Montagmorgen. Trecker-Konvois auf dem Weg in die Hamburger Innenstadt. © HA | André Lenthe

    Zahlreiche Landwirte hatten sich vor der Fahrt in die Hamburger City an der Moorburger Schanze versammelt. Mit dem Konvoi wollen die Landwirte ihre Solidarität mit protestierenden Bauern in Berlin zeigen. Dort ist für heute eine große Trecker-Demo angemeldet. Zu diesem Protest sind Landwirte aus dem weiten Umfeld der Landeshauptstadt unterwegs.

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    Wie in Berlin haben in Hamburg einige Landwirte Schilder mit der Aufschrift „Die Ampel muss weg“ an ihren Fahrzeugen angebracht. Die Demonstration in Berlin ist vom Deutschen Bauernverband unter dem Motto «Zu viel ist zu viel! Jetzt ist Schluss!» angemeldet. Anlass sind die Pläne der Bundesregierung, den Agrardiesel und die Kfz-Steuerbefreiung für die Land- und Forstwirtschaft zu streichen.