Hamburg. Sterne und Lichterketten wehen an der Michaelisbrücke in der City. Hinter dem Blickfang steckt eine Aktion für todkranke Kinder.

Sie haben wochenlang Alu-Deckel von Joghurt- oder Puddingbecher gesammelt, gewaschen und daraus Sterne und Sternenketten gebastelt: Schüler und Schülerinnen von verschiedenen Schulen in Hamburg wollen mit dieser ungewöhnlichen Aktion Gutes tun. Am Dienstag haben sie ihr Werk an der Michaelisbrücke aufgehängt.

Milla Gehrke, Samira Grünthal (beide 16) und Greta Bindseil (15) gehören zu den Jugendlichen, die sich an der Aktion beteiligen. Die drei Schülerinnen haben an ihrer Schule, der Stadtteilschule in Bergedorf, rund 54 Sternenketten gebastelt und wollen damit zum Gelingen des Weltrekordversuchs beitragen.

Michaelisbrücke in Hamburg: 18.800 Sterne werden für den Weltrekord benötigt

Benötigt werden mindestens 18.800 Sterne. „Wir liegen aber weit darüber“, sagt Initiator Faruk Süren von der Beratungsstelle Gewaltprävention der Schulbehörde.

Allerdings können nicht alle Sterne benutzt werden, da sie dem schlechten Wetter nicht standhalten, so Süren. Der Weltrekord wurde dennoch geknackt.

Sternenaktion wird dem Rekordinstitut für Deutschland gemeldet

Der Sozialpädagoge organisiert seit sieben Jahren spektakuläre Sammelaktionen in der Vorweihnachtszeit, deren Erlöse an Hilfsbedürftige gespendet werden. Im vergangenen Jahr wurden etwa Tausende (volle) Konservendosen für die Hamburger Tafel gesammelt und vor dem Michel als „Baum der Gaben“ aufgetürmt.

Im Vorfeld meldet er seine Sammelaktionen beim Rekordinstitut für Deutschland (RID) an, dem Pendant zum britischen Guinnessbuch der Rekorde. Bislang immer mit Erfolg. Sechs Weltrekorde sind bereits gelungen.

Jungen und Mädchen von 29 Hamburger Schulen haben Sterne gebastelt

Unterstützt wird Faruk Süren von den 29 Prefect-Schulen in Hamburg, die bei der Beratungsstelle Gewaltprävention angedockt sind.

Das Prefect-Projekt wurde am Gymnasium Farmsen entwickelt und wird inzwischen auf immer mehr Schulen ausgeweitet. „Prefects“ sind ausgewählte Schülerinnen und Schüler, die mit besonderen Aufgaben betraut werden und an ihrer Schule freiwillig soziale Verantwortung für den schulischen Alltag sowie Führungsaufgaben übernehmen. Sie initiieren darüber hinaus Projekte, wie beispielsweise das Sterne-Sammelprojekt.

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Ties Rabe: „Joghurtdeckel? Die habe ich früher heimlich abgeleckt“

Schulsenator Ties Rabe war auch vor Ort, schaute sich die geschmückte Brücke an: „Joghurtdeckel? Die habe ich früher heimlich abgeleckt, aber nein, die müssen hier ja ordentlich abgewaschen werden. Und diese alle auch noch auszuschneiden.“ Ja, das war ganz schön viel Arbeit für die Schüler und Schülerinnen.

Einer freute sich ganz besonders über diese Schüleraktion: Peer Gent, Geschäftsführer des Kinder-Hospizes Sternenbrücke. Denn für jeden gebastelten Stern gehen drei Cent an das Kinder-Hospiz. „Wenn gesunde Kinder etwas für kranke Kinder tun, gibt mir das unglaublich viel Hoffnung.“