Hamburg. Sonnabend wurden 320 Personen am Hamburger Hauptbahnhof kontrolliert. Bilanz der Großkontrolle unterscheidet sich zu der von Februar.
Rund hundert Beamte von Bundespolizei und Polizei Hamburg sowie Mitarbeitende der DB-Sicherheit und der Hochbahnwache waren von Sonnabendnachmittag bis zum Abend für mehrere Stunden im Einsatz, um den Bereich der Waffenverbotszone im und um den Hamburger Hauptbahnhof zu kontrollieren. Die Bundespolizei hatte gleich nach dem Ende des Fußballeinsatzes rund um das HSV-Spiel einen Zug zum Heidi-Kabel-Platz verlegt.
Hier hatten sich die Beamten dann im Bereich Fischerturm an den Ausgängen Richtung St. Georg positioniert und den Bahnsteig der dortigen S-Bahn zur Einbahnstraße gemacht. Den Fahrgästen blieb damit nur der Weg vorbei an der Kontrolle nach draußen. Laut dem Ersten Hauptkommissar Jörg Ristow wurden insgesamt 320 Personen überprüft.
Polizei Hamburg: Großkontrolle am Hauptbahnhof Hamburg
Bei den Kontrollen stellten die Einsatzkräfte unter anderem zwei Reizstoffsprühgeräte, beide als Tierabwehrspray deklariert, vier Messer, darunter ein verbotenes Einhandmesser, sowie zwei sogenannte Polenböller sicher. Gegen die zwei Männer, die mit dem Einhandmesser und dem illegalen Feuerwerk erwischt worden waren, wurden Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz eingeleitet.
Darüber hinaus wurden in mehreren Fällen Drogen gefunden. Bei einem 20-Jährigen entdeckten Polizeibeamte 88 Gramm Haschisch. Den Mann erwartet jetzt ein Strafverfahren.
23-Jähriger per Haftbefehl gesucht: Polizei Hamburg wird durch Zufall auf ihn aufmerksam
Für einen 20 Jahre und einen 34 Jahre alten Mann folgte nach der Kontrolle die Untersuchungshaft. Beide waren zuvor von der Ausländerbehörde zwecks Abschiebung zur Fahndung ausgeschrieben worden.
Auch ein 23-Jähriger war bereits polizeibekannt – gegen den Mann lag ein Haftbefehl des Amtsgerichtes Bremen wegen Raubes vor. Weil er gegen das Rauchverbot im Bahnhof verstoßen hatte, wurden die Beamten in Hamburg auf ihn aufmerksam und führten ihn anschließend der Untersuchungshaftanstalt zu.
Waffenverbotszone am Hauptbahnhof Hamburg zeigt Wirkung
Im Februar war die Zahl der festgestellten Verstöße noch etwa doppelt so hoch wie bei der aktuellen Kontrolle. Damals hatte man an zwei Tagen 850 Personen überprüft und 37 Verstöße gegen das Waffenverbot festgestellt. „Die jetzt doch verhältnismäßig niedrigen Sicherstellungszahlen zeigen, dass die Einführung der Waffenverbotszone sich bewährt hat“, so Ristow. Zukünftig soll es weitere, flexible und zu unterschiedlichen Zeiten stattfindende Schwerpunkteinsätze geben.
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Das permanente Waffenverbot war zum 1. Oktober 2023 eingeführt worden, da die Kriminalität im Bereich St. Georg spürbar gestiegen war. Die Verbotszone umfasst den Hauptbahnhof inklusive aller unterirdischen Bahnanlagen, den Heidi-Kabel-Platz, den Hachmannplatz, den Bereich ZOB und den August-Bebel-Park, an dem die Drogeneinrichtung Drob Inn liegt.
Im Frühjahr soll außerdem ein Alkoholkonsum-Verbot für den Bereich Hauptbahnhof, Heidi-Kabel-Platz und Hachmannplatz eingeführt werden, weil bei jeder vierten Gewalttat in diesen Bereichen Alkohol im Spiel ist. Zudem ist die Ausweitung der Videoüberwachung geplant.