Hamburg. Ehemaliges Lokal mit historischer Backsteinfassade steht seit Jahren leer und verfällt. Wie ein Anwohner das jetzt ändern will.

Eigentlich könnte das ehemalige Restaurant Hammerpark mit seiner historischen Backsteinfassade und der zentralen Lage direkt im Grünen am Hammer Park ein echter Hingucker sein. Stattdessen steht die Immobilie in Hamburg-Hamm seit Jahren leer und rottet langsam vor sich hin.

Anfang des Jahres dann die Überraschung: Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich ein Schild an der Fassade des alten Gebäudes auf. „Die Hammerei: Modernisierung und Umbau eines Denkmals“, hieß es darauf verheißungsvoll.

Immobilie in Hamburg-Hamm steht seit Jahren leer

Besonders spannend: Der in der Ankündigung aufgeführte Kooperationspartner ist in Hamburg kein Unbekannter. Es handelt sich um das Restaurant Hobenköök, das unter Leitung von Thomas Sampl schon im Oberhafenquartier und auf Gut Karlshöhe in Bramfeld Standorte hat.

Doch nun, knapp ein Jahr später, liegt die Immobilie weiterhin verlassen da. Lediglich ein Gitterzaun gibt Hinweis darauf, dass hier noch etwas passieren soll. Was also steckt hinter der ominösen Ankündigung?

Stadtteilbewohner kaufte leer stehende Immobilie von der Stadt

Diese Frage kann Andreas Wilke beantworten: Der 62-Jährige wohnt selbst seit langer Zeit in Hamm und will dem zentralen Standort wieder neues Leben einhauchen. Schon 2016 kaufte er deshalb die Immobilie von der Stadt, mit dem Wunsch, dort eine neue Gastronomie zu etablieren.

Die Besonderheit: Bei dem Vertrag handelt es sich um einen Erbpachtvertrag, die Immobilie gehört nun zwar der Verwaltungsgesellschaft von Wilke, das Grundstück bleibt aber weiterhin in Händen der Stadt.

Zunächst schien alles reibungslos zu funktionieren: „2020 bekam ich endlich meine Baugenehmigung“, erinnert sich der Stadtteilbewohner zurück. Dann der Schock: „16 Tage später wurde der erste Lockdown ausgerufen, wodurch auch die Banken auf Rückzug bei Finanzierungen für Gastro-Konzepte gingen. Die Corona-Zeit legte uns dann völlig lahm.“

Hammer Park: Pläne für Immobilie gerieten ins Stocken

Bisher konnte Wilke die Immobilie zwar komplett entkernen lassen, für weitere Schritte fehle aber wegen noch ausstehender Genehmigungen der Stadt die Rechtssicherheit, so der Hamburger. Denn auch danach gerieten die Pläne rund um den Ausbau und die Verwirklichung des 3-Millionen-Euro-Projekts immer wieder ins Stocken – sehr zum Ärger von Andreas Wilke und auch Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer (SPD).

„Aus dem Stadtteil hören wir aus allen Richtungen, wie groß der Wunsch ist, dass das Restaurant am Hammer Park bald wieder seine Tore öffnet“, erklärt Neubauer auf Anfrage – und machte die Angelegenheit deshalb zur Chefsache.

Immobilie in Hamburg-Hamm: Pächter spricht im Regionalausschuss

Mitte September lud er Pächter Wilke und den Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG), der das Grundstück verwaltet, zu einem Gespräch im Bezirksamt ein. Dabei seien viele Fragen geklärt worden, so Neubauer.

Nächster Schritt: Der Regionalausschuss am Dienstag. Dort, so hofft Andreas Wilke, wird er weitere Informationen zum Stand seiner Anträge erhalten. Denn bis das nicht geschehen ist, kann über einen möglichen Baufortschritt nur spekuliert werden.

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Gleichzeitig wird er sich vor Ort den Fragen und Vorbehalten der Anwesenden stellen, denn: Einige befürchten, dass ein Besuch in einem Restaurant wie dem Hobenköök für einen Großteil der Stadtteilbewohner nicht erschwinglich sein wird. Diese Zweifel will der Pächter endgültig ausräumen.

Die Ausschusssitzung findet am Dienstag, 21. November, um 18.45 Uhr in der Mensa des Rauhen Hauses statt und ist auch für die Öffentlichkeit zugänglich.