Hamburg. Polizei durchsucht Lager in Rothenburgsort. Seit dem Großfeuer im Frühjahr entdecken Beamte immer neue illegale Geschäfte.
Nach dem verheerenden Großfeuer in der Hamburger Billstraße im Frühjahr haben Beamte am Mittwoch erneut illegale Geschäfte in dem Industriegebiet in Rothenburgsort aufgespürt. Diesmal durchkämmte die in Hamburg für Umweltdelikte zuständige Wasserschutzpolizei ein illegal zum Ladengeschäft umfunktioniertes Lager. Der Verdacht: Der Betreiber sollte dort unter anderem Thermoskannen verkaufen, in denen noch verbotenes Asbest als Isoliermaterial enthalten ist.
Laut einem Polizeisprecher wurden mehrere verdächtige Kannen bei der Razzia beschlagnahmt. Ob diese tatsächlich das krebserregende Asbest enthalten, muss nun eine weitere Untersuchung klären.
Razzia in der Billstraße in Hamburg: Thermoskannen mit Asbest verkauft
Nach bislang unbestätigten Informationen soll der Betreiber des Geschäfts darüber hinaus auch Gas an Kunden verkauft haben, obwohl er dafür keine Genehmigung hatte.
Die Billstraße steht seit dem verheerenden Großbrand im April dieses Jahres vermehrt im Fokus der Polizei und anderer Behörden. Bei dem Feuer waren mehrere Hallen voller alter Kühlschränke, Fahrräder und Reifen in Flammen aufgegangen. In der Hitze zerschmolzen diverse abgestellte Schiffscontainer, der S-Bahn-Verkehr nach Bergedorf kam durch den massiven Rauch und giftige Dämpfe über viele Stunden zum Erliegen.
Razzia in der Billstraße: Taskforce nach Großfeuer gegründet
Fünf Wochen später hatte eine neu gegründete Taskforce ihren ersten Schwerpunkteinsatz an der Billstraße. Damals wurde unter anderen hinter großen Reifenstapeln verborgen eine illegale Unterkunft für etwa 30 Arbeiter aus Osteuropa entdeckt. Zuletzt wurden im Juli 14 weitere illegale Unterkünfte in der Straße geschlossen.
- Halloween-Randale in Hamburg: Politik fordert harte Strafen für Täter
- Gerüst in Fahrstuhlschacht eingestürzt – vierter Leichnam geborgen
- Unfall auf Winsener Straße sorgt für Verkehrschaos in Harburg
Die Razzia am Mittwoch stand allerdings nicht in einem direkten Zusammenhang mit dem Feuer oder der behördenübergreifenden Taskforce, wie der Polizeisprecher betonte.