Hamburg. Bauwerk des Jahres: Architektenverein zeichnet ein durchaus ungewöhnliches Projekt aus. Was die Hochbahn damit zu tun hat.
Wer über ein Bauwerk des Jahres 2022 in Hamburg nachdenkt, dem würden nicht die beiden neuen Haltestellen der U3 als Erstes einfallen. Und doch sind es eben diese, die vom Architekten- und Ingenieursverein Hamburg nun ausgezeichnet worden sind.
Wie die Hamburger Hochbahn am Freitag mitteilte, wurden die U3-Haltestellen Mönckebergstraße und Rathaus mit dem Preis Bauwerk des Jahres 2022 geehrt. „Damit gehören die beiden Haltestellen zu den herausragenden Bauwerken, die in Hamburg im vergangenen Jahr fertigstellt wurden“, heißt es in der Erklärung weiter.
Hochbahn Hamburg: Das Schönste, was die Stadt 2022 baulich zu bieten hatte
Die beiden Haltestellen in der Hamburger Innenstadt wurden im Zusammenhang mit dem Großbauprojekt, der U3, aufwendig saniert und barrierefrei ausgebaut. Dem ging allerdings eine lange Planung voraus. Wie der Sprecher der Hochbahn selbst es formuliert, habe es im Vorfeld vor allem an der Mönckebergstraße zahlreiche Diskussionen um die Standorte der Aufzüge und die Notwendigkeit des zweiten Zugangs zur Haltestelle gegeben.
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Warum die Haltestellen aber nun so preisverdächtig sind? „Die Preisjury würdigte insbesondere die transparent wirkenden Aufzüge sowie die konsequente Minimierung der Materialien sowie des Volumens. Dadurch sei eine faszinierende, städtebaulich und denkmalpflegerisch verträgliche Lösung entwickelt worden“, erläutert die Kommunikationsabteilung der Hochbahn.
Hochbahn Hamburg: Selten wird eine Haltestelle prämiert
Aber auch das Unternehmen räumt ein, dass eine Tunnelhaltestelle wirklich selten für ihre Architektur einen Preis erhält. Jens-Günter Lang, Technik-Vorstand der Hochbahn, sagt dazu: „Selten wird der barrierefreie Ausbau und Umbau einer Tunnelhaltestelle prämiert. Umso mehr freut es mich für das Projektteam, das hier eine wirklich herausragende Arbeit in einem sehr sensiblen Umfeld geleistet hat.“
Die Haltestelle Rathaus wird von mehr als 17.000 Fahrgästen pro Tag genutzt. Bei der Haltestelle Mönckebergstraße sind es täglich knapp 12.000 Fahrgäste.