Hamburg. Gespenstische Szenen in der Nacht auf Hamburgs Prachtboulevard. Polizisten mit Maschinenpistolen halten Jugendliche in Schach.

Erneut ein furchterregender Zwischenfall auf Hamburgs Prachtboulevard Jungfernstieg, direkt am Alsteranleger.

Polizisten wurden nachts – offenbar im Zusammenhang mit einem Raubdelikt – auf einen Schwerverletzten aufmerksam, der auf dem Asphalt lag. Die Beamten forderten um 4.33 Uhr einen Rettungswagen der Feuerwehr an.

Parallel kam es in der Nähe rund um eine Gruppe von etwa 20 Jugendlichen zu einer heftigen Auseinandersetzung, weshalb die Polizisten Verstärkung anforderten.

Am Alsteranleger setzte die Polizei die 20 jungen Männer schließlich fest. Einige Beamte waren mit Maschinenpistolen bewaffnet.

Während der Schwerverletzte – ein 19-Jähriger mit einem Messerstich im Oberkörper – auf dem Jungfernstieg von Notarzt und Sanitätern medizinisch erstversorgt wurde, witzelten und gröhlten die festgesetzten Verdächtigen weiter.

Polizei Hamburg setzt 20 junge Männer nach Messerstich am Jungfernstieg fest

Ein Polizist mit Maschinenpistole sichert den Einsatzort am Jungfernstieg.
Ein Polizist mit Maschinenpistole sichert den Einsatzort am Jungfernstieg. © Michael Arning

Am Sonnabend wollte der Lagedienst der Polizei noch keine näheren Angaben zum Hintergrund der Vorgänge am Jungfernstieg machen. Offenbar gab es auch Schwierigkeiten bei der Klärung der Identitäten mehrerer Verdächtiger.

Insgesamt 14 junge Männer wurden schließlich vorläufig festgenommen und auf zwei Wachen im Stadtgebiet gebracht, um die Tat aufzuklären. Der Zustand des verletzten 19-Jährigen ist inzwischen stabil, Lebensgefahr besteht nicht. Die Hamburger Mordkommission hat die Ermittlungen nicht übernommen, weil die Polizei inzwischen "nur" von einer gefährlichen Körperverletzung ausgeht.