Hamburg. Opfer war Freitagnacht blutend in Hamburg-Borgfelde zusammengebrochen. Nun hat sich der mutmaßliche Täter der Polizei gestellt.

Nach den tödlichen Schüssen auf einen 26-Jährigen in Hamburg-Borgfelde am vergangenen Freitag hat sich der mutmaßliche Täter der Polizei gestellt. Dies bestätigte Oberstaatsanwältin Liddy Oechtering am Mittwoch dem Abendblatt. Nähere Angaben zur Identität des Mannes machte sie zunächst nicht.

Der 26-Jährige war am Freitagabend auf offener Straße erschossen worden. Zeugen hatten die tödlichen Schüsse an der Klaus-Groth-Straße gegen 22.35 Uhr gemeldet. Der Täter soll danach auf einem Fahrrad geflüchtet sein. Nach ihm wurde intensiv gefahndet.

Polizei Hamburg: Mann in Borgfelde auf der Straße erschossen

Einsatzbesprechung der Polizei am Tatort Klaus-Groth-Straße in Hamburg-Borgfelde.
Einsatzbesprechung der Polizei am Tatort Klaus-Groth-Straße in Hamburg-Borgfelde. © Michael Arning

Das Opfer war nach Schüssen in die Brust und Beine direkt auf der Straße in Höhe Hausnummer 6 zusammengebrochen. Laut Angaben der Polizei von Sonntagabend hatte sich der 26-Jährige zur Tatzeit mit mehreren Begleitern in Borgfelde aufgehalten, als er aus bislang unbekannten Gründen mit dem späteren Täter in Streit geriet.

Dieser richtete daraufhin eine Schusswaffe auf ihn, feuerte mehrere Schüsse ab und flüchtete auf einem Fahrrad in Richtung Bürgerweide. Der 26-Jährige erlitt lebensbedrohliche Verletzungen. Ein Notarzt und ein Polizist versuchten noch, das Opfer zu reanimieren. Der junge Mann starb aber im Krankenhaus an seinen schweren Verletzungen.

26-Jähriger erschossen: GdP warnt Gewaltexzessen

Angesichts der zahlreichen Gewalttaten in der Nacht zu Sonnabend, zu denen auch Messerstechereien am Jungfernstieg, sowie in Dulsberg gehörten, warnte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) vor einer ausufernden Gewalt in Hamburg. „Das muss erneut eine Mahnung sein", sagte der Hamburger Landesvize Lars Osburg.

Es sei zu befürchten, dass diese Taten auch einen Hintergrund in der Bandenkriminalität hätten. "Wenn Banden ihre Streitigkeiten auf offener Straße austragen und Schusswaffen und Messer einsetzen, dann müssten die Alarmglocken eigentlich sehr laut schrillen", so Osburg weiter. Solche Gewalttaten könnten ein Klima der Angst weit über das Milieu hinaus verbreiten.

26-Jähriger erschossen: Polizei sucht Zeugen

Der Landesvorsitzende forderte, die Gangart gegen kriminelle Banden zu verschärfen und die Einsatzfähigkeit an den Polizeikommissariaten zu stärken.

Zeugen, die Hinweise auf den Täter in Borgfelde geben können oder Beobachtungen im Zusammenhang mit der Tat gemacht haben, werden gebeten, sich beim Hinweistelefon der Polizei unter der Rufnummer 040/4286-56789 oder an einer Polizeidienststelle zu melden.