Hamburg. Grundeigentümer wollen die prominente Straße in der Innenstadt noch attraktiver machen. Welche Maßnahmen geplant sind.

Der Ballindamm in der Hamburger Innenstadt ist eine exklusive Adresse. Direkt an der Binnenalster residieren Privatbanken, die Reederei Hapag-Lloyd hat hier ihre Firmenzentrale. Außerdem gibt es zahlreiche Geschäfte, Bars und Restaurants, vor Kurzem hat an diesem Standort das Berliner Promi-Lokal Grill Royal eröffnet.

In den vergangenen Jahren wurde die Flaniermeile bereits aufwendig umgebaut und auch mithilfe der Grundeigentümer aufgewertet, die sich im BID (Business Improvement District) Ballindamm zusammengeschlossen haben. Das erste BID hatte eine Laufzeit von 2019 bis 2021 und soll jetzt in die zweite Runde gehen.

Ballindamm: Die Grundeigentümer stellen mehr als 1,5 Millionen Euro zur Verfügung

Nach Abendblatt-Informationen wird der Senat am 22. August die Einrichtung des sogenannten Innovationsbereichs Ballindamm II beschließen. Das ist die Voraussetzung dafür, dass die Stadt eine Abgabe von den im BID organisierten Grundeigentümern erheben darf.

„Die Abgabe soll ermöglichen, Maßnahmen zur Stärkung des Standorts durchzuführen“, heißt es in der Senatsdrucksache, die dem Abendblatt vorliegt. Es steht für die Laufzeit von fünf Jahren ein Budget von 1,54 Millionen Euro zur Verfügung.

Der Ballindamm ist nur auf einer Seite bebaut, ganz am Ende liegt die Europa Passage.
Der Ballindamm ist nur auf einer Seite bebaut, ganz am Ende liegt die Europa Passage. © Marcelo Hernandez

Wofür wird das Geld verwendet? Dazu heißt es in der Senatsdrucksache: „Zusätzliche Reinigungs- und Serviceleistungen im öffentlichen Raum.“ Außerdem sind „der Einsatz eines District Managements sowie Marketingmaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit“ geplant. Auch „bauliche Optimierungen“ im Bereich der Straße soll es geben.

Innenstadt: Das Geld soll auch für Marketingmaßnahmen verwendet werden

Hamburg ist die BID-Hauptstadt in Deutschland. Den Anfang machten 2005 der Neue Wall in der Innenstadt und das Sachsentor in Bergedorf. Aktuell gibt es laut Handelskammer in der Hansestadt zwölf BIDs, weitere wie das am Ballindamm sowie an der Mönckebergstraße und in den Colonnaden sind in Vorbereitung.

Ballindamm: Bezirksamtschef über das BID: „echte Win-win-Situation“

Für Ralf Neubauer (SPD), Bezirksamtsleiter in Mitte, steht fest: „Das Konstrukt BID hat sich als vorteilhafte Partnerschaft zwischen Privaten und öffentlicher Hand erwiesen. Auch am Ballindamm bot sich durch die Einrichtung eines BID die einmalige Gelegenheit, die gestalterische Qualität durch private Investitionen deutlich zu steigern. Eine echte Win-win-Situation.“ So sei es nur konsequent, dass jetzt auch das BID Ballindamm in die zweite Runde gehe.

Aus der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) heißt es: „Das BID Ballindamm ist ein wichtiges Zeichen für die Hamburger Innenstadt: Durch privates Engagement der Eigentümerinnen und Eigentümer wird der Standort weiter gestärkt.“