Hamburg. Der Bund fördert die krisengeplagte Hamburger Innenstadt. Doch was mit dem Geld passieren soll, steht noch nicht fest.
Die beiden aufgegebenen Warenhäuser am Entree der Mönckebergstraße, die leeren Geschäfte und vielen Baustellen entlang Hamburgs bekanntester Einkaufsstraße machen es sichtbar: Der schon länger durch zunehmenden Online-Handel und Pandemie, jetzt auch noch durch Ukraine-Krieg und gestiegene Energiepreise gebeutelten Innenstadt geht es nicht gut. Ein Schicksal, das sie mit vielen deutschen Innenstädten teilt.
Der Bund hat daher das Programm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ ins Leben gerufen. Es soll „innovative Konzepte zur Stärkung der Resilienz und Krisenbewältigung von Innenstädten und Zentren“ unterstützen, die vor den eingangs erwähnten Herausforderungen stehen. Bis 2025 stehen für das Programm bundesweit 250 Millionen Euro zur Verfügung. Die Fördersumme für die Hamburger Innenstadt beläuft sich auf 4,8 Millionen Euro, die Stadt Hamburg steuert weitere rund 1,7 Millionen Euro bei.
Hamburger Innenstadt bekommt Förderung vom Bund
Die Mittel sollen dem im vergangenen Jahr aufgelegten Programm „Verborgene Potenziale“ zugute kommen. Dessen Ziel sei, so Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD), gemeinsam mit allen beteiligten Akteurinnen und Akteuren Pilotprojekte in der Innenstadt umzusetzen, um den Strukturwandel dort zu unterstützen und sie nachhaltig zu beleben. Bestimmte Projekte nannte sie aber nicht, sondern verwies nur recht wage auf die „lange Hamburger Tradition der Mitwirkung und Teilhabe an der Entwicklung und Gestaltung der Innenstadt“ und das „konstruktive Zusammenwirken öffentlicher und privater Akteure“, das weiter ausgebaut und gestärkt werden solle.
Innenstadtkoordinatorin Elke Pahl Weber sagte dem Abendblatt, dass man eine Geschäftsstelle einrichten wolle: „Dies soll der Ort sein, an dem die vorgesehenen Veranstaltungen zur kooperativen Innenstadtgestaltung vorbereitet werden.“ Sie mache sich nach vielen Gesprächen derzeit „ein Bild über Ziele, Absichten, Projektideen, Fördermomente und Hindernisse“.
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Ausstellung mit Gorillas brachte 60 Prozent mehr Besucher
City-Managerin Brigitte Engler fordert unterdessen „die Erstellung eines Masterplanes, der die innenstadtrelevanten Themen wie Attraktivitätssteigerung, Platzgestaltungen, Verbesserung der Infrastruktur und Aufstockung der Sicherheitskräfte zum Inhalt hat“. Auch sollte an den Erfolg der Skulpturenausstellung „Angekommen“ angeknüpft werden, deren überlebensgroße Gorillas im vergangenen Sommer 60 Prozent mehr Besucher in die Innenstadt gelockt hätten. „Davon“, betont sie, „haben auch Handel und Gastronomie sehr profitiert.“
Schon vor einem Jahr kündigte Stapelfeldts Behörde die Förderung durch den Bund an und stellte das Projekt „Verborgene Potenziale“ vor. Es solle mehr Leben in die Innenstadt bringen. Die Ideen könnten vom „kreativwirtschaftlichen Pop-up-Raum über die Ausstellung innovativer Wohnmodelle bis hin zu Installationen im öffentlichen Raum reichen“, hieß es am Mittwoch von der Behörde.