Hamburg. Vor allem in einem Bezirk finden sich besonders viele vom Gourmetführer ausgezeichnete Gastronomen und ihre Restaurants.

Die Stadt Hamburg ist und bleibt eine der ersten Adressen für Gourmets in Deutschland. Viele Köche der Hansestadt arbeiten auf höchstem Niveau – und ausgezeichnet. Etliche Restaurants haben es im Jahr 2023 wieder geschafft, sich einen oder sogar mehrere Sterne des Guides Michelin zu erkochen.

Insgesamt hat der Gourmetführer Hamburg mit 16 Sternen bedacht. Das ist einer mehr als im Vorjahr. Gerade im Bezirk Hamburg-Mitte ist die Dichte der hervorragenden Häuser besonders hoch. Hier hat der renommierte Restaurantführer, der im Mai erscheint, für dieses Jahr fünf Köche (wieder) mit Sternen ausgezeichnet.

Restaurant Hamburg: The Table von Kevin Fehling hat drei Sterne

Spitzenreiter in Hamburg ist erneut das The Table von Kevin Fehling. Ganze drei Sterne hat das Restaurant in der HafenCity ergattert – und das schon im siebten Jahr in Folge. Es ist damit eines von insgesamt zehn Dreisternerestaurants im aktuellen deutschen Guide Michelin.

Fehling hatte im vergangenen Jahr sein Team leicht verändert: Neben ihm rückte Mathias Bath auf die Position des Küchenchefs im The Table. Bath agierte zuvor als Souschef in dem Restaurant von Fehling, der einst unter anderem bei Wahabi Nouri im Eppendorfer Piment gekocht hatte.

Guide Michelin: Zwei Sterne für Bianc, Haerlin und 100/200 Kitchen

Über zwei Sterne im Bezirk dürfen sich das Bianc am Sandtorkai und das Haerlin an der Binnenalster freuen. „Seit vielen Jahren ist Küchenchef Christoph Rüffer hier mit seinen saisonalen und auf erstklassigen Produkten basierenden Menüs der Garant für Kontinuität und ständige Evolution“, schreibt der Gourmetführer über das Restaurant im Hotel Vier Jahreszeiten.

Christoph Rüffer ist Koch des Restaurants Haerlin im Hamburger Hotel Vier Jahreszeiten.
Christoph Rüffer ist Koch des Restaurants Haerlin im Hamburger Hotel Vier Jahreszeiten. © Kirchgasser Photography

„Seine Küche glänzt mit Präzision, die Optik ist ausgefeilt, steht aber nie im Mittelpunkt“, loben die Tester das Haerlin und seinen bekannten Spitzenkoch.

Restaurant Hamburg: Bianc im Guide Michelin für Ambiente gelobt

Das Bianc charakterisiert der Guide Michelin als Restaurant, in dem „ein gebürtiger Italiener südliche Aromen nach Hamburg“ bringt. Besonders erwähnen die Tester zudem die interessante Weinkarte des Hauses in der HafenCity, in dem Architektin Julia Erdmann ein schickes Ambiente mit Piazza-Flair geschaffen habe.

Sein hohes Niveau halten konnte auch Thomas Imbusch vom 100/200 Kitchen am Brandshofer Deich. Schon im vergangenen Jahr hatte das Haus in Rothenburgsort den zweiten Stern dazugewonnen.

Im Restaurant 100/200 Kitchen wird das ganze Tier verarbeitet

Verarbeitet wird hier in der Regel das ganze Tier. Die Michelin-Jury geht auch beim 100/200 Kitchen besonders auf die Atmosphäre ein: „Im 3. Stock des unscheinbaren Fabrikgebäudes steht in einem loftähnlichen Raum im ,industrial Chic‘ die offene Küche ganz im Mittelpunkt“, heißt es. Und weiter: „Am tollen Molteni-Herd entsteht bei 100 bzw. 200 Grad (daher der Name) ein kreatives Überraschungsmenü, das ganz den Jahreszeiten angepasst ist.“

Thomas Imbusch verleihe den Gerichten Ehrlichkeit und Natürlichkeit, mit „Leidenschaft und eigenem Stil“.

Guide Michelin: Haebel gehört zu den neuen Restaurants mit Stern

Ganz neu dabei und als erstes Restaurant auf St. Pauli mit einen Stern gekrönt ist das Haebel. Koch Fabio Haebel, im Dreiländereck zwischen Elsass, Basel und Freiburg aufgewachsen, wird von den Testern für seine klare Linie gelobt: „Man verzichtet auf Show und Chichi, alles hat Hand und Fuß.

Der Gastronom Fabio Haebel zählt mit seinem gleichnamigen Restaurant auf St. Pauli zu den Aufsteigern in Hamburg.
Der Gastronom Fabio Haebel zählt mit seinem gleichnamigen Restaurant auf St. Pauli zu den Aufsteigern in Hamburg. © Michael Rauhe

„Gekocht wird modern, angenehm reduziert und aufs Wesentliche fokussiert, aber durchaus auch mal mutig mit prägnanten Aromen“, schreibt der Guide Michelin. Das Restaurant Haebel selbst wirbt mit der „offensten Küche der Stadt“ und „nachhaltigem Genuss auf höchstem Niveau“.

Deutschlandweit verzeichnet der Michelin-Führer derzeit ein Spitzenniveau: Trotz einer wirtschaftlich schwierigen Zeit und des Fachkräftemangels gebe es eine Rekordzahl von insgesamt 334 Sternerestaurants, darunter deutschlandweit ein neues Dreisternerestaurant, acht neue Zweisterne-restaurants und 34 neue Restaurants mit einem Stern.

Hinter dem renommierten roten Restaurantführer, der in mehr als zwei Dutzend Ländern erscheint, steht der gleichnamige französische Reifenhersteller. Die ersten Michelin-Sterne in Deutschland wurden 1966 verliehen.