Hamburg. Dass der Besuch von König Charles III. in Hamburg große Strahlkraft und Rückenwind gibt, hofft Bürgermeister Peter Tschentscher.

Vor dem Hamburg-Besuch des britischen Königs Charles III. und seiner Gemahlin Camilla am kommenden Freitag hat Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) die Bedeutung dieses Ereignisses hervorgehoben. „Dass das neue Staatsoberhaupt des Vereinigten Königreichs bei seiner ersten Auslandsreise in Deutschland neben der Hauptstadt auch Hamburg besucht, ist eine große Ehre für die Hansestadt“, sagte Tschentscher am Dienstag im Rathaus. „Nach dem Brexit und dem Tod der Queen im vergangenen Jahr, der größte Betroffenheit und Anteilnahme in Hamburg ausgelöst hat, ist der Besuch des Königs auch ein starkes politisches Zeichen der Verbundenheit von Deutschland und Großbritannien in schwierigen Zeiten.“

Charles III. besucht in Hamburg den Hafen und widmet sich Zukunftsthemen

Der Besuch knüpfe an die lange gemeinsame Geschichte der Hansestadt und des Vereinigten Königreichs an, widme sich aber auch den „zentralen Zukunftsthemen“ Deutschlands und Großbritanniens, sagte Tschentscher. König Charles III. werde etwa den Hamburger Hafen besuchen. Dabei gehe es um die sogenannte Dekarbonisierung der maritimen Wirtschaft, also die Umstellung auf eine Wirtschaftsweise, die den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) senkt, sowie um die Förderung der erneuerbaren Energien und der Wasserstofftechnologie.

Für die Beziehungen Hamburgs zu Großbritannien sei der Besuch des Königspaares ein „starker Impuls“, sagte der Bürgermeister. Er verwies darauf, dass etwa 1000 Hamburger Unternehmen geschäftliche Verbindungen mit dem Vereinigten Königreich unterhalten. „Großbritannien ist trotz der Schwierigkeiten des Brexits weiterhin ein wichtiger Handelspartner Hamburgs und unseres Hafens“, sagte Tschentscher. Auch viele Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Schulen und Kulturinstitutionen in der Hansestadt kooperierten mit Partnern im Vereinigten Königreich.

Tschentscher hofft auf „Rückenwind“ für Beziehungen zu Großbritannien

Die Hamburgerinnen und Hamburger hätten am Freitag um etwa 13 Uhr die Gelegenheit, die Ankunft des britischen Königs und seiner Gemahlin auf dem Rathausmarkt zu erleben und ihnen einen „herzlichen Empfang“ zu bereiten in der Stadt, die bis heute oft als die „most British city auf dem Kontinent“ bezeichnet werde, sagte Tschentscher. „Ich hoffe, dass der Besuch von König Charles und seiner Gemahlin Camilla in Hamburg große Strahlkraft und Rückenwind gibt, die wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Beziehungen unserer Stadt zu Großbritannien weiter zu vertiefen.“

Hamburgs Oberbürgermeister Peter Tschentscher (SPD) freut sich auf König Charles.
Hamburgs Oberbürgermeister Peter Tschentscher (SPD) freut sich auf König Charles. © dpa | Christian Charisius

Charles und Camilla sollen planmäßig am Freitagvormittag in Begleitung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und dessen Ehefrau Elke Büdenbender aus Berlin mit der Bahn nach Hamburg fahren. Am Bahnhof Dammtor wird Peter Tschentscher das britische Königspaar empfangen. Charles und Camilla wollen anschließend am Kindertransportdenkmal vor dem Bahnhof Blumen niederlegen. Die Skulptur erinnert an eine große Rettungsaktion vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges: Von Dezember 1938 bis August 1939 wurden mehr als zehntausend überwiegend jüdische Kinder per Zug und Schiff nach England gebracht.

König Charles unternimmt Hafenrundfahrt

Kränze werden Charles und Camilla außerdem am Mahnmal St. Nikolai niederlegen. Die Kirche wurde bei Luftangriffen der Alliierten während des Zweiten Weltkrieges zerstört. Sie ist heute den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft der Jahre 1933 bis 1945 gewidmet. Anschließend wird sich das Königspaar im Rathaus in das Goldene Buch der Hansestadt eintragen.

Während dann für Charles III. noch eine Hafenrundfahrt mit Hamburger Unternehmerinnen und Unternehmern auf dem Programm steht, will Camilla mit Elke Büdenbender eine Schule besuchen, die bilingual auf Deutsch und Englisch unterrichtet. Mit einem Empfang auf Einladung der britischen Botschaft soll der dreitägige Staatsbesuch enden.

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