Hamburg. Deutsche Bahn hatte den Banner von Yohana Hirschfeld abgehängt. Dabei hatte die Jüdische Gemeinde das Werk in Auftrag gegeben.

Das Bild, mit dem die Künstlerin Yohana Hirschfeld den „jüdischen Blick“ auf deutsche Bahnhöfe vor dem Hintergrund des Holocausts zeigen will, hängt wieder am Hamburger Hauptbahnhof. Damit wurde ein offensichtliches Missverständnis bereinigt, über das das Abendblatt berichtete. Das erst kurz zuvor aufgehängte Bild mit einem Aquarell Hirschfelds war trotz Genehmigung durch die Deutsche Bahn nach wenigen Stunden wieder abgehängt worden.

Hauptbahnhof Hamburg: Jüdisches Werk hängt wieder

Das Werk aus einer Graphic Novel der Künstlerin zeigt zwei Frauen. Eine von ihnen sagt in einer Sprechblase: „This train isn't going to Auschwitz“ (Dieser Zug fährt nicht nach Auschwitz), die andere antwortet: „Not anymore“ (Nicht mehr). Hintergrund soll gewesen sein, dass das Banner zumindest für fragwürdig, eventuell sogar für antisemitisch beziehungsweise rechtsradikal gehalten wurde. Tatsächlich hatte die Künstlerin die Installation für die Jüdische Gemeinde in Hamburg gestaltet – und dies im Rahmen des „Festjahrs 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“.

Ein Bahn-Sprecher bedauerte den Vorfall. Es habe einen „Fehler in der internen Kommunikationskette“ gegeben. Man habe sich bei der Künstlerin Yohana Hirschfeld entschuldigt. Ihr hatte die Bundespolizei zuvor mitgeteilt, dass die Bahn zunächst Strafanzeige wegen Sachbeschädigung gestellt habe, weshalb das Bild abgehängt worden sei, hatte Hirschfeld dem Abendblatt gesagt. Die Anzeige sei nun aber vom Tisch. Hirschfeld betonte: Sie wolle mit dem Bild die Gefühle deutlich machen, mit denen Juden auf Bahnhöfen in Deutschland konfrontiert sein können.