Hamburg. Nach jahrelangen Ringen um die Bebauung des Filetgrundstücks wurde im Mai eine Einigung präsentiert. Doch nun fehlt das Geld.

Die Bebauung des ehemaligen Esso-Häuser-Areals am Spielbudenplatz ist wohl eines der schwierigsten Projektentwicklungen in Hamburg. Die Bürgerbeteiligung, die von der Initiative Planbude koordiniert wird, ist einmalig. Nach jahrelangen Ringen um die Bebauung des Filetgrundstücks wurde im Mai diesen Jahres endlich eine Einigung nach immerhin 30 Verhandlungsrunden zwischen dem Investor Bayerische Hausbau, dem Bezirk, der Politik und der Planbude präsentiert. Es sollte ein bunter Mix aus etwa 200 Wohnungen, einem Hotel und Gastronomie, Clubs sowie sozialen Einrichtungen werden. Auch ein Name für das neue Quartier wurde bereits vorgestellt: Es soll Paloma-Viertel heißen.

Doch nun gibt es wieder Probleme, denn die Planbude versendete am Mittwoch eine Mitteilung mit der Überschrift: „Scheitert der modellhafte Planungsprozess auf der Zielgeraden?“ Dabei geht es um eine Fläche auf dem Gelände für bis zu 30 Wohnungen, die eine Baugemeinschaft zu günstigen Konditionen erhalten soll. Die Hamburger Agentur für Baugemeinschaften hat die Fläche bereits ausgeschrieben.

"Die Baukosten steigen seit Jahren"

Aber nun ist Geld das Problem: „Obwohl sich die Bayerische Hausbau nach über einem Jahr Verhandlung darauf eingelassen hat, einen kleinen Teil des Grundstücks zu einem in Hamburg förderfähigen Preis von 800 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche zu verkaufen, lässt sich die dort vorgesehene genossenschaftliche Baugruppe derzeit kaum umsetzen“ sagt Margit Czenki von der Planbude. Schuld daran seien vor allem die gestiegenen Baupreise. Dazu ergänzt Renée Tribble von der Planbude: „Die Baukosten steigen seit Jahren und die staatlichen Fördermethoden sind nicht an die veränderten Realitäten angepasst worden.“

Auf dem Grundstück für die Baugemeinschaft soll auch das Nachbarschaftscluster mit einer Stadtteilkantine und einer „kiezspezifische“ Sozialversorgung entstehen. Die Planbude sucht nun nach einer Stiftung, einer Genossenschaft oder Personen, die bereit seien, Geld in dieser gemeinnützigen Aufgabe anzulegen, heißt es in der Mitteilung. Dabei geht es unter anderem darum, die Bodenanteile für das Cluster und/oder die Baugruppe zu erwerben. Und diese dann langfristig in Erbbaurecht an die zukünftigen Nutzer weiter zu verpachten, so steht es weiter in der Mitteilung.