Hamburg. Bauarbeiten für The Fontenay verzögern sich erneut. Nachfrage nach Hotels in Hamburg bleibt ungebrochen – Übernachtungsrekord.
Die Großbaustelle an der Außenalster ist unübersehbar: Hier entsteht das The Fontenay. Es soll „Deutschlands bestes Hotel“ werden – so hat es sich Investor und Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne vorgenommen. Wie bei seinen Projekten üblich, ist der Zeitplan ambitioniert. Die Grundsteinlegung war im August 2014, und eigentlich sollte das Luxushotel mit 131 Zimmern und Suiten am 1. Juli eröffnen. Dann wurde der Herbst als neues Datum verkündet, und nun wird sich die Fertigstellung des Fünf-Sterne-Superior-Hauses nach Abendblatt-Informationen voraussichtlich bis Dezember verzögern.
Kühne investiert mehr als 100 Millionen Euro in das Hotelprojekt
Die offizielle The-Fontenay-Eröffnung ist nun für Januar 2017 geplant. Zwar arbeiten alle beteiligten Firmen auf Hochtouren, aber offensichtlich benötigt das anspruchsvolle Bauvorhaben doch mehr Zeit als einkalkuliert.
Seit einem guten Jahr ist Direktor Thies Sponholz für das kommende Luxushotel verantwortlich und sagte dem Abendblatt: „Wir entwickeln hier ein Hotel der Spitzenklasse, und dementsprechend setzen wir beim Bau höchste Maßstäbe an. Auch wenn wir den Eröffnungstermin geringfügig verschieben müssen, setzen wir dieses Projekt in einer Rekordzeit um.“
Das auf den ausführenden Baufirmen ein großer Druck lastet, ist kein Geheimnis. Denn Visionär Kühne gilt als Perfektionist, und dass die Eröffnung immer weiter nach hinten geschoben werden muss, dürfte ihm nicht gefallen. Denn für Kühne ist The Fontenay nicht nur ein Investment, für das er mehr als 100 Millionen Euro ausgibt, sondern auch eine Herzensangelegenheit. Der 78-Jährige ist gebürtiger Hamburger mit Wohnsitz in der Schweiz und informiert sich in regelmäßigen Abständen persönlich auf der Baustelle über die Fortschritte und ist in viele Entscheidungen eingebunden. Das gilt auch für das Musterzimmer, das in Kürze fertig sein soll. Unterdessen sind die meisten Führungspositionen für das Luxushotel besetzt, und in Kürze soll auch ein namhafter Sternekoch für das Gourmet-Restaurant auf dem Dach verpflichtet werden.
Richtfest für Luxushotel "The Fontenay"
Steigenden Nachfrage lässt dem Hotelmarkt in Hamburg boomen
Doch The Fontenay ist nicht das einzige Projekt in Hamburg, der Markt boomt. Aktuell stehen fast 58.000 Hotelbetten in der Hansestadt zur Verfügung, und es werden noch mehr: Im März wird das 25 hours Hotel Altes Hafenamt im Überseequartier in der HafenCity eröffnet. 49 Zimmer stehen in dem historischen Backsteinbau zur Verfügung. In der Nähe vom Berliner Tor wird im Sommer 2016 das Low-Budget B&B Hotel City Ost mit 155 Zimmern eröffnet. Auch in der City Nord wird gebaut: In dem 18-geschossigen Gebäude zieht das Holiday Inn mit 297 Zimmern ein.
In der Elbphilharmonie in der HafenCity öffnet im November das Fünfsternehaus The Westin Hamburg seine Pforten. Das Luxushotel verfügt über 244 Zimmer und einen großen Wellnessbereich mit Schwimmbad.
Dass so viele Hotels in Hamburg eröffnen, hängt mit der stetig steigenden Nachfrage zusammen. Das belegen auch die aktuellen Zahlen, die die Hamburg Tourismus GmbH (HHT) am Freitag vorgestellt hat: 12,6 Millionen Übernachtungen wurden in der Hansestadt im vergangenen Jahr verzeichnet – und damit eine Steigerung von 5,3 Prozent gegenüber 2014. „Diese 631.000 zusätzlichen Übernachtungen im Jahr 2015 bedeuten Mehreinnahmen von 133 Millionen Euro beispielsweise für Hotellerie, Gastronomie und Einzelhandel und Kulturinstitutionen“, sagte der für Tourismus zuständige Staatsrat Andreas Rieckhof (SPD).
In diesem Jahr wird ein erneuter Zuwachs von Übernachtungen gerechnet
367.000 Übernachtungen von dänischen Gästen konnten im vergangenen Jahr verzeichnet werden und damit ein Plus von 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit nehmen die Dänen die Spitzenposition unter den ausländischen Gästen ein. In diesem Jahr wird insgesamt mit einem Zuwachs von bis zu fünf Prozent bei den Übernachtungen in der Hansestadt gerechnet.
Die Zimmerauslastung in den Hamburger Hotels lag im vergangenen Jahr bei 78,3 Prozent. Damit belegt Hamburg nach München (78,5 Prozent) den zweiten Platz unter den deutschen Großstädten. Auf Platz drei folgte Berlin.