Hamburg. Neue Firmenzentralen und Hotels, Uni-Campus, Forschungszentrum und ganze Wohnquartiere – die wichtigsten Vorhaben in diesem Jahr.

Die Kirchtürme, der Fernsehturm und einige wenige Hochhäuser – sie prägen die Silhouette der Stadt. Und etliche Baukräne: In der HafenCity, der City Nord und in Altona beispielsweise gibt es in diesem Jahr etliche Neubauprojekte. Große Wohnviertel wie das Pergolenviertel in Barmbek-Nord sind dabei, Forschungseinrichtungen wie auf Finkenwerder und neue Hotels. Ein Überblick über die wichtigsten und größten Bauprojekte, die in diesem Jahr angepackt oder fertiggestellt werden.

Das 25hours Hotel Altes Hafenamt entsteht in der HafenCity

Hinter denkmalgeschützten Mauern eröffnet in der HafenCity Anfang März das 25hours Hotel Altes Hafenamt, das im Stil eines Schiffs gehalten ist. So entstehen für die Gäste 49 „Stuben“, eine Freitreppe im Restaurant Neni erinnert an eine Gangway. Die Küche bietet Speisen mit orientalisch-mediterraner Küche.

Das Hotel The Fontenay eröffnet an der Außenalster

Ein Hotel der Superlative wird im Herbst an der Außenalster eröffnet: Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne erfüllt sich mit dem The Fontenay den Traum von einem eigenen Luxushotel in seiner Heimatstadt. Das Fünf-Sterne-Superior-Haus soll laut Kühne „das beste Hotel Deutschlands“ werden. Geplant sind 131 Zimmer und Suiten, die sich um das 30 Meter hohe Atrium herum gruppieren. Das Gebäude wurde von dem Hamburger Architekturbüro Störmer Murphy and Partners entworfen. Unternehmer Kühne investiert mehr als 100 Millionen Euro in sein Projekt inklusive Wellnessbereich in der sechsten Etage.

Holiday Inn zieht in 18-stöckigen Neubau in der City Nord

Der Hamburger Hotelmarkt boomt, deshalb wird es in diesem Jahr eine weitere Neueröffnung geben: Das mit 60 Metern dann höchste Haus in der City Nord baut die TAS Unternehmensgruppe am Überseering. Hier soll bis zum Jahresende das Holiday Inn Hotel mit 297 Zimmern auf 18 Etagen einziehen.

Die Zentrale von Marquard&Bahls in
der HafenCity
Die Zentrale von Marquard&Bahls in der HafenCity © Marquard & Bahls

Firmenzentrale von Marquard&Bahls in futuristischem Neubau in der HafenCity

Unternehmenszentralen in repräsentativen Neubauten in der HafenCity liegen im Trend: Der Mineralölkonzern Marquard&Bahls eröffnet im Frühjahr 2016 an der Ecke Shanghaiallee/Koreastraße sein Hauptquartier. Auf 18.000 Quadratmetern Fläche ziehen 700 Mitarbeiter ein. Im Erdgeschoss werden Einzelhandel und Gastronomie angesiedelt. Ein Hingucker ist der drei­geschossige Stadtbalkon entlang des Brooktorhafens, der das innere Atrium mit dem Stadtraum verbindet.

Die Intelligent Quarters wachsen am Hafen in die Höhe

2016 wächst das Ensemble Ship­yard, Watermark und Freeport in der HafenCity in die Höhe. Im September hatten die Strabag Real Estate GmbH und die ECE Projektmanagement GmbH den Grundstein für den 150 Millionen Euro teuren Komplex aus Büros und Wohnungen gelegt, der 2017 fertiggestellt wird.

Der Neubau der Telekom in der City
Nord
Der Neubau der Telekom in der City Nord © ksp Jürgen Engel Architekten | moka

Die Deutsche Telekom AG zieht es mit ihrem Hauptsitz in die City Nord

Die Deutsche Telekom AG hat sich die City Nord als neuen Hauptsitz ausgesucht: In das neunstöckige Gebäude am Überseering sollen im Oktober rund 1600 Mitarbeiter einziehen. Bauherr ist die TAS Unternehmensgruppe, die die Firmenzentrale auf dem Grundstück der ehemaligen BP-Zen­trale errichtet.

Aussichtsplattform der Elbphilharmonie öffnet für Besucher

Man hätte es fast nicht mehr geglaubt: Doch Hamburgs großes Renommierprojekt, die Elbphilharmonie, wird 2016 wohl tatsächlich nach fast zehn Jahren Bauzeit fertig. Schon vor der Eröffnung des Konzerthauses am 11. Januar soll in diesem November die große Aussichtsplattform in 37 Metern Höhe, Plaza genannt, erstmalig für Besucher zugänglich sein. Hotel, Restaurant und die ebenfalls in der Elbphilharmonie vorgesehenen 45 Wohnungen müssten in diesem Jahr fertiggestellt werden. Das gesamte Gebäude in der HafenCity wird voraussichtlich 865 Millionen Euro kosten.

In der Neuen Mitte Altona entstehen die ersten Wohnungen

Bevor er seinen Masterplan für die Neue Mitte Altona entwarf, hatte Hobbyflieger und Architekt Andre Poitiers das Gebiet überflogen und aus seinen Eindrücken das Konzept entwickelt. In dem ehemaligen Bahngebiet und den benachbarten Stadtteilen entsteht in diesem Jahr ein Quartier mit meist siebengeschossigen Wohnblöcken. Insgesamt ist in diesem ersten Abschnitt der Bau von rund 1600 Wohnungen in zehn Blöcken geplant. Einzugstermin ist 2017. Auch Baugemeinschaften und Baugenossenschaften wie hier die Altoba bauen dort in diesem Jahr und bieten meist ganz unterschiedliche Wohnformen etwa für Senioren, Singles oder Wohngemeinschaften.

Im Pergolenviertel in Barmbek-Nord werden 1400 Wohnungen errichtet

Fast so groß wie die Neue Mitte Altona und ebenso gut erschlossen ist das Pergolenviertel in Barmbek-Nord. Auf ehemaligen Kleingartenflächen werden dort in diesem Jahr rund 1400 Wohnungen errichtet – zusammen mit der Neuen Mitte Altona ist es eines der größten Neubaugebiete der Stadt. Geplant sind drei- bis achtgeschossige Bauten.

Studentenwohnungen im „The Fizz
Hamburg“
Studentenwohnungen im „The Fizz Hamburg“ © Magnus Kaminiarz & Cie Architektur

„The Fizz Hamburg“ bietet in Altona kleine Wohnungen für Studenten

Mikrowohnungen – so heißt ein neuer, offenbar lukrativer Trend bei Immobilien-Investoren. Das sind kleine Apartments für Studenten oder Auszubildende, die derzeit an vielen Ecken der Stadt entstehen oder entstanden sind. Eines der größeren Projekte baut die International Campus AG in diesem Jahr auf einem Filetgrundstück in Altona an der Ecke Kieler Straße/Stresemannstraße. Insgesamt sind dort im „The Fizz Hamburg“ 750 kleine, teilmöblierte Wohnungen geplant. WLAN und Betreuung durch Pförtner inklusive. Auch die Stiftung Azubiwerk ist mit ihrem ersten Projekt an der Hammer Straße in diesem Markt aktiv: Das Wohnheim für 156 Auszubildende soll im Juli 2016 eröffnen. 16 Millionen Euro wurden in das Bauvorhaben investiert. Neben Zimmern sind Gemeinschaftsflächen mit Lounge und Café sowie eine Dachterrasse geplant.

Bau des neuen Universitätscampus an der Bundesstraße startet

500 Millionen soll der Umbau und die Modernisierung der Hamburger Universität kosten. Der erste große Abschnitt wird in diesem Jahr in Eimsbüttel zu besichtigen sein: Am Geomatikum an der Bundesstraße entsteht ein Neubau, der Kernstück des neuen naturwissenschaftlichen Campus werden soll. Die naturwissenschaftlichen Fakultäten erhalten dort ein eigenes sogenanntes MIN-Forum (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften). Zwei weitere Gebäude, unter anderem für die Chemiker, sollen folgen – Mensa und Bibliothek inklusive. In diesem Jahr wird der Rohbau im Wesentlichen fertiggestellt, 2017 folgt dann die Fassade. Einzug könnte 2018 sein.

Angewandte Luftfahrtforschung wird
auf Finkenwerder betrieben
Angewandte Luftfahrtforschung wird auf Finkenwerder betrieben © ReGe Hamburg/ Martin Kunze

Zentrum für Angewandte Luftfahrt-
forschung eröffnet auf Finkenwerder

Das Gebäude am Finkenwerder Steendiekkanal erinnert mit seinem Zentralbau und den beiden Seitenflügeln an ein Schloss, doch der Neubau ist alles andere als altertümlich. Das neue Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung (ZAL) wurde von der Stadt selbst gebaut, um Firmen der Branche Platz zum Forschen und Entwickeln zu bieten. Rund 600 Menschen sollen dort arbeiten, rund 82 Millionen Euro hat der riesige Bau gekostet. Am 7. März wird das ZAL offiziell eröffnet.

Vier Finanzämter ziehen an der Nordkanalstraße unter ein Dach

Die Hansestadt will an der Nordkanalstraße in Hammerbrook vier Finanzämter unter einem Dach zusammenfassen. Der Gebäudekomplex SonninKontor mit 20.000 Quadratmetern Fläche soll im Herbst dieses Jahres bezogen werden.