Uhlenhorst . Radfahrer auf der Straße, breitere Fahrbahnen, Verlegung der Bushaltestellen: Anwohner und Bezirk zeigen ihre Pläne für den Stadtteil.

Nach den Plänen der Planungswerkstatt zur Busbeschleunigung in Uhlenhorst könnte sich das Gesicht der Papenhuder Straße und des südlichen Hofwegs bald deutlich verändern. Bei einem Info-Abend informierte das Gremium aus Anwohnern, Initiativen und Bezirk über den Stand der aktuellen Planungen. Demnach bevorzugen vier von fünf Arbeitsgruppen des 30-köpfigen Ausschusses die Einführung einer Tempo-30-Zone und eine Neugestaltung der Nord-Süd-Straße, bei der sich Auto- und Fahrradverkehr die Fahrbahn teilen. Ein Entwurf sah beidseitig Schutzstreifen für den Radverkehr und dabei keine explizite Reduzierung des Tempolimits vor.

„Mit Einführung des Tempolimits könnten die Radfahrer auf die Straße geleitet werden, wo sie neben Autos und Bussen gleichberechtigt fahren würden“, sagte Christoph Berndt, Sprecher der Anwohnerinitiativen in dem Ausschuss. Zudem soll in vier der fünf Entwürfe der Winkel der Parkplätze am Straßenrand abgeflacht werden, um mehr Platz auf der Straße zu gewinnen.

Auch auf den Gehwegen könnte mehr Raum geschaffen werden. Anwohner versprechen sich von der Verlegung des Radverkehrs eine Belebung der Papenhuder Straße. Der neu gewonnene Platz auf den Gehwegen könnte Einzelhändlern und Gastronomen mehr Möglichkeiten geben, ihre Angebote zu erweitern. Zudem könnte am südlichen Ende der Papenhuder Straße die Bushaltestelle „Mundsburger Brücke“ auf die Straße verlegt werden. Dafür würde eine Abbiegespur wegfallen.

SPD und Grüne in der Bezirksversammlung Nord halten die Einführung einer Tempo-30-Zone und den Verzicht auf Radschutzstreifen auf der Fahrbahn hingegen nicht für sinnvoll. "Grundsätzlich befürworten wir eine Entschleunigung des Straßenverkehrs in untergeordneten Straßen und Wohnstraßen - also auch in der Papenhuder Straße", sagt Alexander Kleinow, Sprecher der SPD-Regionalausschussfraktion. Die Umsetzung sei jedoch schwierig, da die Straße von Metrobussen (Linie 6) befahren werde. Zudem sei es ohne Schutzstreifen für den Radverkehr schwierig, Radfahrer dazu zu bewegen, von den Fußwegen auf die Fahrbahn zu wechseln. Auf den Gehwegen würden sie wiederum Fußgänger gefährden. „Im Ergebnis wäre bei Tempo 30 ohne Schutzstreifen für die Sicherheit und die Aufenthaltsqualität praktisch nichts gewonnen", sagt Christoph Reiffert von den Grünen.

Die Pläne zur Busbeschleunigung des Senats hatten im November vergangenen Jahres starke Proteste im Stadtteil ausgelöst. Anwohner schlossen sich zu den Initiativen „Runder Tisch Unsere Uhlenhorst“ und „Unsere Uhlenhorst“ zusammen und verhinderten gemeinsam mit dem Hohenfelder Bürgerverein den Beginn der Bauarbeiten.

Die Stadt und der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) planen auf der Metrobuslinie 6 längere Gelenkbusse einzusetzen. Auf der Uhlenhorst sollten dafür ursprünglich mehrere Bäume rund um die Mundsburger Brücke gefällt und beschnitten werden und zahlreiche Parkplätze wegfallen.

Die eingesetzte Planungswerkstatt „Busbeschleunigung Papenhuder Straße“ wird von Bezirkspolitikern bereits als Vorzeigeprojekt in Sachen Bürgerbeteiligung gelobt, entsprechend hoch sind die Erwartungen bei Anwohnern und der Initiative. Im Vorfeld sicherte bereits der LSBG einen Planungsstopp für die Busbeschleunigung in Uhlenhorst bis zum Abschluss des Workshops zu. Anwohnervertreter Christoph Berndt kündigte eine Präsentation Ende September an.