50.000 Menschen sollen bei Deutschlands zweitgrößtem Public Viewing zur Fußball-WM auf dem Heiligengeistfeld Platz finden. Das Fanfest startet jedoch erst einige Tage nach WM-Auftakt – aus Kostengründen.

Hamburg. Fußball-WM-Auftakt ohne Fanfest: Wenn in Brasilien an diesem Donnerstag das Turnier beginnt, bleibt eines der größten Public-Viewing-Events in Deutschland noch geschlossen. Die Hamburger Fan-Arena auf dem Heiligengeistfeld öffnet – anders als bei vergangenen Fanfesten – erst mit dem Anpfiff für die Deutschen bei der WM.

Vier Tage nach der Eröffnung tritt die Nationalelf gegen Portugal an – und dann soll es auch in der Hansestadt wieder ein schwarz-rot-goldenes Fahnenmeer geben. Das Public Viewing in der Hansestadt gehört seit der Fußball-WM 2006 in Deutschland zu den bundesweit größten Fan-Partys.

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In der Vergangenheit ging das Spektakel auf dem Platz nahe der Reeperbahn mit der Turniereröffnung los. „Das ist für uns diesmal auch ein wenig merkwürdig, aber man muss natürlich auch ein bisschen rechnen“, sagt Fan-Arena-Sprecherin Daniela Scherbring. „Der Betrieb eines Fanfestes kostet jeden Tag, an dem es geöffnet ist, Geld. Da müssen wir schon schauen, dass wir ein für alle Seiten attraktives Gesamtpaket schnüren.“ Die Erfahrungen bei den vergangenen Veranstaltungen hätten eben gezeigt: „Wenn Deutschland nicht spielt, gehen die Besucherzahlen ganz extrem runter.“

Auch auf dem Platz fällt die große Fußballparty auf St. Pauli diesmal etwas kleiner aus. 70.000 Fans konnten sonst auf dem Areal gemeinsam jubeln und leiden. Als die deutsche Elf bei der EM 2012 in ihrem ersten Spiel ebenfalls gegen Portugal antrat, kamen bei strömenden Regen in Hamburg 35.000 Zuschauer zum Public Viewing, später etwa beim Spiel gegen Dänemark 65.000. „Wir haben diesmal „nur“ für 50 000 Gäste Platz“, berichtet Scherbring. Dennoch soll die Fan-Arena mit ihrer 92 Quadratmeter großen LED-Wand zu Deutschlands zweitgrößtem Public Viewing nach der Berliner Fanmeile werden.

Public Viewing in Vorrunde nur bei Spielen gegen Ghana und USA

Während der WM-Vorrunde werden auch nur noch die zwei weiteren Partien der deutschen Nationalelf am 21. Juni gegen Ghana sowie am 26. Juni gegen die USA übertragen. Ab dem Achtelfinale zeigen die Veranstalter dann bis zum Finale am 13. Juli wieder alle Begegnungen. Bei Deutschlandspielen startet die Fanmeile jeweils drei Stunden vor Anpfiff, bei allen anderen jeweils eine Stunde vor Beginn. Geschlossen wird nach Beendigung des zweiten Tagesspiels, spätestens um 24 Uhr. Bei Spielen mit Verlängerung verlängern sich aber auch die Öffnungszeiten.

Um die Lärmbelästigung in Grenzen zu halten, sind laute Instrumente wie Trommeln und Blasinstrumente (zum Beispiel Vuvuzelas) nicht zugelassen. „Außerdem haben wir eine strenge Lärmmessung“, erklärt die Sprecherin. „Wenn wir feststellen, dass wir zu laut sind, können wir an unserer Beschallungsanlage so schrauben, dass wir jederzeit runterpegeln oder umpegelen – also die Beschallungsrichtung ändern - können.“ Gemessen werde permanent. „Das haben wir beim Fanfest zur EM 2012 auch getan, aber da war das wegen der anderen Uhrzeiten nicht so gravierend.“

Rund 120 Sicherheitskräfte sollen zusätzlich zur Polizei im Einsatz sein. „Je nach Spielpaarung, die ansteht, oder wenn es besonders viele Gäste werden, wird eventuell noch mal aufgestockt“, sagt Scherbring. An allen Eingängen gibt es Sicherheitskontrollen, Glasflaschen etwa dürfen nicht mitgebracht werden. In der Arena warten zahlreiche gastronomische Angebote – vom Deutschlandzelt mit Grillständen bis zum Brasilienzelt mit Cocktails. Der Eintritt ist frei, Dauertickets für den VIP-Bereich – mit Tribünensitzplätzen, Terrasse, Grillbuffet und freien Getränken – kosten 790 Euro.