Erfahren Sie alle News, Ergebnisse und Hintergrundgeschichten rund um die Fußball-WM 2014 in Brasilien. Das Hamburger Abendblatt liefert auch einen WM-Blog aus Brasilien von Kai Schiller: Kai-Pirinha.
Hamburg. Die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 findet vom 12. Juni bis 13. Juli in Brasilien statt. Die spanischen Nationalmannschaft geht als Titelverteidiger in die 20. WM. Während das Eröffnungsspiel zwischen Brasilien und Kroatien in Sao Paulo stattfindet, wird das Finale in Rio de Janeiro ausgetragen.
Aus Europa nehmen mit 13 Ländern die meisten Nationen eines Kontinents am bedeutendsten Fußball-Turnier teil. Südamerika mit sechs, Afrika mit fünf und Nordamerika sowie Asien mit jeweils vier Teilnehmern komplettieren das Feld von 32 Teams.
In der Vorrunde werden in den acht WM-Gruppen jeweils zwei Mannschaften für das Achtelfinale ausgespielt. Deutschland bekommt es in Gruppe G mit Portugal, Ghana und den USA zu tun. Das erste Spiel bestreitet die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw am 16. Juni in Salvador gegen Portugal.
Am 21. Juni folgt das zweite Gruppenspiel gegen Ghana. Weitere fünf Tage später trifft die DFB-Elf in Recife auf die von Ex-Nationalcoach Jürgen Klinsmann trainierte USA.
Bundestrainer Joachim Löw geht davon aus, seinen Vertrag bis 2016 zu verlängern. Eine endgültige Entscheidung darüber wird aber erst nach der Endrunde in Brasilien fallen. „Ohne Spekulationen anzuheizen: Ich weiß natürlich, dass ein Nationaltrainer immer an dem gemessen wird, was bei einem Turnier passiert“, sagte Löw dem Sport-Informations-Dienst (sid): „Nach der WM wird sich unser Team der sportlichen Leitung sicher mit den Verantwortlichen zusammensetzen und das Turnier in Ruhe analysieren.“
Löw erklärte, er sei von „2006 aus betrachtet einer der ganz Wenigen, der noch im Amt übrig geblieben ist. Fast alle anderen Verbände haben seitdem den Trainer gewechselt, den Schnitt gibt es immer nach einem Turnier.“ Er gehe aber „aktuell davon aus, dass ich bis 2016 dabei bleibe“.
Konkrete Gedanken an die Zeit danach habe er nicht, versicherte der 54-Jährige. Er habe „eine wunderschöne, wichtige Aufgabe, die mir nach wie vor wahnsinnig viel Spaß macht. Ich will aber auch nicht ausschließen, dass ich irgendwann noch einmal für einen Verein arbeite.“ Die Möglichkeiten dazu habe er „in den letzten Jahren immer mal wieder gehabt. Das kam bisher für mich nie in Frage.“
Start ins Abenteuer Südtirol
Hoffentlich ist es kein schlechtes Omen für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft, dass ausgerechnet der berühmteste Sohn des Passeiertals ein gefallener Held ist. Dort, wo sich die Truppe von Bundestrainer Joachim Löw von Mittwoch an auf die Weltmeisterschaft in Brasilien vorbereitet, lebte einst Andreas Hofer, der berühmte Tiroler Freiheitskämpfer, der 1809 gegen die bayerische und französische Besetzung seiner Heimat zu Felde zog.
Geschlagen und verraten fiel Hofer in die Hände des Feindes und wurde auf Geheiß von Kaiser Napoleon erschossen. Es geht die Legende, dass er, noch lebend nach der ersten Gewehrsalve, ausgerufen haben soll: „Ach, wie schießt ihr schlecht!“
Ähnliche Ausrufe möchte Joachim Löw sich verkneifen in den elf Tagen in Südtirol. Die Zeit im Passeiertal nördlich von Meran ist für ihn die wichtigste Periode des Jahres. Dieser kurze Zeitraum muss reichen, um aus den 27 Spielern einen starken WM-Kader zu formen. Am 2. Juni, einen Tag nach dem Länderspiel gegen Kamerun, muss der Bundestrainer jene 23 Mann benennen, die in Brasilien auf Titeljagd gehen sollen. Am 6. Juni spielt Deutschland in Mainz noch gegen Armenien, einen Tag später fliegt sie in ihr WM-Quartier in die Nähe von Porto Seguro.
„Ich bin zuversichtlich, dass wir die Zeit optimal nutzen werden“, sagt Joachim Löw, der zusammen mit dem Großteil der anderen Nationalspieler von Frankfurt aus mit einem Charterflieger gen Süden jettet: „Ich kann versprechen: Wir werden gut vorbereitet sein. Ich freue mich auf die Testspiele, auf jede Trainingseinheit, die Zeit in Südtirol und dann auf alles, was uns in Brasilien erwartet.“ Die Spieler aus München und die beiden Italien-Legionäre Shkodran Mustafi und Miroslav Klose reisen separat an.
Für Löw gilt es, in Norditalien die Wende zu schaffen. Herrschte vor einem halben Jahr noch beinah grenzenloser Optimismus bei den deutschen Fans, hat die Rückrunde die Euphorie gebremst. Das Halbfinal-Aus des FC Bayern gegen Real Madrid, die Formkrise des Spielmachers Mesut Özil beim FC Arsenal und scharenweise angeschlagene oder formschwache Nationalspieler haben die Stimmung gedämpft. Auch Löw und sein Funktionsteam haben ihren Anteil dazu beigetragen. Schon vor einem Jahr schockte Manager Oliver Bierhoff die Öffentlichkeit, als er konstatierte: „Für Europäer ist es eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, in Brasilien zu gewinnen.“ Das Klima würde das nicht zulassen.
Das Hamburger Abendblatt liefert neben Ergebnissen und Berichten auch den Blog “Kai-Pirinha“ mit Aktuellem und Wissenswertem zur WM in Brasilien.