Die WM in Brasilien startet am 12. Juni, auf dem Heiligengeistfeld geht es aber erst am 16. Juni los. In der Vorrunde werden nur die Spiele der deutschen Elf gezeigt. „Lärmenden Musikinstrumente“ verboten.
St. Pauli. In genau drei Wochen, am 12.Juni, ist Anpfiff für die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien – und auch das Heiligengeistfeld wird während dieses Großereignisses wieder zur Fan-Arena, allerdings erst am 16. Juni, wenn die Nationalelf auf Portugal trifft.
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In Hamburg, beim zweitgrößten Public Viewing der Republik, werden zu den Deutschlandspielen jeweils bis zu 50.000 Besucher erwartet: „Insgesamt rechnen wir mit rund 300.000 Fans. Wir wollen auch in diesem Jahr ein Fußballfest für jedermann sein“, sagte Veranstalter Uwe Bergmann. Sportsenator Michael Neumann (SPD) sagte: „Das Fan-Fest ist ein großartiges Ereignis und lädt zum gemeinsamen Fußballerlebnis ein.“
In der Vorrunde werden alle Deutschlandspiele auf der fast 100 Quadratmeter großen Leinwand übertragen. Die erste Partie der Nationalelf am 16. Juni geht um 18 Uhr unserer Zeit los. Das nächste Spiel der deutschen Mannschaft läuft am 21. Juni um 21 Uhr gegen Ghana, und am 26. Juni treffen Jogis Jungs um 18 Uhr auf das amerikanische Team, das von Jürgen Klinsmann trainiert wird – die USA sind der letzte Gegner der Deutschen in der Vorrunde.
Vom Achtelfinale an werden dann auf dem Heiligengeistfeld alle Spiele gezeigt. Höhepunkt ist natürlich das Finale, hoffentlich mit deutscher Beteiligung, am 13. Juli um 21 Uhr.
In den vergangenen Jahren sind die Fan-Feste zu Europa- und Weltmeisterschaften immer friedlich verlaufen, denn für Veranstalter Uwe Bergmann hat „die Sicherheit oberste Priorität“. Deshalb wird neben der Polizei auch ein eigener Sicherheitsdienst mit rund 100Mitarbeitern im Einsatz sein. „Jeder Besucher wird am Eingang auf gefährliche Gegenstände kontrolliert“, kündigt Bergmann an.
Im Zusammenhang mit Großveranstaltungen hat es in Hamburg immer wieder Diskussionen wegen der Lärmbelästigung für Anwohner gegeben. Für Sportsenator Neumann steht jedoch fest: „Hamburg ist eine Metropole, und wer hier lebt, muss auch mit einem gewissen Lärmpegel rechnen.“ Allerdings sind auf dem Fan-Fest die sogenannten Vuvuzelas, Trommeln und andere „lärmenden Musikinstrumente“ verboten. Für diese Fußball-Weltmeisterschaft mussten die zuständigen Umweltminister der Bundesländer sogar einer Sonderregelung zustimmen, weil wegen des teils späten Beginns manche Spiele bis nach Mitternacht dauern werden.
Dass es überhaupt ein Fan-Fest in dieser Größenordnung in Hamburg auf dem Heiligengeistfeld geben kann, sei nur durch das Sponsoring des koranischen Autoherstellers Kia möglich, so Veranstalter Bergmann. Nach Abendblatt-Informationen lässt sich das Unternehmen das Engagement einen mittleren sechsstelligen Betrag kosten. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei. Doch es gibt auch, wie in den Vorjahren, einen VIP-Bereich. Ein Ticket inklusive Speisen, Getränken und Tribünenplatz kostet 130 Euro. Für eine Dauerkarte werden 790 Euro verlangt.
Alle anderen Besucher können sich im Deutschlandzelt an den Grillständen stärken. Außerdem gibt es ein Brasilienzelt mit Cocktailbar und Livemusik sowie diverse Bierstände: „Wir wollen den Gästen ein großes Angebot zu fairen Preisen anbieten“, sagte Bergmann. Außerdem soll es vor Ort kostenlose Fanutensilien für die Besucher geben.
Wenn es um Fan-Feste geht, kennt sich der Veranstalter aus: Schon als das Ereignis erstmals zur Weltmeisterschaft 2006 auf dem Heiligengeistfeld veranstaltet wurde, war Bergmann für einen Teil der Organisation verantwortlich. Auch wenn es noch drei Wochen bis zum Start dauert, bereiten sich die Hamburger Gastronomen schon vor: „Für Fußballbegeisterte haben wir für diese WM ein echtes Highlight. Gemeinsam mit einem Fußballmagazin veranstalten wir das WM-Quartier im Hamburger Stadtpark“, sagte Timur Weilbier vom Landhaus Walter. Auf einer 15 Quadratmeter großen LED-Wand im Außenbereich können die Fans die Spiele verfolgen.
Auch die Hofbräuhäuser in der Innenstadt – an der Esplanade und am Speersort – zeigen die Deutschlandspiele wie manch anderes Restaurant auch auf Großbildleinwänden.