Am Freitag wird an St. Petri den Opfern vom Maidan gedacht. Am Sonnabend ist ein Solidaritätsmarsch vom Hauptbahnhof zum Rathausmarkt geplant. Initiatoren hoffen auf prominente Teilnehmer.

Hamburg. Die ukrainische Gemeinde in Hamburg hat für Sonnabend zu einer Demonstration zur Unterstützung ihres Heimatvolkes aufgerufen. Die Teilnehmer werden sich um 15 Uhr vor der Wandelhalle am Hauptbahnhof versammeln, von dort aus soll der Demonstrationszug zum Rathausmarkt ziehen.

Bislang haben sich mehr als hundert Teilnehmer angekündigt. Die Initiatoren hoffen auch auf die Unterstützung Hamburger Politiker wie von Profiboxer Alexander Dimitrenko. Der gebürtige Ukrainer engagiert sich in der Eppendorfer CDU.

Das politische Augenmerk richtet der gebürtige Ukrainer derzeit allerdings auf seine alte Heimat – und den Kampf Vitali Klitschkos. „Mir blutet das Herz, wenn ich von den Toten auf dem Maidan höre“, sagt der 31-Jährige.

Der frühere Europameister im Schwergewicht hofft auf das Durchhaltevermögen Klitschkos. Mit dem Oppositionsführer stehe er derzeit zwar nicht in Kontakt, für seine Haltung zollt Dimitrenko dem Ex-Boxer aber großen Respekt: „Vitali ist nicht abgehauen wie viele andere Politiker, er ist da, er kämpft.“

Schon am Freitag findet an der Hauptkirche St. Petri (An der Petrikirche 2) in der Hamburger Innenstadt ein gemeinsames Gebet für die Opfer vom Maidan-Platz statt.

„Daran kann jeder teilnehmen“, sagt Ina Kowalenko, eine der Initiatoren. Die Ukrainerin war einst zum Studium nach Hamburg gekommen. Auf der Arbeit erhalte sie nun regelmäßig Solidaritätsbekundungen. „Viele Kollegen fragen nach der aktuellen Situation in der Ukraine, das tut gut“, sagt Kowalenko, deren Familie in Lviv lebt. In der west-ukrainischen Stadt seien zwar auch Regierungsgebäude besetzt, dennoch sei es dort deutlich ruhiger als in Kiew.

Nichtsdestotrotz fürchtet Kowalenko Schlimmstes. „Mit Janukowitsch kann man nicht verhandeln“, sagt sie über den Präsidentin ihres Heimatlandes.

Samariter-Bund in Sorge

Besorgt über die Ausschreitungen in der Ukraine zeigt sich indes auch der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB).

„Gewalt ist keine Lösung. Alle Parteien müssen erneut Dialogbereitschaft zeigen, um diesen Konflikt friedlich zu lösen“, erklärte Knut Fleckenstein, Europaabgeordneter der SPD aus Hamburg und ASB-Bundesvorsitzender.

Wegen der prekären Sicherheitslage habe der Ukrainische Samariterbund (SSU) in Kiew seine Arbeit vorübergehend eingestellt. „Die Situation ist besorgniserregend, und keiner weiß, wie sie sich weiterentwickelt“, sagte die SSU-Geschäftsführerin, Swetlana Lewkowska.