Hochtief muss bis Mittwoch schriftlich bestätigen, dass das Dach nun abgesenkt wird. Bürgermeister zuversichtlich: Vertrag wird erfüllt.

Hamburg. Mit Spannung wird morgen (Mittwoch) die Entscheidung zur Hamburger Elbphilharmonie erwartet. Nachdem ein erstes Ultimatum zum Weiterbau an Hochtief ergebnislos verstrichen war, hatte die Stadt Hamburg den Baukonzern aufgefordert, bis zum 4. Juli schriftlich zu bestätigen, die Arbeiten an dem Dach des Konzertsaales wieder aufzunehmen. Ansonsten drohe die Stadt mit der Kündigung „aller Verträge“. Die Arbeiten auf der Baustelle ruhen seit November 2011, weil sich die Stadt und Hochtief über die Sicherheit des Daches streiten. Mehrere städtische Gutachten hatten die Sicherheit bestätigt, während Hochtief weiter Bedenken hegt.

In dem Schreiben der Rege wurde deutlich, dass die Stadt ernsthafte Zweifel daran hat, ob Hochtief „eine für beide Seiten akzeptable, einvernehmliche Regelung“ finden möchte. Der Baukonzern wies die Vorwürfe zurück und kündigte an, „differenziert Stellung beziehen“ und „Lösungsvorschläge“ machen zu wollen.

Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) zeigte sich weiterhin zuversichtlich, dass Hochtief die Arbeiten an der Elbphilharmonie wieder aufnehmen wird. „Meine Erwartung an Hochtief ist ganz schlicht: Vertragserfüllung“, sagte Scholz am Montagabend im „Hamburg Journal“ des NDR-Fernsehens. Er sei Optimist und gehe davon aus, dass auch Hochtief zu Ende bauen möchte. Ansonsten kündigte er an, dass die Stadt die Elbphilharmonie alleine weiterbauen wird. „Es ist nicht so, dass wir uns davor fürchten müssen vor dem Fall, dass wir selbst organisieren müssen, dass das Gebäude fertiggestellt wird“, meinte der Bürgermeister im Interview mit NDR 90,3.

Seit Jahren streiten sich die Stadt und Hochtief um das spektakuläre Bauwerk, das die Stadt mindestens 323 Millionen Euro kosten wird. Die Eröffnung wurde bereits mehrmals von anfangs 2010 auf mittlerweile 2015 verschoben.

(dpa)