Hamburg. Nach der gekürzten Übertragung des Konzerts zur Eröffnung der Elbphilharmonie bei Arte schrieben Künstler einen offenen Brief.

Namhafte deutsche Künstler haben sich beim deutsch-französischen Kultursender Arte über eine verkürzte Aufzeichnung vom Eröffnungskonzert der Elbphilharmonie in Hamburg beschwert. In einer Sendung am 15. Januar hatte Arte am Nachmittag eine 90-Minuten-Fassung des fast vier Stunden langen Konzerts vom 11. Januar gebracht und dabei unter anderem das Werk „Reminiszenz“ über den Hamburger Schriftsteller Hans Henny Jahnn, komponiert von Wolfgang Rihm, weggelassen.

„Was für ein Eigentor, den einzigen Klang des 21. Jahrhunderts aus der Wiedergabe des Eröffnungskonzertes zu streichen“, schrieben der Direktor der Musikabteilung der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München, Peter Michael Hamel, der Präsident der Freien Akademie der Künste in Hamburg, Ulrich Greiner, und der Vorsitzende der Sektion Musik der Hamburger Akademie, Manfred Stahnke, in einem Offenen Brief an den Sender. Ein ganzer Berufsstand sei betroffen und „empört über eine Absetzung, die einer Zensur gleichkommt“.

Vollständiges Konzert im Netz verfügbar

Arte-Sprecherin Claude-Ann Savin entgegnete dem von 40 Künstlern unterzeichnetem Brief, dass der Sender am 11. Januar das Konzert komplett live übertragen habe. Außerdem sei die Übertragung 90 Tage lang vollständig auf dem Portal „arte concert“ abrufbar. Der Sendeplatz am Sonntag um 17.40 Uhr, wie am 15. Januar, lasse nur einen Platz von insgesamt 90 Minuten zu. Dort habe Arte nur noch einmal das erste und das letzte Werk des gesamten Konzerts zeigen können. Mehr habe der Sendeplatz nicht zugelassen.

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