Hamburg. Pappschalen, Servietten, Besteck: Der neue Imbiss in Hamburg verursacht viel Abfall. Betreiber reagieren prompt – mit Extra-Einsatz.

Der Imbiss am Kleinen Schäferkamp in Eimsbüttel ist seit dem ersten Tag ein Renner: Zur Eröffnung der Schnitzery Ende November standen die Leute bis zur U-Bahn-Station Schlump Schlange. Sogar die Hamburger Polizei musste anrücken, um das Gedränge zu regeln. Doch der Andrang hat auch seine Schattenseiten: Die Trend-Imbiss-Kette aus Berlin verursacht jede Menge Müll – und viele Gäste werfen diesen einfach auf den Boden vor der Tür.

„Ja, Nachbarn haben sich über den Müll beschwert, das Problem ist uns bekannt“, sagt Dawoud, der in der Schnitzery arbeitet. In keiner anderen Stadt habe man mit den Nachbarn Ärger, weder in Berlin-Kreuzberg noch in Berlin-Köpenick oder in Dubai. In Eimsbüttel nahe der Schanze aber haben sich Anwohner ziemlich schnell beschwert. Die „Mopo“ hatte zuerst darüber berichtet.

Schnitzery Hamburg: Müll auf dem Boden – Betreiber appellieren an Gäste

Die Schnitzery setzt auf kleine zerstückelte Hähnchenteile, Makkaroni und Käse – serviert in großen Schüsseln aus Pappe. Der Imbiss verkauft seine Speisen ausschließlich in Einwegverpackungen. „Wir haben hier auch keine andere Möglichkeit“, sagt Dawoud. Im Innenraum haben lediglich rund zehn Leute Platz, der Andrang ist aber wesentlich größer. Die meisten Kunden nehmen die Pappschüsseln mit. Und sie kommen vor allem am Abend.

Schnitzery: Ärger um Müll
Die Betreiber der Schnitzery in Eimsbüttel appellieren an ihre Kunden, den Müll nicht einfach auf den Boden zu werfen. © Genevieve Wood | Genevieve Wood

An diesem Mittag ist der große Mülleimer im Imbiss schon voll, der Abfall quillt fast über. Dabei bemühen sich die Betreiber um Sauberkeit. Und sie appellieren an ihre Gäste, Rücksicht zu nehmen. Auf einem Aushang an der Eingangstür steht: „Hey, wir freuen uns, dass du unsere Schnitzery Bowl genießt! Leider werfen einige ihren Müll auf den Boden, und die Nachbarn beschweren sich. Damit wir nicht irgendwann schließen müssen, bitten wir dich: Wirf deine Verpackungen und Tüten in den Mülleimer. Gemeinsam halten wir die Umgebung sauber!“

Schnitzery in Eimsbüttel: Jeden Abend suchen Mitarbeiter Umgebung nach Müll ab

Und hilft der Appell? Zumindest an diesem Mittag ist vor dem Imbiss alles sauber, nirgends liegt Müll auf dem Boden. Dawoud und sein Team arbeiten weiter daran, dass alles ordentlich bleibt, und zeigen dabei besonderen Einsatz: „Jeden Abend geht einer aus dem Team die Straße auf und ab und schaut, ob irgendwo Müll von uns herumliegt.“ Aber Dawoud sagt auch: „Wir können natürlich nicht die ganze Schanze sauber halten.“

Mehr zum Thema

Er könne die Menschen nicht erziehen, aber freundlich darauf hinweisen. Dawoud ist gerade aus Berlin nach Hamburg gezogen und möchte keinen Ärger: „Die Schanze hier ist eine besondere Gemeinschaft. Wir möchten gern ein Teil des Ganzen sein.“