Hamburg. Den beliebten Supermarkt in Eimsbüttel, der sich vergrößern will, gibt es bereits seit 1968. Woran die Erweiterung bislang scheitert.
Wer bei Edeka Niemerszein an der Osterstraße/Ecke Heußweg einkauft, kommt mit den anderen Kundinnen und Kunden leicht auf Tuchfühlung. Denn in dem beliebten Supermarkt in Hamburg-Eimsbüttel, zu dessen Kundschaft auch viele Singles zählen, sind die Regale äußerst eng gestellt, die Schlangen vor der Kasse oft lang. Die Geschäftsführung würde die Fläche von derzeit 1150 Quadratmetern deshalb gern erweitern. Seit dem Auszug des angrenzenden Discounters Aldi sind weitere Flächen frei, mit denen Niemerszein den Edeka-Markt auf 2000 Quadratmeter vergrößern möchte.
Doch seit Bekanntwerden der Pläne vor zwei Jahren habe man immer noch keinen Durchbruch erzielt, sagt Frank Ebrecht aus der Niemerszein-Geschäftsführung. „Es sind noch behördliche Abstimmungen zum Lärmschutz und Brandschutz nötig.“ Der Edeka-Händler betreibt in Hamburg insgesamt neun Supermärkte.
Edeka an der Osterstraße: Für Erweiterung ist Lärmgutachten nötig
Dass die Behörden ein Lärmgutachten wegen der Anlieferung im hinten liegenden Bereich – in der Karl Schneider Passage – fordern, sei noch nachvollziehbar, sagt Ebrecht, obwohl auch Aldi über diesen Weg beliefert worden sei. „Aber jetzt wird auch unsere bestehende Anlieferung überprüft.“ Der Supermarkt besteht seit 1968. „Ich bin jetzt seit elf Jahren bei Niemerszein und hatte noch nicht einen Anruf wegen Lärmbelästigung“, versichert der Geschäftsführer. Doch die Vergrößerung werde von den Behörden behandelt wie ein neuer Supermarkt.
Kay Becker, Sprecher des Bezirksamts Eimsbüttel, teilt auf Abendblatt-Anfrage mit, dass die Baugenehmigung im Juni 2021 erteilt und im September 2024 um ein Jahr verlängert worden sei. „Vom Antragsteller wurde eine Änderung der Baugenehmigung mit geänderten Öffnungszeiten beantragt. Hiervon sind immissionsschutzrechtliche Belange betroffen. Zum Nachweis, dass öffentlich-rechtliche Anforderungen eingehalten werden, wurden weitere Unterlagen zur Prüfung nachgefordert“, sagt Becker. Dies sei dem Antragsteller im Juni 2024 ausführlich erläutert worden. Die Unterlagen lägen der Bauaufsichtsbehörde des Bezirksamts Eimsbüttel noch nicht vor.
Edeka in Eimsbüttel: Supermarkt hätte nach Umbau zwei Kassenzonen
Weil es zwischen den Flächen von Edeka und dem früheren Aldi einen Höhenunterschied von 1,20 Metern gibt, sei der Umbau herausfordernd, aber machbar, sagt Ebrecht. Der Durchbruch zur ehemaligen Aldi-Fläche sei im Bereich der Fleischtheke geplant, der Verkauf könne auch während der Umbauarbeiten weitergehen. Sofern sie irgendwann beginnen.
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Die Planungen für die Erweiterung liefen weiter, „aber nicht um jeden Preis“, sagt der Niemerszein-Geschäftsführer. Er hält es auch für denkbar, dass der Vermieter wegen des langwierigen Prozesses irgendwann die Geduld verlieren könnte.
Sollte der Umbau wie geplant möglich sein, wird es künftig zwei Kassenzonen und einen weiteren Ausgang geben. Ursprünglich hatte Niemerszein die Eröffnung des vergrößerten Geschäftes bereits für das erste Halbjahr 2024 angestrebt. Inzwischen wagt Frank Ebrecht keine Prognosen mehr.