Hamburg. Über die Neugestaltung der Anlage wird seit 2014 diskutiert. Nun gibt es erneut schlechte Nachrichten. Wie der Stand der Planungen ist.
- Der Busbahnhof Niendorf Markt ist in die Jahre gekommen. Die notwendige Renovierung wurde immer wieder verschoben.
- SPD im Bezirk Hamburg-Eimsbüttel wendet sich deswegen an den Senat.
- Was die Hochbahn zum Zeitplan für den Busbahnhof Niendorf Markt sagt.
Am Donnerstag herrscht reger Betrieb am Busbahnhof Niendorf Markt. Pendler, Schulklassen, Menschen, die ihren Einkauf erledigt haben, sie alle warten auf die Busse der sieben Linien, die dort verkehren. Und gerade jetzt im November, wenn es in Hamburg kaum hell wird, fällt auf, dass der trist wirkende Busbahnhof in die Jahre gekommen ist.
Die letzte große Modernisierung in Niendorf wurde im Jahr 2010 realisiert. „Die letzten Jahre hatten wir immer mal wieder kleine Sanierungsmaßnahmen wie Leuchtmitteltausch, Graffitibeseitigung, Malerarbeiten, Reparaturen von (Anfahr-)Schäden und weitere Kleininstandhaltungsmaßnahmen“, erklärt Hochbahn-Sprecherin Saskia Huhsfeldt. Dass hier aber etwas mehr passieren muss, dessen ist sich die Hochbahn AG bewusst. Eigentlich sollte im Winter dieses Jahres die großflächige Modernisierung auf den Weg gebracht werden. Doch daraus wird nichts.
Hamburger Hochbahn: Busbahnhof Niendorf Markt soll aufgewertet werden
Frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2025 soll mit der Planungsphase begonnen worden. Wann genau, kann die Hochbahn AG noch nicht sagen. Auch der exakte Baubeginn steht in den Sternen. „Da die Hochbahn eine Vielzahl von Projekten umzusetzen sowie zu koordinieren hat, wo Ressourcen und Kapazitäten geplant und aufeinander abgestimmt sein müssen, mussten wir die Planungen für die Busanlage in Niendorf Markt verschieben“, sagt Huhsfeldt auf Abendblatt-Nachfrage.
Bei dem hoch frequentierten Bahnhof, der an die U-Bahn-Linie 2 angeschlossen ist, soll es vor allem ein kosmetisches Facelift werden. Straßenbauarbeiten fallen nicht an. „Die Lage bei der Busanlage ist glücklicherweise so, dass hier sowohl betrieblich als auch verkehrstechnisch nichts verändert werden muss, da diese leistungsfähig ist. Die Planungen, die nun für die zweite Jahreshälfte 2025 angesetzt sind, sollen sich dann auf eine neue Überdachung sowie den Wartebereich beziehen“, sagt Huhsfeldt. Wie teuer die optische Aufwertung der gesamten Anlage wird, darüber konnte die Hochbahn keine Auskunft geben.
Busbahnhof Niendorf Markt: SPD stellte mehrfach schriftlich Kleine Anfragen
Auch auf politischer Ebene wird der Bedarf nach einem modernen, einladenden Busbahnhof im Herzen Niendorfs seit Jahren gesehen und angemahnt. Bereits 2014 beschloss die Bezirksversammlung Eimsbüttel, dass die Hochbahn den Standort Niendorf Markt aufwerten soll.
Ein weiterer Beschluss wurde im April 2019 gefasst, der eine neue Beleuchtung und einen barrierefreien Umbau beinhaltete. Zwei Monate später erklärte die Verkehrsbehörde, dass im Zeitraum der Jahre 2019/2020 mit den Planungen begonnen werden soll. Doch die Corona-Pandemie verzögerte das Vorhaben.
Das muntere Aufschieben der Planungen ging also weiter. Im Juli 2020 erklärte die Hochbahn in der Bezirksversammlung, dass im selben Jahr mit den Planungen begonnen werde. Ein halbes Jahr später hieß es, dass es im Mai/Juni 2021 losgehen soll. Passiert ist jedoch nichts.
So könnte der Zeitplan für den Umbau der Haltestelle Niendorf Markt aussehen
Daher wendete sich Marc Schemmel, SPD-Abgeordneter im Bezirk Eimsbüttel, im März 2022 in einer schriftlichen Kleinen Anfrage (SKA) an den Senat. Damals hieß es in der Antwort sehr unkonkret: „Vorgesehen sind Umbauten und Erneuerungen an der Busanlage Niendorf Markt; insbesondere soll das Dach durch einen Neubau ersetzt werden. Die Busanlage soll zudem barrierefrei ausgebaut werden. Da die Planung am Anfang steht, sind einzelne Maßnahmen noch nicht geplant. Für Maßnahmen im Bereich des Tibarg-Umfeldes bestehen derzeit keine Planungen. Konkretere Planungen sollen voraussichtlich im Jahr 2023 vorliegen. Kostenschätzungen liegen derzeit nicht vor.“
Eine unbefriedigende Aussage für Schemmel. Im August dieses Jahres richtete die SPD im Bezirk Eimsbüttel daher eine weitere SKA an den Senat. Auf die erneute Nachfrage, wie denn nun der Stand der Dinge in Sachen Busbahnhof sei, hieß es: „Konkrete Planungen werden derzeit für Ende 2026 vorgesehen und eine bauliche Umsetzung wird ab 2028 angestrebt. Aufgrund des frühen Projektstadiums liegen noch keine Kostenschätzungen vor.“
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Kurios: Während die Hochbahn von Ende 2025 spricht, heißt es in der Senatsantwort, dass erst 2026 mit den Planungen begonnen werden soll. Wie auch immer: Für Schemmel ist es Zeit, dass sich in Niendorf etwas tut. Je schneller, desto besser.
„Mit Blick auf den in die Jahre gekommenen Busbahnhof ist daher seit längerer Zeit unsere Forderung, dass dieser in Zusammenarbeit mit Bezirk, Tibarg-Akteuren und kommunaler Politik überplant und modernisiert wird. Auf mehrere Beschlüsse und Nachfragen folgten immer wieder Terminankündigungen seitens der Verkehrsbehörde und der Hochbahn, die später immer dann ohne weitere Begründungen verschoben wurden“, sagt der SPD-Politiker.
Das sei aus seiner Sicht „nur schwer vermittelbar“. Schemmels Erwartung: „Dass Verkehrsbehörde und Hochbahn nun zeitnah endlich in den Planungs- und Beteiligungsprozess einsteigen und eine Perspektive aufzeigen, wann die Modernisierung hier umgesetzt wird.“