Hamburg. Nach dem Willen der Behörde sollen Lampen am Ufer nicht ersetzt werden. Unternehmer aus Harvestehude hat Ideen, wie es hell bleibt.

Nicht nur Frauen fühlen sich unwohl, wenn bald die Beleuchtung an der westlichen Alster in Harvestehude komplett wegfällt, weil die kaputten Lampen am Wegesrand nicht ersetzt werden. Auch viele Sportler, die dort an einer der beliebtesten Laufstrecken in Hamburg regelmäßig joggen, sind wütend. Ein Harvestehuder Unternehmer möchte nicht hinnehmen, dass die vielen Läufer und Spaziergänger bald im Stockdunkeln unterwegs sein müssen.

„Ich bin regelrecht erschüttert, dass die bestehenden gesponserten Lampen entlang der Alsterlaufstrecke marode sind und offenbar bald ohne Ersatz entfernt werden sollen“, sagt Moritz Blume. Diese Lampen ermöglichten ihm und vielen anderen das sichere Joggen, Spazieren und Hundeausführen im Dunkeln. „Das ist ein einfacher, aber wertvoller Beitrag zur Nutzung unseres wunderschönen Wahrzeichens, der Alster. Dass es nun angeblich nicht möglich sei, die Beleuchtung aufrechtzuerhalten, überrascht mich und viele Hamburger“, so der 38-Jährige.

Alster in Hamburg: Unternehmer aus Harvestehude will für Beleuchtung des Weges kämpfen

Doch es wird spätestens zum Ende des Jahres ganz dunkel sein auf dem 1,4 Kilometer langen Abschnitt an der Alster zwischen Alter Rabenstraße und Krugkoppelbrücke. Denn: Die 20 Jahre alten sogenannten Pollerleuchten, die damals von Unternehmen gesponsert wurden, sind marode.

„Es gibt heute sicher zahlreiche Hersteller, die solche tierfreundlichen Lampen anbieten. “

Moritz Blume
Unternehmer aus Harvestehude

Und weil durch Lampen Tiere an der Alster gestört und eine zu hohe Lichtverschmutzung befürchtet wird, plant die zuständige Umweltbehörde nicht, neue zu installieren. Zu hoch sei die Lichtemission, heißt es. Und das, obwohl die Pollerleuchten nach Aussage des Herstellers extra nach unten leuchten.

„Es gibt heute sicher zahlreiche Hersteller, die solche tierfreundlichen Lampen anbieten“, sagt Moritz Blume. Außerdem könne die Beleuchtung etwa nachts von 0 bis 5 Uhr abgestellt werden, so sein Vorschlag. Blume: „So wären morgens und abends dennoch sichere Laufstrecken für Hamburger und Besucher gewährleistet.“

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Für ihn und viele andere Hamburger sei die Alster ein wichtiger Ort, so der Softwareentwickler. „Und ich bin sicher, dass nicht nur ich, sondern auch die Bewohner der Harvestehuder Alsterseite bereit wären, bei dieser Aufgabe zu helfen oder sogar die notwendigen Kosten zu übernehmen.“

Hamburger schlägt vor, für Beleuchtung der Alster mit Sponsoren zu sprechen

Moritz Blume ist ein leidenschaftlicher Läufer und nutzt die Strecke etwa fünfmal in der Woche. Ihm geht es nicht nur um das gute Gefühl, auch bei Dunkelheit laufen zu können. „Es geht hier um die Erhaltung unserer Stadt und ihrer grünen Flächen, die auch nachts oder in der kalten Jahreszeit für alle zugänglich bleiben sollten. Wo bleibt hier die Förderung von Erholung, Bewegung und sicherer Nutzung der Grünflächen für jedermann?“

Falls es an finanziellen Mitteln mangeln sollte, schlägt er vor, mit Sportveranstaltern oder Sponsoren zu sprechen, die das gesamte Jahr über Events entlang dieser Strecke durchführen und die sicherlich Interesse daran hätten, die Alster für alle sicher und beleuchtet zu halten.

Alster in Hamburg: „Hier geht ein Stück Sicherheit und Lebensqualität verloren“

Was ihn wundert: „Bei zahlreichen Sportveranstaltungen rund um die Alster, die natürlich auch Geld einbringen, 
scheint der Natur- und Tierschutz kaum eine Rolle zu spielen. Aber wenn es um etwas geht, das den Bürgern und Fußgängern zugutekommt, ist der Schutz der Natur plötzlich das Hauptargument.“

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„Ich bin mir sicher, dass wir als Hamburger Bürger bereit wären, uns zu engagieren, bevor ein Stück von Hamburgs Sicherheit und Lebensqualität verloren geht“, sagt Blume. Sollten Stadt oder Behörden dazu nicht bereit sein, werde er sich gern um eine Spendenaktion bemühen wie schon 2004, als die Lampen durch Sponsoren finanziert worden sind. Blume: „Dann sehen wir, ob wir das für alle Alster-Nutzer möglich machen können.“