Hamburg. Auch Menschen mit Rollatoren sollen von den ausgewiesenen Flächen profitieren. Wo die Pkw-Stellplätze entstehen könnten.
Finden Familien mit Kinderwagen oder Menschen mit Rollator bald in Eimsbüttel leichter einen Parkplatz? Wenn es nach der SPD-Bezirksfraktion geht: ja. Denn diese plant, Parkplätze einzurichten, die speziell auf die Bedürfnisse von Familien mit kleinen Kindern und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zugeschnitten sind. Die Parkplätze sollen breiter und nah an Kunden- oder Einkaufszentren gelegen sein.
In Eimsbüttel ist es besonders in den dicht besiedelten Wohnvierteln bekanntermaßen schwierig, einen Parkplatz zu bekommen. Weil durch Umbaumaßnahmen zum Teil weitere Parkplätze weggefallen sind, ist der Parkplatzdruck im Hamburger Verkehr dort noch gestiegen.
Verkehr Hamburg: Eimsbütteler sollen auf „Mehrgenerationenparkplätzen“ parken
Laut Koorosh Armi, dem stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Fraktion in Eimsbüttel und Sprecher für Mobilität, gebe es bisher nur extra ausgewiesene Parkplätze für Menschen mit einem Schwerbehindertenausweis. Aber: „Viele Menschen mit Mobilitätseinschränkungen haben keinen solchen Ausweis, da die Kriterien für den Erhalt streng geregelt sind.“
Dennoch seien diese Menschen auf mehr Bewegungsfreiheit und kürzere Wege angewiesen. Genau für diese Grauzone gebe es in einigen Städten bereits erste sogenannte Mehrgenerationenparkplätze, wie zum Beispiel in Gladbeck in Nordrhein-Westfalen. „Diese sollen auch in Hamburg umgesetzt werden“, so Armi weiter.
Verkehr in Hamburg: Eimsbüttels Extraparkplätze sollen unter anderem vor Kundenzentren entstehen
Es sei wichtig, auch die Menschen mitzunehmen, die bei den bisherigen Parkplatzangeboten durchs Raster fallen, also beispielsweise Eltern mit Kinderwagen oder Menschen mit Rollator. Gerade für diese Zielgruppen sei die Anreise mit dem Auto oft praktisch oder notwendig und dennoch mit viel Aufwand verbunden, wenn die Parkplätze zu eng oder zu weit vom Ziel entfernt gelegen seien.
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Laut Armi begrüßen sowohl das Bezirksamt als auch die Polizei das Projekt. Derzeit werde geprüft, ob erste Pilotparkplätze vor bezirklichen Dienststellen eingerichtet werden können. „Angedacht sind Orte wie die Kundenzentren am Tibarg und in Stellingen sowie vor dem Bezirksamt, um die Parkplätze an Orten zu testen, die für alle Eimsbüttelerinnen und Eimsbütteler gut erreichbar sein müssen.“ Wann die ersten Parkplätze kommen, sei allerdings noch nicht klar.