Hamburg. Die Mansteinstraße in Hoheluft wird im kommenden Jahr umgebaut und verliert 92 Stellflächen. Was der Denkmalschutz damit zu tun hat.

  • Statt den bislang 155 Stellflächen wird es nach Abschluss der Umbauarbeiten nur noch 63 geben.
  • Es gab Varianten für den Umbau, die weniger Parkplatzverlust bedeutet hätten.
  • Der Denkmalschutz hatte bei der Auswahl der Varianten Mitbestimmungsrecht.

Mehr als die Hälfte der derzeitigen Parkplätze an der Mansteinstraße in Hoheluft-West werden im Zuge von Umbauarbeiten ab dem kommenden Jahr wegfallen. Anwohner mit Autos sind darüber sehr verärgert. Dabei hätte es eine andere radfahrerfreundliche Umbauvariante gegeben.

Weil die Straße im Zuge des Ausbaus der Velorouten im Bezirk Eimsbüttel radverkehrstechnisch umgestaltet wird, gehen nach dem aktuellen Stand 92 Parkplätze verloren. Statt den bislang 155 Stellflächen wird es nach Abschluss der Umbauarbeiten nur noch 63 geben – das hat das Bezirksamt Eimsbüttel auf Abendblatt-Anfrage mitgeteilt.

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Ziel der Maßnahme ist es unter anderem, den Radverkehr sicher führen zu können, Gehwege breiter zu gestalten sowie Querungsmöglichkeiten der viel befahrenen Straße zu schaffen und dabei die 42 Straßenbäume zu erhalten.

Mansteinstrasse
Nach dem Umbau der Mansteinstraße in Hamburg soll es für Fußgänger in dem Eimsbütteler Stadtteil mehr Platz auf den Bürgersteigen geben. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Dem Abendblatt liegt jetzt der Erläuterungsbericht des Bezirksamtes Eimsbüttel zu dem Thema vor. Daraus geht hervor, dass es drei verschiedene Varianten (1 bis 3b) gab. „Grundsätzlich werden bei den Planungen immer mehrere mögliche Varianten betrachtet und in die Abstimmung mit Behörden, Verkehrsbehörde, Leitungsträgern und Denkmalamt gegeben“, so Bezirksamtssprecher Kay Becker.

Interessant: Demnach war Variante 3 in der ersten Abstimmung der Favorit auf Bezirksebene. Dort war angedacht, Tempo 30 einzuführen und die Fahrbahn zu verschwenken – am Ende des Umbaus hätte es dann noch 82 Parkplätze gegeben. Doch das widerspricht dem Denkmalschutz: „Vor allem die Symmetrie der Mansteinstraße und damit die Geradlinigkeit der Fahrbahn sowie die Integration der Bordsteinkante in den neuen Querschnitt hat für den Denkmalschutz jedoch Priorität. Dies wird mit der verschwenkten Fahrbahn nicht eingehalten“, erläutert Becker.

Verkehr Hamburg: Nach dem Umbau der Mansteinstraße gibt es nur noch 63 Parkplätze

Daher gibt es einen neuen Plan, der dann beschlossen wurde: „Im Sinne der Förderung des Radverkehrs wurde die Variante 3a (Tempo-30-Zone mit geradliniger Verkehrsführung und Mittelinseln zur Verkehrsberuhigung) als Vorzugsvariante gewählt“, so Kay Becker. Diese sieht eben nur noch 63 Parkplätzen an der Mansteinstraße vor.

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Anders als ursprünglich geplant, verzögert sich der Start des Umbaus um ein Jahr. Bezirksamtssprecher Becker: „Aufgrund von den vorhergehenden Leitungsarbeiten und Änderungen in der Ausführungsplanung verschiebt sich der vorgesehene Baubeginn auf voraussichtlich Anfang 2025.“