Hamburg. Die Partei wollte am Sonnabend auf dem Vereinsgelände eine Aufstellungsversammlung abhalten. Nun zieht der Sportverein die Reißleine.

Es waren turbulente Tage für den Vorstand des TSV Stellingen. Nachdem bekannt wurde, dass in der Vereinsgaststätte am Sportplatzring am Sonnabend (12. Oktober) eine sogenannte Aufstellungsversammlung der AfD-Wahlbezirke 5,6 und 7 im Bezirk Eimsbüttel abgehalten werden soll, sah sich der Verein aus Hamburg einem Shitstorm ausgesetzt.

AfD in Hamburg-Eimsbüttel darf Vereinsgaststätte des TSV Stellingen nicht nutzen

Die Vermietung der Räumlichkeiten an die umstrittene Partei erfolgte jedoch nicht über den Verein, sondern über die Gaststätten-Pächterin. Dennoch gab es beim TSV Stellingen seit Mittwoch intensive Gespräche, die dazu führten, dass die AfD die Vereinsgaststätte nicht nutzen darf.

„Der Vorstand hat beschlossen, die Pächterin zu bitten, die AfD-Veranstaltung abzusagen. Die Pächterin ist dieser Bitte gefolgt. Damit findet keine Veranstaltung der AfD in den Räumen der Vereinsgaststätte statt“, erklärt der Verein in einer Stellungnahme gegenüber dem Abendblatt.

AfD-Treffen in Hamburg: Bündnis gegen Rechts nahm TSV Stellingen in die Pflicht

Das Hamburger Bündnis gegen Rechts hatte zuvor öffentlich eine klare Forderung an den TSV Stellingen gerichtet. Das Bündnis, das aus unabhängigen antifaschistischen Zusammenhängen, Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen besteht, betonte in seinem offenen Brief, dass die Politik der AfD „nicht zum internationalen Charakter des Sports“ passe. Die jüngsten Wahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg hätten erneut gezeigt, argumentiert das Bündnis, dass die Partei „zwar demokratisch gewählt wird, sich aber in keinster Weise an demokratische, parlamentarische Spielregeln hält“.

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Diese Meinung spiegelte auch die Sicht der Vereinsmitglieder wider. Diese machten auch dem Vereinsvorstand deutlich, wie kritisch die Sitzung der AfD gesehen wird. Nun hat der Hamburger Traditionsverein Konsequenzen gezogen. Um derlei Ärger künftig aus dem Weg zu gehen, sollen in Zukunft keine Parteien mehr die Vereinsgaststätte für Veranstaltungen jeglicher Art nutzen dürfen.

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