Hamburg. Unbekannte haben am Wochenende mehrfach das Grundstück der Mitte-Bezirksvorsitzenden Nicole Jordan heimgesucht – nicht zum ersten Mal.
Das Haus der AfD-Politikerin Nicole Jordan in Wilhelmsburg ist zum wiederholten Mal zur Zielscheibe von Angriffen geworden. Wie die Polizei Hamburg mitteilte, sei es am Freitagabend (21. Juni) gegen 23.45 Uhr sowie am Montagmorgen (24. Juni) gegen 7.20 Uhr zu „politisch motivierten Sachbeschädigungen“ an dem Grundstück der Bezirkschefin von Hamburg-Mitte gekommen.
Unbekannte hätten demnach „Gläser mit übel riechendem Inhalt auf das Grundstück am Ernst-August-Stieg geworfen, die teilweise zerbarsten“, schreibt Polizeisprecher Thilo Marxsen. Zudem sei eine Pforte zu dem Grundstück mit Bauschaum überzogen worden. Nach AfD-Angaben wurden auch Farbbeutel und Vorhängeschlösser verwendet.
Hamburg-Mitte: Grundstück von AfD-Bezirkspolitikerin Nicole Jordan angegriffen – Staatsschutz ermittelt
Alle Fahndungsmaßnahmen vor Ort sind laut Polizei erfolglos geblieben. Der Staatsschutz des Landeskriminalamts führe die Ermittlungen. Zeugenhinweise würden unter Telefon 040/428656789 sowie von allen Dienststellen entgegengenommen.
Der AfD-Landesvorsitzende Dirk Nockemann sprach von „feigen und skrupellosen Attacken“ Linksextremer. Er erwarte „zeitnah strafrechtliche Konsequenzen“. Seine Partei lasse sich von den „permanenten linken Anschlägen nicht einschüchtern“.
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Es war nicht der erste Angriff auf das Grundstück. Als Jordan dort 2021 eine Wahlkampfveranstaltung durchführte, drangen gut 30 Gegner auf das Gelände, warfen Flaschen und Kartoffeln und beschädigten unter anderem das Grundstückstor. 2018 lud Jordan den rechtsextremen damaligen Parteikollegen André Poggenburg zu sich ein. Dabei kam es vor Ort zu Protesten, an denen rund 500 Menschen teilnahmen. 2016 hatten Linke Jordans Anschrift auf steckbriefartigen Plakaten im Viertel veröffentlicht und damit parteiübergreifend für Empörung gesorgt.
Jordan (50) wird dem rechten Rand um Thüringens AfD-Chef Björn Höcke zugerechnet. Die gelernte Rechtsanwaltsgehilfin hatte 2015 ihren Beruf und ihren Posten als Betriebsratsvorsitzende aufgegeben und war als Mitarbeiterin zur AfD-Bürgerschaftsfraktion gewechselt. 2017/18 stand sie im Mittelpunkt eines juristischen Streits mit der Fraktion. Sie ist Mutter zweier Mädchen und hat zwei Stiefsöhne. Ihr Mann Norbert Jordan ist ebenfalls in der AfD-Bezirkspolitik aktiv.