Hamburg. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Kinderlosenquote in Deutschland fast verdoppelt. Wie hoch sie mittlerweile in Hamburg ist.

Informationen des Statistischen Bundesamtes zeigen: In Hamburg ist der Anteil von Frauen ohne Kinder besonders hoch. Mit 29 Prozent liegt die Hansestadt laut den Daten aus dem aktuellen Mikrozensus von 2022 im bundesweiten Vergleich auf dem Spitzenplatz. Immer wieder – gerade in einer Großstadt – entscheiden sich Frauen auch ganz bewusst dafür, keine Kinder zu bekommen. Die Gründe dafür wurden jüngst erstmals erforscht.

Deutschlandweit ist die Kinderlosenquote von Frauen, die am Ende ihres fruchtbaren Alters (45- bis 54-Jährige) sind, zuletzt mit im Schnitt 20 Prozent stabil geblieben. Auf die vergangenen Jahrzehnten gesehen hat sich die Kinderlosenquote in Deutschland allerdings fast verdoppelt: von elf Prozent bei den Frauen der 1930er-Jahrgänge auf 21 Prozent bei den Frauen, die Ende der 1960er-Jahre geboren wurden. Die Angaben zu leiblichen Kindern erhebt der Mikrozensus seit 2008 alle vier Jahre.

In Hamburg leben die meisten kinderlosen Frauen, in Thüringen die wenigsten

In Westdeutschland hat sich die Kinderlosigkeitsquote bei etwa 20 Prozent stabilisiert. In Ostdeutschland (ohne Berlin) lag die Quote im Jahr 2022 bei 14 Prozent und damit etwas niedriger als 2018 (15 Prozent).

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Ein Blick auf die regionalen Unterschiede zeigt: Während Thüringen mit 13 Prozent die niedrigste Kinderlosenquote aufweist, ist Hamburg (29 Prozent), gefolgt von Berlin (25 Prozent), ganz vorne. In den übrigen westdeutschen Bundesländern variierte die Quote zwischen 17 und 23 Prozent, wobei Brandenburg unter den ostdeutschen Flächenländern mit 17 Prozent eine vergleichsweise hohe Quote aufweist.

Kinderlosigkeit: Bildungsstand und Geburtsort sind wichtige Faktoren

Die Unterschiede bei der Kinderlosenquote lassen sich nicht nur geografisch, sondern auch nach Bildungsstand und Herkunft differenzieren. Denn: Frauen mit guter Ausbildung weisen im Schnitt eine Kinderlosenquote von 23 Prozent auf, während sie bei Frauen mit mittlerem Bildungsstand bei 21 Prozent und bei niedrigem Bildungsstand bei elf Prozent liegt.

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Auch der Geburtsort spielt eine Rolle: In Deutschland geborene oder als Kinder zugewanderte Frauen waren mit einer Quote von 22 Prozent häufiger kinderlos als Frauen, die erst nach ihrem 15. Lebensjahr nach Deutschland kamen (zwölf Prozent). Innerhalb dieser Gruppen variierten die Quoten ebenfalls nach Bildungsstand.