Hamburg. Hähnchen vom Grill war gestern: Im Herzen Eimsbüttels gibt es nun Korean Fried Chicken – auch vegan. Was der neue Imbiss bietet.

Mehr als 60 Jahre war der Hähnchengrill Feinschmecker eine feste Institution im Herzen von Eimsbüttel. Dann gab Inhaber Thomas Oesting seinen Laden an der Osterstraße, in der es in den vergangenen Monaten einige Schließungen und Neueröffnungen gab, „schweren Herzens“ auf – wegen Personalmangels und gestiegener Energiekosten, wie es auf der Website heißt.

Jetzt gibt es in dem ehemaligen Imbiss wieder Hähnchen zu kaufen – allerdings nicht das klassische halbe Hähnchen vom Grill, sondern in koreanischer Variante als Korean Fried Chicken. Shin Han, einer der Gründer des neuen Restaurants Won Chikin, war damals bei der Suche nach einem Brathähnchen zufällig auf die Ladenfläche von Oesting gestoßen, erzählt er dem Abendblatt beim Ortstermin.

Restaurant Hamburg: An der Osterstraße gibt es wieder Hähnchen, aber koreanisch

„Ich war total überrascht, einen Imbiss zu finden, wie es ihn früher oft gab“, sagt Han. Einen Tag nach dem besonderen Fund habe der 42-Jährige erfahren, dass Oesting in Rente gehen will und nach einem Nachfolger sucht. Shin Han war sofort begeistert.

Der Schritt in die Gastronomie ist für den Hamburger nicht neu: Schon seit 2020 betreibt er mit seinem Partner Te-Sung Bak zwei Restaurants in Hamburg. Die Ladenfläche an der Osterstraße haben sie im Januar übernommen, nach umfangreicher Renovierung eröffneten sie Won Chikin bereits Anfang Mai, pünktlich zum Osterstraßenfest.

Der Imbiss Won Chikin öffnete Anfang Mai an der Osterstraße in Eimsbüttel seine Türen.
Der Imbiss Won Chikin öffnete Anfang Mai an der Osterstraße in Eimsbüttel seine Türen. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Das Duo setzt in dem neuen Laden auf moderne Optik. So sind die Wände mit Fliesen verkleidet, es gibt zwei weiße runde Tische mit kleinen Hockern und einer Sitzecke im Schaufenster. Draußen sind drei kleine Biertischgarnituren aufgestellt. Es gibt rund 20 Sitzplätze – Speisen können aber auch abgeholt werden.

Restaurant Hamburg: Inhaber wollen „koreanisches Essen zugänglich machen“

Schon seit Kindestagen kennen sich die beiden Inhaber, wuchsen zusammen in Hamburg-Allermöhe auf. Später arbeiteten sie während ihres Studiums in einer Bok-Filiale. Dabei sei Restaurant-Inhaber Shin Won Kang, der bald eine zweite Filiale von Kkokki loves vegan direkt gegenüber von Won Chikin eröffnet, für die zwei zu einem Mentor geworden. Auch bei der Eröffnung der Restaurants Kimchi Guys habe der Gastronom ihnen zur Seite gestanden.

Dass Won auch im Namen ihres dritten Restaurants mit acht Mitarbeitern auftaucht, sei Zufall, betont Bak. Won ist die koreanische Währung, lasse sich aber auch westlich gut verstehen. Schon mit den Restaurants in Ottensen und in den Stadthöfen wollten Bak und Han „koreanisches Essen zugänglich machen“. Bei der Gestaltung der Speisekarte setzten sie auf „weniger ist mehr“.

Won Chikin an der Osterstraße: drei Hauptgerichte auf der Speisekarte

Ähnlich halten es die Inhaber auch bei ihrem dritten Restaurant. So gibt es bei Won Chikin in der Osterstraße drei Hauptgerichte: Wings, Korean-Bites und Fried-Cauli – also zweimal frittiertes Hühnchen, entweder mit Knochen oder ohne. In der veganen Variante gibt es frittierten Blumenkohl. Die Marinade kann jeder Gast selbst wählen, der Dauerbrenner sei „sweet and spicy“, so Bak.

Das Spezialgericht von Won Chikin an der Osterstraße: frittiertes Hühnchen mit eingelegtem Rettich und Coleslaw. Dazu eine Dose koreanische Limonade.
Das Spezialgericht von Won Chikin an der Osterstraße: frittiertes Hühnchen mit eingelegtem Rettich und Coleslaw. Dazu eine Dose koreanische Limonade. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Im vergangenen Jahr waren die beiden Inhaber auf Trendsuche in Korea. „Korean Fried Chicken ist dort vor allem im Lieferdienst neben Pizza und Burger unter den ersten Plätzen“, sagt Bak. In Deutschland habe sich das Gericht noch nicht wirklich etabliert, so der 32-Jährige. „Wir wollen die koreanische Art nach Deutschland bringen.“

Restaurant Hamburg: Won Chikin in Eimsbüttel – Gerichte in Klein und Groß

Die Gäste können jeweils zwischen einer kleinen (sechs Stück) und großen Portion (zwölf Stück) wählen. Die Wings gibt es entweder für 9,50 Euro oder für 17,50 Euro. Die Korean-Bites – knusprig gebackene Hähnchenteile ohne Knochen – und den frittierten Blumenkohl gibt es jeweils für 10,50 Euro, beziehungsweise 19,50 Euro. Dazu gibt es einen Dip gratis, zum Beispiel Aioli im koreanischen Style mit scharfer Chilipaste.

Zusätzlich können Gäste zwischen unterschiedlichen Beilagen wählen: von Kartoffelspalten über Coleslaw bis zu koreanischen Teigtaschen. „Wir lieben Kulinarik und sind stolz auf die koreanische Küche“, sagt Han.

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Halbes Hähnchen vom Grill mit Pommes sind also Geschichte – in der Nachbarschaft rund um die Osterstraße komme der neue Imbiss aber gut an. „Wir merken, dass die Leute hier Spaß haben, Neues zu entdecken“, sagt Bak. Nicht nur junge Menschen, sondern auch viele Familien und ältere Menschen seien zu Gast bei Won Chikin.

In Korea werde meistens gemeinsam gegessen, sagt Shin Han. Mit Essen spende man auch Trost, bringe Freude und Gemeinschaft. Genau das möchten Han und Bak auch hierzulande etablieren. Nicht ohne Grund heißt der Slogan deshalb: „I bring you joy“ („Ich bringe dir Freude“). Zukünftig wollen die Inhaber deswegen auch mit Lieferdiensten zusammenarbeiten, so Han. So kann die Freude am Essen auch direkt nach Hause geliefert werden.

Won Chikin, Osterstraße 164, Dienstag bis Sonnabend 12 bis 20.30 Uhr, in Zukunft soll auch sonntags geöffnet sein