Hamburg. Wer koreanisches Streetfood essen möchte, kommt dafür in die Schanze. Doch zweites Restaurant eröffnet bald in anderer Ecke Hamburgs.
Wer derzeit von Hamburg nach Seoul in Südkorea fliegen möchte, zahlt dafür rund 900 Euro. Weitaus günstiger ist ein Kurztrip in ein typisch koreanisches Restaurant in der Stadt – wie dem Kkokki loves vegan. Hier gibt es Streetfood aus Korea, jedoch ganz ohne tierische Produkte: von knusprig gefüllten Teigtaschen über veganes frittiertes Hühnchen bis zu saftigen Reiskuchen.
Dahinter steckt Shin won Kang. Er ist kein Unbekannter in der Hamburger Gastroszene, denn er betreibt mehrere Bok-Filialen über die Stadt verteilt. Das rein vegane Restaurant hat Kang nach seiner Tochter Kkokki benannt und im Juli 2022 in der Schanze eröffnet. Jetzt expandiert der 60-Jährige und weiht demnächst eine zweite Filiale ein – diesmal in der Osterstraße in Eimsbüttel, ein Eldorado für Cafés, Restaurants und Bars.
Osterstraße in Hamburg-Eimsbüttel: Kkokki loves vegan eröffnet zweite Filiale
Die erste Filiale in der Sternschanze laufe so gut, dass sich Kang für die Eröffnung einer zweiten Filiale entschieden hat. „Ich wollte immer ein Restaurant in der Osterstraße betreiben. In dieser Filiale können wir uns noch weiterentwickeln und alles, was wir in der ersten gelernt haben, umsetzen“, sagt der Gastronom.
Der neue Standort soll voraussichtlich Anfang oder Mitte September eröffnen. „Ende August bekommen wir erst Strom“, so Kang. In den Monaten bis zur Eröffnung müssen die Räumlichkeiten noch umgebaut werden. Die Osterstraße 171 war zuvor Heimat des Weltladens, der nach fast 25 Jahren den Standort wechseln musste. „Deshalb müssen wir viel Technik wie Fettableiter und Lüftung einbauen“, sagt Kang.
Hamburg: Restaurant bietet authentisches koreanisches Essen – aus rein veganen Zutaten
Bei Kkokki loves vegan findet sich das Streetfood-Flair nicht nur auf der Speisekarte, sondern auch in der Einrichtung. So können in der Schanze bereits bis zu 100 Gäste auf kleinen, bunten Metallhockern Platz nehmen. An den Wänden prangen koreanische Plakate, auf einem steht: „Gangnam Streetfood“ – ein exklusives und modernes Viertel in Seoul. Andere Wände sind mit Rolltoren und Markisen verkleidet, die an Streetfood-Stände erinnern.
Kang ist sich sicher: „Wir werden noch lauter, noch bunter sein als in der ersten Filiale – die Atmosphäre wird noch koreanischer.“ An der Osterstraße finden dann weniger, rund 40 Gäste Platz.
Koch hat „viele Ideen“ für Restaurant in Eimsbüttel
Die Speisekarte im neuen Restaurant in Eimsbüttel werde sich an der bestehenden orientieren, aber auch neue Gerichte beinhalten. Derzeit stehen darauf vor allem koreanische Klassiker, zum Beispiel das Spezialgericht Nono Chicken mit knusprigem Blumenkohl, Reis und Rettich sowie koreanisches Eis (Bingsu). Mittags gibt es eine vergünstigte Karte.
„Unser Koch aus der ersten Filiale hat viele Ideen, die er in der zweiten umsetzen möchte – er braucht ein neues Spielfeld“, sagt Kang. Koch Ha Yong Huh stammt ebenfalls aus Korea, hat in Hamburg Operngesang studiert und in Korea an einer veganen Kochakademie gelernt – seit sieben Monaten arbeitet er an der Schanzenstraße in der Küche.
Neues Restaurant in der Osterstraße: Kkokki hat musikalisches Talent
Die Namensgeberin des Restaurants, Kkokki, lebt in Berlin. Die 25-Jährige komme aber trotzdem regelmäßig nach Hamburg, besuche das Restaurant und gebe Feedback zum Essen, so Kang. „Kkokki möchte aber vor allem gerne Musik machen, schreibt und singt ihre eigenen Songs“, berichtet der Vater. Und genau deshalb spielt sie bei der Eröffnungsfeier ein Konzert.
Tochter Kkokki bringe sich aber auch inhaltlich ein: Vor Kurzem ist sie etwa nach Korea gereist, um neue Ideen zu sammeln. Das kulinarische Talent hat die 25-Jährige in die Wiege gelegt bekommen.
Kkokki loves vegan: Familie Kang schreibt seit Jahrzehnten Gastrogeschichte in Hamburg
So ist ihre Großmutter in den 1970er-Jahren von Korea nach Deutschland ausgewandert, eröffnete in den 1980er-Jahren das erste Bok-Restaurant in der Schanze. Kurz vor der Jahrtausendwende übernahm Sohn Shin won Kang die Filialen – und führte schon damals vegane Gerichte ein. Mittlerweile machte die Filiale am Schulterblatt nach mehr als 20 Jahren dicht, das Restaurant ist aber noch an vier weiteren Standorten vertreten.
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Das Restaurant in Eimsbüttel wird ab September rund zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen. An allen Tagen können Gäste koreanische Suppen, Reisgerichte und veganes Hühnchen genießen. „Unser Koch geht sonntags immer zur Kirche“, so Kang – und genau deshalb bleibt am Sonntag die Küche bei Kkokki loves vegan kalt.