Hamburg. Demonstranten protestieren in der Nähe des Dammtorbahnhofs gegen Israel. Zahlreiche Personen verbringen die Nacht auf der Moorweide.
Wegen eines möglicherweise bevorstehenden Angriffs Israels auf die Stadt Rafah im Gaza-Streifen haben pro-palästinensische Demonstranten in der Nacht zu Dienstag kurzfristig ein Protestcamp auf der Moorweide in Hamburg aufgebaut.
In der Spitze hielten sich dort bis zu 80 Personen auf, wie eine Sprecherin des Lagedienstes der Polizei dem Abendblatt sagte. Die Versammlung sei ordnungsgemäß bis Dienstagmittag angemeldet und stehe unter dem Tenor „Finger weg von Rafah“.
Polizei Hamburg: Palästinenser errichten Protestcamp auf der Moorweide
Die Demonstranten errichteten unter anderem ein weißes Partyzelt auf der Moorweide. Auf Spruchbändern war unter anderem zu lesen: „Freiheit für Palästina. Gegen Imperialismus und Ausbeutung“. Zahlreiche Personen verbrachten die Nacht auf der Grünfläche in der Nähe des Dammtorbahnhofs. Zu Zwischenfällen kam es nicht. Am Dienstagmorgen waren noch etwa 15 Personen vor Ort.
Laut Lagedienst der Polizei ist es den Demonstranten erlaubt, die Nacht auf der Moorweide zu verbringen. Es dürften nur keine Zelte zum Schlafen errichtet oder Schlafsäcke und ähnliche Utensilien mitgebracht werden. Offiziell gelte die Versammlung daher nicht als Camp.
- 1. Mai: Antisemitische Gruppe will DGB-Demonstration kapern
- Olaf Scholz: Pro-Palästina-Demonstranten stören Hamburg-Besuch
- Nächste Islamisten-Demo in Hamburg – Behörde prüft Verbot
Pro-palästinensische Demonstranten hatten in Hamburg zuletzt immer wieder versucht, auf Demonstrationen und Kundgebungen anderer Organisationen auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. So versuchten sie unter anderem, die Demo des DGB am 1. Mai zu „kapern“. Zuvor hatten propalästinensische Demonstranten eine Wahlkampfveranstaltung von Bundeskanzler Olaf Scholz am Fischmarkt mit Zwischenrufen und Pfiffen am Fischmarkt gestört.