Hamburg. Pro-palästinensische Thawra ruft zu Protest in Altona auf – bei Gewerkschaftsveranstaltung. Welche Aufzüge Polizei noch Sorgen machen.
- Pro-palästinensische, antisemitische Gruppierung Thawra will bei DGB-Demo protestieren
- Linke Gruppierungen demonstrieren in der Schanze
- Ab 14.30 Uhr Protestzug vom Dammtorbahnhof durch Pöseldorf und angrenzende Stadtteile
Nicht nur der Deutsche Gewerkschaftsbund, auch zahlreiche linke Gruppen haben am 1. Mai zu Aufzügen aufgerufen. Drei dieser Demonstrationen machen den Sicherheitsbehörden Sorgen. Sie wurden von Anmeldern aus der linksextremen Szene organisiert. Zu ihnen werden jeweils zwischen 1000 und 2500 Teilnehmer erwartet. Zudem hat eine pro-palästinensische linke Gruppe angekündigt, die DGB-Demo in Altona am Vormittag zu kapern. Bereits in der Walpurgisnacht ist ein weiterer Aufzug angekündigt. Die Polizei wird mit einem Großaufgebot im Einsatz sein.
Es ist die pro-palästinensische, antisemitische Gruppierung Thawra, die dazu aufruft, am 1. Mai um 10.30 Uhr die DGB-Demo vor dem Altonaer Rathaus zu kapern. „Zuerst demonstrieren wir um 10.30 am Altonaer Rathaus auf der Demonstration des DGB“, heißt es in dem Aufruf. Am Nachmittag will man zum Hauptbahnhof ziehen, wo Linksextremisten demonstrieren wollen.
1. Mai: „Roter Aufbau“ soll für Störungen beim Auftritt von Kanzler Scholz gesorgt haben
Der Anmelder dort gehört zu den führenden Köpfen der als linksextremistisch eingestuften Gruppe „Roter Aufbau“. Anhänger der Gruppe sollen auch am vergangenen Wochenende für die Störungen beim Auftritt von Bundeskanzler Olaf Scholz bei der Auftaktveranstaltung der SPD zum Europawahlkampf in der Fischauktionshalle gesorgt haben. Unklar ist, ob es auch bei anderen Demonstrationen der Gewerkschaft vergleichbare Aktionen geben wird.
Linke Gruppierungen haben zu drei Demonstrationen aufgerufen. Um 13 Uhr wollen am 1. Mai knapp 1000 Demonstranten von der Schanzenstraße unter dem Motto „solidarisch, selbstbestimmt, herrschaftsfrei“ losziehen. Dahinter steht ein „schwarz-rotes Bündnis 1. Mai“. Anmelder ist ein Mann aus dem Umfeld der Roten Flora, der der anarchistischen Szene zugerechnet wird. Die Polizei rechnet mit 200 bis 300 gewaltbereiten Teilnehmern. Auch wird erwartet, dass es im Aufzug einen Schwarzen Block geben wird. Offenbar um eine Vermummung legal durchführen zu können, wurde von dem Anmelder das Tragen von FFP2-Masken aus „Infektionsschutzgründen“ angekündigt.
Polizei Hamburg: Ein Demonstrationszug zieht durch Pöseldorf & Co.
„Gegen gesellschaftlichen Stillstand“ will das Bündnis „Wer hat, der gibt“ demonstrieren. Der Aufzug zieht ab 14.30 Uhr vom Theodor-Heuss-Platz am Dammtorbahnhof durch Pöseldorf und angrenzende Stadtteile. Der Anmelder erwartet 2500 Teilnehmer. Die Polizei geht hier von einem friedlichen Verlauf aus.
Am Nachmittag werden Linksextremisten unter dem Tenor „wie es ist, darf es nicht bleiben“, vom Heidi-Kabel-Platz am Bahnhof durch St. Georg in Richtung Wandsbek ziehen. Der Anmelder ist führender Kopf der Anhänger der linksextremistischen Organisation „Roter Aufbau“, der die Verfassungsschützer 60 Anhänger zuordnen. Bei der Demonstration werden auch viele Teilnehmer aus der Antifa-Szene erwartet. Insgesamt rechnet die Polizei mit rund 1500 Teilnehmern, davon bis zu 450 gewaltbereit. Auch wird erwartet, dass sich an der Spitze des Aufzugs ein Schwarzer Block bilden wird.
Hamburgs Polizei erwartet „Spontanaufzug“ für den Abend
Für den Abend rechnet die Polizei außerdem mit einem „Spontanaufzug“ sowie kleineren Aktionen einzelner Gruppen aus der gewaltbereiten linken Szene.
In der Nacht zum 1. Mai, der sogenannten Walpurgisnacht, ist ein Aufzug unter dem Tenor „Take back the night“ angemeldet, der vor der Roten Flora beginnt. Dort werden 500 Teilnehmer erwartet. Auch in der Nacht könnte es nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden zu einzelnen Aktionen kommen.
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Die Polizei wird mit einem großen Aufgebot im Einsatz sein, der vom Führungsstab aus dem Polizeipräsidium geleitet wird. Dazu sind nicht nur die Alarmhundertschaften, bestehend aus Beamten der Polizeiwachen, sondern auch Hundertschaften aus anderen Bundesländern sowie Beamte der Bundespolizei im Einsatz.