Hamburg. Im Oktober starb eine Fünfjährige nach Unfall im Schwimmbad Bondenwald. Neue Kurse ab April buchbar. Was dabei gilt.

Nach dem tödlichen Badeunfall eines fünfjährigen Mädchens im Oktober 2023 in Hamburg-Niendorf hat das städtische Unternehmen Bäderland die Kinderkurse in seinen Schwimmbädern in Hamburg noch einmal auf den Prüfstand gestellt.

Bevor ab dem 2. April 2024 die neuen Schwimmkurse für die Monate Mai, Juni, Juli und August online gebucht werden können, weist Bäderland-Sprecher Michael Dietel noch einmal darauf hin, dass bei Kindern künftig strikt auf das Alter geachtet werde. Bei Kursbeginn müssen diese fünf Jahre alt sein.

Bäderland Hamburg: Teilnehmerzahl bei Schwimmkursen für Kinder gesenkt

Auch die Kursgröße wurde angepasst. Bislang konnten abhängig von der Beckengröße und -ausstattung jeweils acht bis zwölf Kinder teilnehmen. Die Maximalzahl wurde inzwischen reduziert. Dietel sagt: „Wir haben die Teilnehmerzahl auf maximal zehn Kinder festgelegt.“ In einzelnen Fällen, wenn es beispielsweise keine große Flachwasserzone gebe, könnte die Grenze auch bei acht Teilnehmern liegen.

Direkt nach dem schrecklichen Unfall im Schwimmbad Bondenwald hatte das Unternehmen verunsicherten Eltern die Möglichkeit eröffnet, ihren Kindern beim Kurs zuzugucken. „Nach kurzer Zeit wurde das Angebot aber nicht mehr wahrgenommen“, sagt Dietel.

Das Angebot bestehe weiter, aber die Nachfrage sei einfach nicht mehr da. Für den Schwimmunterricht sei das von Vorteil, weil viele Eltern noch kleinere Kinder dabei gehabt hätten, was eher störend gewesen sei, so der Sprecher. Er berichtet auch von regelrechten Picknicks am Beckenrand. Etliche Eltern hätten außerdem bloß auf ihre Handys geguckt oder laut Videos laufen lassen, was den Unterricht nur gestört habe.

Bäderland Hamburg: Rettungsschwimmer beaufsichtigen auch Kinder-Schwimmkurse

Eine weitere Neuerung soll ebenfalls für mehr Sicherheit sorgen: Inzwischen sind auch die Bademeister bzw. Rettungsschwimmer von Bäderland in die Beaufsichtigung der Kursgruppen involviert. Davor waren während der Kurszeit allein die Schwimmlehrer für die Aufsicht zuständig.

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Die Bäderland-Mitarbeiterin, in deren Kursus die Fünfjährige im Bondenwald verunglückte, ist nach Angaben von Dietel bislang nicht wieder im Dienst. Nach Angaben von Mia Sperling-Karstens, Sprecherin der Hamburger Staatsanwaltschaft, steht der Vorwurf der fahrlässigen Tötung im Raum. „Die Ermittlungen in dem Verfahren dauern weiterhin an. Weitere Auskünfte sind derzeit nicht möglich.“