Hamburg. Unternehmen arbeitet „mit Hochdruck“ an Einführung der neuen Systeme für mehr Sicherheit. Doch noch scheitert es am Datenschutz.
Das städtische Unternehmen Bäderland treibt den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in seinen Bädern mit Hochdruck voran, um mehr Sicherheit für Badegäste zu schaffen. „Wir wollen damit noch in diesem Jahr starten“, sagt Bäderland-Sprecher Michael Dietel.
Nach dem tödlichen Unfall eines fünfjährigen Mädchens Anfang Oktober 2023 im Bondenwald-Bad in Hamburg-Niendorf hat das Thema Sicherheit im Schwimmbad weiter an Bedeutung gewonnen.
Bäderland Hamburg: Bei anderen Betreibern läuft bereits KI-Probebetrieb
Das Unternehmen habe Erfahrungen von anderen Betreibern im Bundesgebiet eingeholt. „In Wiesbaden gab es bereits einen Probebetrieb und auch in München läuft gerade einer“, so Dietel. In diesen Städten sei man bereits viel weiter bei dem Thema. Das größte Hemmnis sei der Datenschutz.
KI-Systeme seien zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen. Diese sollen an allen von Bäderland betriebenen Standorten eingeführt werden. Es gebe unterschiedliche Systeme, beispielsweise Kameras oberhalb der Wasserfläche, aber auch Sensoren im Wasser.
Schwimmbad-Sicherheit in Hamburg: Es gibt unterschiedliche Systeme der KI
Dietel beschreibt das Prinzip folgendermaßen: „Damit bekommen unsere Mitarbeiter innerhalb von Sekunden unmittelbar Hinweise, wenn das KI-System eine ungewöhnliche Situation am oder im Wasser identifiziert, und kann dem jeweiligen Hinweis dann ganz gezielt nachgehen.“
Konkret heiße das: „Wenn das System etwas Ungewöhnliches meldet, beispielsweise wenn ein Körper reglos im Wasser liegt, bekommt der Rettungsschwimmer ein Signal auf seine Smartwatch.“
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Doch noch sei unklar, welchen Datentransfer der Datenschutz erlaube. „Besonders wertvoll im Sinn der Wassersicherheit wäre, dass die Erkenntnisse, die die KI an einem unserer Standorte gewinnt, etwa bestimmte Bewegungsmuster im Wasser, wenn jemand in Not ist, auch auf andere Standorte übertragen werden dürfen. Damit nicht jedes System an einem Bad-Standort bei null anfangen muss.“
Bäderland Hamburg möchte von Erkenntnissen anderer profitieren
Noch besser wäre es, wenn bereits bestehende Erkenntnisse in das System eingespeist werden könnten, denn typische Bewegungsmuster bei Badeunfällen ähnelten sich überall auf der Welt, sagt der Sprecher. „Es könnte also gleich ein schon smartes System mit Erkenntnissen aus vielen Tausenden anderen kritischen Situationen installiert werden. Unter anderem solche Themen und die Lösung eventueller Bedenken sind mit dem Hamburger Datenschutz zu klären.“
Mit dem Thema habe sich Bäderland bereits vor der Pandemie befasst und auch schon erste Installationen wie Elektrik und Kameras installiert, das meiste aber wieder demontiert, um Verschleiß zu vermeiden. „Wir bereiten die technischen Installationen jetzt wieder vor“, so Dietel.