Hamburg. Zahl der Toten in Alster und Elbe ist im vergangenen Jahr sprunghaft angestiegen. Zu Unfällen kam es nicht nur in der Badesaison.

Es ist eine traurige, aber auch erschreckende Bilanz: Im vergangenen Jahr sind in Hamburg doppelt so viele Menschen ertrunken wie 2022. Das geht aus der Statistik hervor, die die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft DLRG am Donnerstag in Hannover vorgestellt hat. Danach ertranken 2023 insgesamt 21 Menschen in Hamburg, im Jahr davor waren es nur zehn Menschen.

Die Todesfälle ereigneten sich nicht nur in den Sommermonaten, sondern auch im Winter: Vier Menschen kamen demnach im Februar ums Leben, jeweils drei im Juni, September und im Dezember. Die anderen Todesfälle verteilten sich über das gesamte Jahr.

Badetote in Hamburg: Zahl der Ertrunkenen hat sich verdoppelt

Unter den Ertrunkenen waren 16 Männer und drei Frauen, bei zwei Menschen konnte das Geschlecht nicht mehr festgestellt werden. Bei neun Menschen machte die DLRG keine Angaben zum Alter, die restlichen zwölf verteilen sich auf alle Altersgruppen.

Die meisten Menschen ertranken in der Elbe oder einem anderen Fluss, jeweils drei in einem Kanal und einem See, zwei in einem Bach, einer in einem Hafenbecken, einer im Schwimmbad und einer in einem Teich.

Badetote in Hamburg: Zwei Jugendliche sterben am Falkensteiner Ufer

Für besonderes Erschrecken hatten im vergangenen Jahr zwei tödliche Badeunfälle am Falkensteiner Ufer bei Blankenese gesorgt. Im August war dort in Höhe des Wracks „Uwe“ ein 15 Jahre alter Junge ertrunken. Nur wenige Wochen zuvor starb an fast dergleichen Stelle ein 16-Jähriger. Die Unfälle führten zu einer politischen Diskussion über die Sicherheit in der Elbe.

Im Oktober war es dann zu einem schrecklichen Unglück im Schwimmbad Bondenwald in Hamburg-Niendorf gekommen, bei dem ein fünf Jahre altes Mädchen während eines Schwimmkurses starb. Der Badbetreiber Bäderland kündigte in der Folge umfangreiche Änderungen bei der Aufsicht in den Schwimmbädern an.

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Die DLRG-Lebensretter führen die Statistik nach eigenen Angaben seit dem Jahr 2000 – mit dem Ziel, über Gefahren am und im Wasser aufzuklären. 2023 ertranken mindestens 378 Menschen in ganz Deutschland.