Hamburg. Straße in Schnelsen soll attraktiver werden. Doch bereits vorgestellte Entwürfe für Gestaltung liegen jetzt erstmal auf Eis.
Die Ideen waren schon recht konkret – doch nun wird vorerst nichts daraus: Die Bezirksversammlung Eimsbüttel hat die Pläne zum Umbau der Frohmestraße in Hamburg-Schnelsen gestoppt.
Ein entsprechender Antrag von SPD, CDU und FDP wurde in der Sitzung am vergangenen Donnerstag beschlossen. Dieser sieht vor, die Schnelsenerinnen und Schnelsener vor weiteren Planungen per öffentlicher Anhörung transparent und umfassend zu beteiligen. Wie dies ablaufen soll, müsse jetzt erarbeitet werden.
Hamburg-Schnelsen: Kritik an Plänen für Frohmestraße
Wie berichtet, plant das Bezirksamt, die Frohmestraße in Bezug auf Verkehr und Gestaltung neu zu ordnen. Dafür stehen rund 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Finanziert wird das Projekt auch mit Mitteln des Rahmenprogramms Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE). Die ersten Entwürfe wurden im Februar dieses Jahres vorgestellt.
Kritik an den bisherigen Plänen äußert unter anderem Koorosh Armi, Abgeordneter der SPD-Fraktion Eimsbüttel und stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Er kritisiert: „Die beiden von der Verwaltung vorgelegten Varianten sehen eine erhebliche Reduzierung der Parkplätze vor und bieten gleichzeitig kaum eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität.“
Das Problem aus seiner Sicht: „In dem Bürgerbeteiligungsprozess standen am Ende nur noch zwei Varianten zur Debatte. Warum andere Vorschläge, die zum Teil direkt von den Schnelsenerinnen und Schnelsenern gekommen sind, nicht infrage kommen, ist nicht transparent kommuniziert worden.“
Schnelsen: Wäre eine Einbahnstraßen-Lösung für die Frohmestraße denkbar?
Um folgende zwei Varianten ging es: die Errichtung eines verkehrsberuhigten Geschäftsbereichs und die eines Schutzstreifens für den Radverkehr auf der Fahrbahn. Die Grünen etwa hatten eine Verkehrsberuhigung mit Tempo 20 favorisiert. Koorosh Armi von der SPD kritisiert: „Alternativvorschläge wie eine Einbahnstraßenlösung stadteinwärts wurden ohne nachvollziehbare Begründung verworfen.“
Doch eine solche Lösung würde aus seiner Sicht Vorteile bringen. Er erläutert: „Bei einer solchen Einbahnstraßenlösung könnte die Anbindung der stadtauswärts fahrenden Busse an die Frohmestraße auch ohne Durchfahrt gewährleistet werden. Davon würden auch die Bewohner von Burgwedel, Schnelsen-Nord und -West profitieren, weil die Busse schneller am Ziel wären.“
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Frohmestraße: Was bedeuten die aktuellen Planungen für die Menschen in Schnelsen?
Armi betont: „Die Umgestaltung der Frohmestraße ist mehr als überfällig. Es geht also nicht um das Ob, sondern um das Wie.“ Bevor es losgehen könne, brauche man aber ein umfassendes Bild. Was bedeuten die aktuellen Planungen für die Schnelsenerinnen und Schnelsener, für die Gewerbetreibenden vor Ort und insgesamt für die Verkehrssituation in der Frohmestraße? Sind die Alternativen tatsächlich nicht umsetzbar?
Mit den Plänen für eine öffentliche Anhörung soll sichergestellt werden, dass diese Fragen geklärt seien, bevor „Nägel mit Köpfen“ gemacht werden.