Hamburg. Gerade eröffnet, stehen die Kunden dieser Eisdiele Schlange. Warum es alles nur „to go“ gibt und welche Sorten am besten ankommen.
In einem früheren afrikanischen Modeladen in Hamburg-Eimsbüttel hat am vergangenen Freitag (1. März) die neue „Eisbar“ eröffnet. Pünktlich zur Eissaison hat Hamburg damit eine weitere moderne Eisdiele. Und es ist, als hätte die Nachbarschaft genau darauf gewartet – so groß war der Kundenandrang.
Hinter Roman Duncenko und Alexander Nuz liegen arbeitsreiche Tage. Mit dem frühlingshaften Wetter hatten die Nachbarn rund um die Eimsbütteler Chaussee offensichtlich großen Appetit auf das erste Eis im Freien, und so waren die Schlangen vor der Eisdiele an der Ecke zum Eppendorfer Weg dementsprechend lang.
Eisbar in Hamburg-Eimsbüttel: Salzige Erdnuss und Schokolade sind die Renner
Bislang gab es in der unmittelbaren Nähe auch keinen Eisladen. Die beliebte Eispatisserie Oehlers ist ein ganzes Stück weiter weg.
Und so gingen allein am Sonntag rund 1500 Kugeln über die Theke, sehr zur Freude der Geschäftsführer, die ganz frisch im Eisgeschäft und alle Quereinsteiger sind. Alexander Nuz arbeitet hauptberuflich als Maschinenbauingenieur, Oliver Hooge als Sachbearbeiter, und Roman Duncenko hat seinen Job als Baggerfahrer gekündigt und steht nun hauptberuflich hinter der Eistheke.
Die Renner bei den Eimsbüttelern sind bislang salzige Erdnuss und der Klassiker Schokolade. 2,20 Euro pro Kugel sind Eimsbütteler Durchschnitt. „Weil hier viele Kinder im Viertel wohnen, haben wir einen Extrapreis für Kinderkugeln“, sagt Roman Duncenko. Kinder bis zwölf Jahre zahlen für eine kleinere Kugel 1,50 Euro.
Eisbar in Eimsbüttel: Ware kommt täglich frisch aus Bad Oldesloe
Und, wie schmeckt das Eis? „Es ist weniger süß, sagen uns die Kunden. Dann kann man auch mehr davon essen“, sagt Roman Duncenko und lacht. Ob er wohl sein bester Kunde ist?
Eis essen die drei Chefs jedenfalls von Natur aus gern. „Wenn ich einen stressigen Tag habe, muss ich mich mit einem Eis abkühlen, das war schon immer so“, sagt Alexander Nuz.
Rund 80 Eissorten produzieren Adrian Matysik und sein Zwillingsbruder Patrick, die Franchisegeber der insgesamt vier Eisbar-Eiswerkstätten aus Bad Oldesloe, in der dortigen Produktionsküche. „Die Rezepte denken wir uns selber aus“, sagt er. Inspiration bekommen die Zwillinge dafür aus dem Alltag. „Beim Bäcker zum Beispiel, so ist die Sorte Franzbrötchen entstanden.“
Eisbar Eimsbüttel: Eis, Cappuccino und Co. dürfen nur draußen verzehrt werden
Wie bei so vielen anderen Gastronomen auch, kommen die Zutaten möglichst aus der Region. „Aber manches müssen wir aus Italien beziehen“, so Matysik. Zitronen für das Zitronen-Minze-Eis etwa wachsen nun einmal nicht in Norddeutschland.
„Wir verwenden dafür frisch gepresste Biozitronen, und das Vanilleeis ist mit echter Bourbon-Vanille.“ Die Eismacher verzichten auf künstliche Farbstoffe, Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker.
Die „Eisbar“ haben die drei Geschäftsführer drei Monate lang komplett sanieren müssen. Jetzt gibt sich der Altbau mit den hohen, stuckverzierten Decken und dem schönen Holzboden puristisch und klar. Wer sein Eis, mit oder ohne Topping (zusätzlich 50 Cent), oder seinen Cappuccino (4 Euro) gern auf der großen Fensterbank verzehren möchte, wird enttäuscht. Denn: „Wir sind ein reiner To-go-Laden“, sagt Duncenko.
Eimsbüttel: „Die Leute holen sich ihr Eis und machen einen Spaziergang“
„Unsere Idee ist, die Leute holen sich ihr Eis und machen dann einen schönen Spaziergang in dieser tollen Umgebung.“ Deshalb gibt es nur wenige aufwendige Eisbecher im Angebot. Das Spaghettieis aber darf nicht fehlen (7,50 Euro).
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Und auch wenn die Eisdiele so gemütlich aussieht und man von dem Eckladen aus eine wunderbare Aussicht auf das Geschehen vor der Tür hat, hat Duncenko ja auch recht: Draußen an der frischen Luft schmeckt Eis ohnehin am besten.
Eisbar Eimsbüttel, Eimsbütteler Chaussee 68, täglich geöffnet von 12 bis 19 Uhr