Hamburg. DWD warnt am Donnerstagmorgen vor schwierigen Straßenverhältnissen. In Hamburg ist die Lage aber weitgehend ruhig. Mehr im Blog.
Der Winter geht weiter in Hamburg und dem Norden. Schnee und Eis sorgten mancherorts für einen wahren Winterzauber. Die andere Seite der Medaille bekommen derweil vor allem Polizei und Rettungskräfte zu spüren. Aber auch der Winterdienst hat alle Hände voll zu tun.
Schneefall, Glätte und Eis in der Region. Die Lage im Blog:
- DWD warnt vor überfrierendem Schneematsch - kaum Unfälle
- Sylt versinkt unter Schneedecke – aber nur für kurze Zeit
- Zu viel Schnee: Hausboot droht zu kentern
- Kein Trinkgeld für Stadtreinigungsmitarbeiter
- DWD warnt vor gefrierendem Regen - Unfall auf der A24
- Schulbus rutscht in Graben bei Eckernförde
- Erneuter Streik beim Winterdienst könnte Folgen für Hamburgs Umland haben
- Unfall auf A7: Stau bei Bönningstedt – vier verletzte Personen
- Eingeschränkter S-Bahn-Verkehr – defekte Weiche im Bereich Altona
- Linienbus rutscht von Straße – 40 Fahrgäste eingeschlossen
- Wetter in Hamburg: Winterdienst rechnet mit Eisregen am Abend
- Viele Glatteisunfälle: Arzt spricht von "Sprunggelenkswoche"
- DWD rechnet mit mehr Schnee und Glätte
- S-Bahn-Verkehr massiv gestört durch den Schnee
- Zahlreiche Flüge am Airport gestrichen
- HVV-Busse fallen teilweise aus
- Dichter Schneefall führt zu Chaos auf den Straßen
- Asklepios-Kliniken melden vermehrt "Glatteisopfer"
- Wie stark muss es schneien, damit die Schule ausfällt?
- Wann die Schneeräumpflicht in Hamburg gilt und wer haftet
DWD warnt vor überfrierendem Schneematsch - kaum Unfälle
Trotz Schnee, Glätte und Matsch ist die Lage auf Hamburgs Straßen am Donnerstagmorgen weitgehend entpannt. Wie Sprecher der Lagedienste der Polizei und der Feuerwehr dem Abendblatt sagten, habe es kaum Unfälle gegeben, die mit den Wetterbedingungen im Zusammenhang standen.
Auf der Autobahn 21 bei Nettelsee in Schleswig-Holstein rutschte ein Sattelzug auf glatter Straße in einen Graben. In der Folge musste die Autobahn Richtung Süden voll gesperrt werden. Eine Umleitung wurde eingerichtet. Die Sperrung kann nach Angaben der Polizei noch einige Stunden andauern. Rückstau sei zu erwarten, vor allem ab Beginn des Berufsverkehrs. Verletzt wurde bei dem Unfall niemand.
Der Deutsche Wetterdienst warnt weiterhin vor Frost und Glätte aufgrund überfrorenem Schneematsch. Vor allem nachts sollen die Temperaturen wieder unter null fallen. Insgesamt soll das Thermometer aber in den kommenden Tagen auf bis zu acht Grad steigen. Am Freitag wird der Ausläufer eines Sturmtiefs in Norddeutschland erwartet.
Sylt versinkt unter Schneedecke – aber nur für kurze Zeit
Die Schneemassen der letzten Tage haben auch bei der Nordseeinsel Sylt keine Ausnahme gemacht. Wo normalerweise eher Sandburgen gebaut werden, stehen jetzt eher Schneemänner. Denn nahezu die komplette Insel ist von einer weißen Schneedecke bedeckt. Doch laut aktuellen Prognosen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hat sich der Schneezauber auf Sylt schon bald wieder ausgezaubert.
Zwar dominiert für den Mittwoch auf Sylt genauso wie in anderen Regionen Norddeutschlands eher Schnee- bzw. Eisregen das Wetter, aber bereits am Donnerstagnachmittag soll die Temperaturen bei knapp zwei Grad über den Gefrierpunkt liegen und können so aus der weißen Pracht eher grauen Matsch machen. Auch für den Freitag und erst recht am Sonnabend mit knapp fünf Grad sieht es auch fürs Wochenende eher grau und nasskalt aus.
Zu viel Schnee: Hausboot droht zu kentern
Dramatischer Einsatz am Victoriakai-Ufer in Hamburg-Hammerbrook am Mittwochmorgen: Offenbar wegen einer zu hohen Schneelast ist ein dort liegendes Hausboot in Schieflage geraten. Taucher seien seit etwa 8 Uhr im Einsatz, um das Schiff zu stabilisieren und vor dem Kentern zu bewahren, sagte ein Sprecher der Feuerwehr Hamburg dem Abendblatt.
Um das Hausboot wieder aufzurichten würden nun aufblasbare Hebekissen eingesetzt. Die Wassertemperatur knapp über dem Gefrierpunkt erschwert aber die Arbeiten für die Taucher. Zur Verstärkung hat die Feuerwehr nun auch noch Hebekissen der DLRG angefordert.
Kein Trinkgeld für Stadtreinigungsmitarbeiter
Auch wenn die Hamburger für die Räumung der Straßen und Gehwege sehr dankbar sind: Die Mitarbeitenden der Stadtreinigung Hamburg (SRH) dürfen keine Geldgeschenke annehmen. "Die Annahme gutgemeinter Trinkgelder wird daher auch in der Vorweihnachtszeit von den Mitarbeitenden der in jedem Fall und unabhängig vom Betrag abgelehnt", teilt die Stadtreinigung mit.
Ein freundliches Dankeschön und ein paar lobende Worte seien als Ansporn und Aufmunterung aber immer willkommen. Auch über kleine Aufmerksamkeiten wie Kekse oder eine Tafel Schokolade freue man sich.
DWD warnt vor gefrierendem Regen - Unfall auf der A24
Der Deutsche Wetterdienst warnt am Mittwochmorgen vor Glatteisgefahr durch gefrierenden Regen im Hamburger Raum. Die Schneefälle sollen im Laufe des Tages im Norden weiter anhalten, dabei werden Schneemengen zwischen einem und fünf Zentimeter erwartet.
Die Lage auf den Straßen war gegen 7.15 Uhr laut Polizei aber noch weitgehend ruhig. Die Verkehrsleitzentrale regisrierte drei kleinere Unfälle. Auf der A24 in Höhe Billstedt kam auf vermutlich glatter Fahrbahn ein Opel Corsa ins Schleudern und prallte gegen die Leitplanke. Insgesamt waren drei Fahrzeuge in den Crash verwickelt, verletzt wurde aber niemand.
Der Winterdienst der Stadtreinigung Hamburg ist wieder mit 725 Mitarbeitenden und 280 Fahrzeugen im Volleinsatz. Seit 1 Uhr bearbeiten und streuen die Einsatzkräfte wichtige Hauptverkehrsstraßen, Strecken mit Buslinienverkehr, Verbindungsstrecken und ein ausgewähltes Netz an Radwegen. Seit 1.30 Uhr werden zudem Gehwege, Fußgängerüberwege und Bushaltestellen gesichert. Der Einsatz wird voraussichtlich bis zum Vormittag andauern.
Schulbus rutscht in Graben bei Eckernförde
Aufgrund von Glätte ist ein Schulbus am Dienstagmittag in einen Straßengraben gerutscht. Laut Polizei geriet das Fahrzeug auf vereister Fahrbahn zwischen Altenhof und Gettorf ins Schlingern.
Die mindestens acht Kinder, die im Bus waren, blieben glücklicherweise unverletzt. Allerdings ist unklar, wie viele Schüler genau in dem Fahrzeug waren, da einige direkt nach dem Unfall von Angehörigen abgeholt wurden.
Der Busfahrer musste mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus Eckernförde gebracht werden.
Erneuter Streik beim Winterdienst könnte Folgen für Hamburgs Umland haben
Die Gewerkschaft Ver.di ruft Mitarbeiter des Landesbetriebes Straßenbau und Verkehr am Mittwoch abermals zum Ausstand auf. Auf den Landes- und Bundesstraßen sowie auf den Kreisstraßen in Schleswig-Holstein wird es deshalb zu einem teils stark eingeschränkten Winterdienst kommen.
Mehr Informationen finden Sie hier: Extreme Glättegefahr: Winterdienst streikt Mittwoch erneut
Unfall auf A7: Stau bei Bönningstedt – vier verletzte Personen
Bei einem Unfall auf der A7 nahe Bönningstedt sind am Dienstagnachmittag vier Personen leicht verletzt worden. Wie ein Sprecher der Autobahnpolizei Neumünster dem Abendblatt erklärte, war eine 56 Jahre alte Autofahrerin wegen der Glätte und zu hoher Geschwindigkeit gegen die Mittelleitplanke geraten.
Dort prallte sie ab, krachte in ein weiteres Fahrzeug, und dann auch noch in ein drittes. Zwei von drei Fahrstreifen in Richtung Hamburg wurden gesperrt. Laut Polizei könne die A7 erst wieder freigegeben werden, wenn der Winterdienst die Straße streut.
Weil längere Zeit keine Autos den Autobahnabschnitt passiert hatten, habe sich dort Glätte gebildet. Gegen 20 Uhr sollten alle Fahrbahnen aber wieder für den Verkehr frei sein, erklärte der Polizist. Bis Holmmoor staute es sich in Richtung Hamburg.
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Eingeschränkter S-Bahn-Verkehr – defekte Weiche im Bereich Altona
Ab Altona fahren aktuell keine Züge in Richtung Dammtor wegen einer „witterungsbedingt defekten Weiche im Bereich Altona“, heißt es. Den Fahrgästen wird empfohlen, die Busse 20 und 25 zur S-Bahn-Station Holstenstraße zu nehmen, um von dort aus weiter zu fahren.
Durch die anhaltende Witterung kommt es aktuell auf allen Linien zu Einschränkungen und Ausfällen, heißt es auf der Website der S-Bahn Hamburg.
Die Linie S2 fährt demnach aktuell nicht. Zwischen Bergedorf und Hauptbahnhof sollen Fahrgäste die Linie S21, zwischen Hauptbahnhof und Altona die Linie S1 in Richtung Wedel nutzen.
Die Linie S3 fährt demnach über Holstenstraße, Sternschanze und Dammtor. Fahrgäste mit den Zielen Jungfernstieg, Stadthausbrücke, Landungsbrücken, Reeperbahn, Königstraße oder Altona werden gebeten, die S1 ab Hauptbahnhof zu nutzen. Außerdem bestehe die Möglichkeit die Station Landungsbrücken mit der U3 und die Station Jungfernstieg mit der U1 zu erreichen.
Die Linie S11 fährt aktuell nicht. Bitte zwischen Poppenbüttel und Hauptbahnhof sowie Altona und Blankenese sollen Fahrgäste die S1, zwischen Hauptbahnhof und Holstenstraße die S21 und S3 nutzen.
Die Linie S31 fahre aktuell unregelmäßig zwischen Neugraben und Hautpbahnhof.
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Linienbus rutscht von Straße – 40 Fahrgäste eingeschlossen
Ein Linienbus ist am Dienstagnachmittag auf der Francoper Straße in Neugraben verunglückt. Laut Feuerwehr Hamburg befanden sich in dem Bus zum Unglückszeitpunkt Uhr 40 Fahrgäste. Drei Menschen erlitten Verletzungen. Sie wurden von einem Notarzt und Sanitätern vor Ort behandelt und vorsorglich in Krankenhäuser gebracht. Der Bus sei inzwischen freigezogen worden und habe seine Fahrt fortsetzen können, so ein Sprecher der Feuerwehr.
Der Bus war laut Polizei gegen 16.50 Uhr auf der Francoper Straße am Rand der Fahrbahn von der Straße gerutscht und in Seitenlage geraten. Weil der Busfahrer in dieser Lage die Türen nicht mehr öffnen konnte und die Fahrgäste daher nicht aussteigen konnten, rückte die Feuerwehr mit einem Spezialfahrzeug an, "mit dem der Bus aus der misslichen Lage befreit werden konnte", so der Sprecher. Ob Schnee- und Eisglätte zu dem Unfall geführt hatten, ist noch unklar. Die Unfallursache wird nun von der Polizei ermittelt.
Winterdienst in Hamburg: Fahrrad-Club nimmt Stadtreinigung in Schutz
Hamburg nennt sich Fahrradstadt, doch bei Schnee und Eis werden viele Radler ausgebremst. Der Räumdienst der Stadtreinigung streut zwar auf ausgewählten Radwegen, doch das reicht nach Ansicht des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Hamburg nicht.
Die meisten Radwege seien nicht oder nach weiteren Schneefällen dann nicht mehr ausreichend geräumt, sagte der Hamburger ADFC-Sprecher Dirk Lau am Dienstag. Er betonte, die Stadtreinigung mache keinen schlechten Job, bekomme aber immer Prügel. Sie habe für diese Stoßzeiten einfach zu wenig Leute und zu wenig Fahrzeuge. Da müsse sich die Politik was überlegen. Da müssten dann eben Mittel oder kurzfristig die Kapazitäten erhöht werden. Lau sagte, er sei am Vormittag an einer vierspurigen Straße gefahren, die frei gewesen sei, auf dem Fahrradweg habe er nur mit großer Vorsicht fahren können.
Die Stadt Hamburg erklärt auf ihrer Seite, um das Radfahren auch im Winter größtenteils zu ermöglichen, führe die Stadtreinigung auf einem ausgewählten, zusammenhängenden Radwegenetz einen Winterdienst durch. Das neue zusammenhängende Winterdienstnetz verläuft demnach großteils auf Velorouten und orientiert sich an wichtigen Hauptverkehrsverbindungen mit hohem Radverkehrsaufkommen. Alle Radwege würden gleichzeitig bearbeitet, um die Benutzung zur Zeit des Hauptberufsverkehrs zu ermöglichen.
Wetterlage Hamburg: Winterdienst rechnet mit Eisregen am Abend
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet von Dienstagabend an bis zum Mittwochmorgen in Hamburg und im Umland mit Eisglätte durch gefrierenden Regen. Auch der Winterdienst der Stadtreinigung Hamburg rechnet schon für den Abend mit Eisregen und bereitet sich auf eine lagen Nacht vor. Schon in der Nacht zum Dienstag war der Winterdienst wegen starken Schneefalls im Dauereinsatz auf Hamburgs Straßen unterwegs – mit 725 Mitarbeitenden und 280 Fahrzeugen.
Schneefräse rutscht ins Gleis: S-Bahn-Verkehr zeitweise unterbrochen
Die Linie S3 war am Dienstagnachmittag zwischen Neugraben und Buxtehude wegen eines Feuerwehreinsatzes unterbrochen. Nach Abendblatt-Informationen war am S-Bahnhof Fischbek am Mittag eine kleine Schneefräse vom Bahnsteig ins Gleis gefallen und von einer Lok, die ohne Anhänger eine Rangierfahrt machte, erfasst worden. Inzwischen ist die Sperrung aufgehoben, teilte die S-Bahn Hamburg am Nachmittag mit.
Glatteisunfälle: Krankenhausarzt spricht von "Sprunggelenkswoche"
Im Unfallkrankenhaus Boberg (BG Klinikum) sorgen die vielen Glatteisunfälle dazu, dass die Mitarbeiter in der Notaufnahme an ihre Grenzen stoßen. „Wir nennen es jetzt schon die Sprunggelenkswoche“, sagt Stefan Jaeschke-Melli, Leitender Arzt der Notaufnahme: Zahlreiche Menschen mit solchen Verletzungen würden derzeit die Klinik an der Berrgedorfer Straße erreichen, direkt über die Notaufnahme oder als Überweisung aus anderen Krankenhäusern.
„Wir sind OP-mäßig sehr ausgelastet, hinzu kommt der Mangel an Pflegekräften“, stellt er fest. Weil zudem viele Menschen mit Knochenbrüchen nach winterbedingten Stürzen in der Klinik behandelt werden müssen, würden bereits die Fixateure knapp. Das sind äußere „Spanner“, mit denen fehlgestellte Gliedmaßen in der richtigen Position gehalten werden. „Wir müssen über Firmen nun neue bestellen.“
DWD rechnet mit mehr Schnee und Glätte
Es schneit und schneit und schneit: Laut des Deutschen Wetterdienstes werden die Niederschläge und bis in die Nacht anhalten. "Die Wetterlage bleibt in Hamburg erst einmal unverändert", sagte eine Meteorologin des DWD dem Abendblatt gegen Mittag.
Damit müssen sich die Hamburger auch zum Feierabendverkehr weiter auf verschneite Straße einstellen. Bis Mittwochvormittag sollen Neuschneemengen von drei bis acht Zentimeter, teils auch bis 15 Zentimeter fallen.
Zu gefährlicher Glätte könnte es aus Sicht des DWD bereits am Dienstagabend und in der Nacht zum Mittwoch durch gefrierenden Regen kommen. Auch der Winterdienst der Stadtreinigung Hamburg rechnet mit Eisglätte schon am Abend. Mittwoch geht es dann tagsüber mit noch mehr Schnee und Temperaturen um den Gefrierpunkt weiter, am Donnerstag lassen zumindest die Schneefälle nach.
Eine substanzielle Veränderung gibt es erst am Wochenende: Dann soll sich die warme Luft durchsetzen und die Temperaturen klettern am Sonnabend auf milde fünf, am Sonntag möglicherweise sogar bis auf acht Grad.
S-Bahn-Verkehr massiv gestört durch den Schnee
Der anhaltende Schneefall sorgt auch bei der S-Bahn für massive Probleme und Zugausfälle am Dienstagvormittag. Auf allen noch fahrenden Linien kommt es zu großen Verspätungen und Abweichungen vom Fahrplan. Der Stand laut Deutscher Bahn um 9.57 Uhr:
Die S1 fährt aktuell zwischen Wedel / Blankenese und Airport. Von und nach Poppenbüttel muss in Ohlsdorf umgestiegen werden. Bei der S3/S31 ist aus Richtung Pinneberg / Elbgaustraße aktuell kein Halt in Altona möglich. In diese Richtung fährt die S3 als S31 über Sternschanze und Dammtor. Aus Richtung Stade / Neugraben / Harburg fährt die S3 aktuell ihren normalen Weg über Jungfernstieg, Landungsbrücken und Altona. Die S21 fährt aktuell mit Verspätungen aber auf ihrem normalen Weg.
Flüge am Hamburger Flughafen gestrichen
Der starke Schneefall im Süden Deutschlands hat auch am Dienstag Auswirkungen auf den Flugverkehr am Hamburger Flughafen. Laut der Webseite des Hamburger Flughafens waren am Dienstagmorgen fast alle An- und Abflüge von und nach München gestrichen. Bereits am Wochenende waren mehrere Verbindungen zwischen der bayrischen Landeshauptstadt und Hamburg witterungsbedingt entfallen.
Am Dienstag meldete der Münchener Flughafen, dass der Flugverkehr wegen Eisregen wie schon am Montag angekündigt bis 12 Uhr mittags vollständig eingestellt sei. Die Betriebsflächen müssten enteist werden. Reisenden sollten aber damit rechnen, dass aus Sicherheitsgründen auch im weiteren Tagesverlauf die meisten Flüge ausfallen müssten.
HVV-Busse fallen teilweise aus
Aufgrund der aktuellen Wetterlage mit Schneeglätte kommt es in Hamburg zu Einschränkungen im Busbetrieb, wie die Hochbahn via X (vormals Twitter) mitteilt. Dies gelte vor allem für den Harburger Raum. Fahrgäste in anderen Teilen Hamburgs berichteten aber ebenfalls von Ausfällen, so etwa auf der Linie 22 nach Hagenbeck.
Dichter Schneefall führt zu Chaos auf den Straßen
Starker Schneefall hat am Dienstagmorgen zu langen Staus und chaotischen Verhältnissen auf den Hamburger Straßen geführt. Auf der A7 staut sich der Verkehr gegen 7.15 Uhr im Süden auf bis zu zehn Kilometern Länge zwischen Fleestedt und dem Elbtunnel, wie eine Sprecherin der Verkehrsleitzentrale sagte. Nördlich des Tunnels sei gerade der linke Fahrstreifen praktisch "unter dem Schnee verschwunden".
Auf der A1 kommt es zu Staus auf acht Kilometern Länge zwischen Maschen und Stillhorn. Selbst auf der A25 stehen die Autos zwischen Bergedorf und Allermöhe auf fünf Kilometern. Und auf der Köhlbrandbrücke stockt es, weil sich Lkw im Schnee teilweise festfahren, wie ein Sprecher des Lagedienstes der Polizei erklärte.
Nennenswerte Unfälle gab es am Morgen aber glücklicherweise nicht. "Die Autofahrer sind sehr besonnen, aber sehr langsam unterwegs", hieß es aus der Verkehrsleitzentrale.
Die Stadtreinigung ist erneut im Großeinsatz. Insgesamt sind 725 Mitarbeitende mit 280 Fahrzeugen in Hamburg unterwegs. Ab 2.30 Uhr wurden zunächst Gehwege, ein ausgesuchtes Netz an Radwegen, Fußgängerüberwege und Bushaltestellen geräumt und gestreut. Um 4 Uhr wurde der Einsatz auf die wichtigen Hauptverkehrsstraßen und Strecken mit Buslinienverkehr sowie Verbindungsstrecken und Busbuchten ausgeweitet, teilte das Unternehmen mit.
Asklepios-Kliniken melden vermehrt "Glatteisopfer" in Hamburg
Bei der aktuellen Wetterlage sind nicht nur die Winterdienste gefragt, auch die Hamburger Notaufnahmen werden dieser Tage regelmäßig mit den Auswirkungen von Schnee und Eis konfrontiert, wie Mathias Eberenz, Sprecher der Asklepios Kliniken dem Abendblatt erzählt.
Am Freitag und am Wochende sei es vergleichsweise ruhig an den Standorten Altona, Barmbek und Wandsbek gewesen. Das habe sich mittlerweile allerdings geändert und die Zahle der "Glätteopfer" sei gestiegen. "Es gibt in den Kliniken vermehrt Verletzte nach Stürzen. Typischerweise sind dies Hand- und Sprunggelenkfrakturen, aber auch diverse Verstauchungen oder Prellungen, zum Teil auch am Kopf."
In der Zentralen Notaufnahme in Barmbek mussten am Montagvormittag bereits mehrere Patienten in "Operationssäle gebracht werden, weil die Sturzverletzungen nicht ambulant zu behandeln waren."
Es gibt aber auch positive Nachrichten. Es bestehe der Eindruck, dass sich die Hamburgerinnen und Hamburger in den letzten Jahren besser auf jahreszeitliche Witterungsverhältnisse eingestellt haben und die Warnungen und Verhaltenstipps der Ärzteschaft ernst nehmen würden.
Glücklicherweise unverletzt blieb der Fahrer eines Reisebusses, der am Montagmorgen im Schneetreiben von der Straße abkam. Erst kurz vorher hatte er seine Passagiere abgesetzt und war anschließend alleine weitergefahren.
Eisregen in Hamburg angekündigt
Der Montagmorgen in Hamburg hat mit Schneefall begonnen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Winterdienstes reagierten mit Großaufgebot und waren bereits um 1 Uhr nachts ausgerückt, um auf den Straßen für Ordnung zu sorgen. Laut DWD-Meteorologe Dr. Andreas Walter soll es im Laufe des Tages sind weitere Schneefälle nicht ausgeschlossen.
Für Dienstag warnt Wetteronline jetzt auch vor Eisregen am Nachmittag. Ob der allerdings wirklich einsetzen wird, kann der Experte am Montagvormittag noch nicht bestätigen. "Wir gehen davon aus, dass es auf jeden Fall in den Höhenlagen Eisregen geben kann."
Ganz gerecht wird der Begriff den Erwartungen allerdings nicht. Gemeint ist damit normaler Niederschlag, der dann auf dem kalten Boden gefriert. Im Laufe des Tages soll dann aber Klarheit herrschen.
Für den Rest der Woche kündigt Wetterexperte Dominik Jung auch weiterhin winterliche Temperaturen meistens um die Null Grad an. Daran soll sich bis zum zweiten Advent auch nichts ändern. Erst danach wird ein Temperaturanstieg auf sieben bis zehn Grad erwartet.
Frost und Schnee: So wird das Wetter zum Wochenstart
Schal, Pudelmütze und Handschuhe bleiben die wichtigsten Kleidungsstücke für die Hamburger auch zum Wochenstart: Für Montag sagt der Deutsche Wetterdienst (DWD) Höchstwerte gerade mal rund um den Gefrierpunkt voraus. Dazu ist es wolkig und es fällt etwas Schnee. In der Nacht zu Dienstag wird es dann wieder bibberkalt, die Werte sinken auf minus fünf Grad.
Am Dienstag bleibt es ähnlich, die Temperaturen klettern nur an Nord- und Ostsee leicht über null, in Hamburg kommen die Werte den Gefrierpunkt weiterhin nicht hinaus. Die Nacht wird minimal milder mit maximal minus drei Grad.
Am Mittwoch und in der Nacht zu Donnerstag ist dann Vorsicht geboten, weil die Temperaturen bei Regen und Schneeregen leicht ins Plus drehen, nachts aber wieder unter Null fallen. Dann droht gefährliche Glätte.
Winterdienst: Pkw von Mitarbeiter geht in Flammen auf
Am 30. November rückte die Feuerwehr Hamburg gegen 22.40 Uhr für einen Einsatz an der Adresse Nienstedtener Marktplatz aus. Ein PKW stand in Flammen. Abendblatt-Informationen zufolge soll der Wagen einem Mitarbeiter des Winterdienstes gehört haben, der dabei war, die Straßen von Schnee und Eis zu befreien, als sein Auto plötzlich brannte.
Mithilfe eines C-Rohrs und durch den Einsatz von Schaum wurde der Brand gelöscht. Als Brandursache spricht die Polizei von einem technischen Defekt am Fahrzeug.
Weil das Löschwasser auf dem Boden gefroren war, wurde die Stadtreinigung kontaktiert, um den Einsatzort abzustreuen.
Schleswig-Holstein: Drittkälteste Temperatur im November seit Aufzeichnungsbeginn
In Schleswig-Holstein war es im November erst zwei Mal kälter, als in der Nacht zum 30. November. Die Wetterstation in Schleswig-Jagel registrierte am Morgen eine Temperatur von minus 19 Grad in Bodennähe. Wie Meteorologe Andreas Tschapek vom DWD erklärte, ist das der drittkälteste Wert, der seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im November im nördlichsten Bundesland gemessen wurde.
Der Rekord stammt aus dem Jahr 1965: Damals lag die Temperatur unter minus 21 Grad. Und 1973 wurden im November minus 19,5 Grad aufgezeichnet.
Tschapek erklärt, dass die eisige Kälte in den kommenden Tagen, auch am Wochenende, halten wird. Bis Dienstag soll es im Landesinneren Dauerfrost geben; auf den Inseln und an der Küste könnten die Temperaturen zum Wochenbeginn wieder in den Plus-Bereich wandern.
Schnee ist in den kommenden Tagen nur vereinzelt zu erwarten, sagt Tschapek, und nicht in der Menge von Dienstag und Mittwoch. Von der Ostsee her ziehen aber Schauer ins Landesinnere. Unter Umständen könnte das auch Schneefall bringen.
Skurriler Glätte-Unfall: Fahrer weg, Kennzeichen aber noch da
Am 29. November ist es an der Reiherstieg-Klappbrücke in Wilhelmsburg zu einem skurrilen Vorfall gekommen, wie ein Sprecher des Polizei-Lagedienstes dem Abendblatt bestätigte. Ein Stahlgeländer der Brücke war durchbrochen worden, offensichtlich war ein Auto wegen der Glätte weggerutscht. Und im Wasser schimmerte ein Kennzeichen durch.
Einsatzkräfte der Feuerwehr Hamburg rückten mit einem Großaufgebot an, weil vermutet wurde, dass das Unfallauto in den Reiherstieg gestürzt ist – möglicherweise mitsamt Insassen.
Wie das Abendblatt erfuhr, folgten Momente der Unsicherheit. Weil die Wassertiefe an dieser Stelle aber nur etwa einen Meter beträgt, konnten die Einsatzkräfte schnell Entwarnung geben: Dort befand sich kein Fahrzeug. Offenbar war es dem Fahrer gelungen, sein Fahrzeug auf der Klappbrücke zu halten. Dann flüchtete er. Nun ermittelt die Polizei wegen des Verdachts auf Unfallflucht.
Wie stark muss es schneien, damit die Schule ausfällt?
Bei starkem Schneefall, wenn die Straßen weiß und glatt sind, stellt sich oft die Frage: Wie kommen Schülerinnen und Schüler zum Unterricht? Müssen sie überhaupt in die Schule?
In einer Mitteilung hat das Regionale Schulamt im niedersächsischen Lüneburg das Prozedere erklärt. Sprecherin Mareike Wellmeier erklärt darin, dass die Landkreise bei extremen Wetterverhältnissen entscheiden. Und: Wenn der Schulweg und die Beförderung nicht mehr sicher seien, könne es in Teilen Niedersachsens zu Schulausfällen kommen, erklärt Wellmeier.
Wann die Schneeräumpflicht in Hamburg gilt und wer haftet
Mit dem ersten Schneefall kommt meist auch eine eher lästige Pflicht: Die Räum- und Streupflicht vor der eigenen Haustür. Sollten Passanten ausrutschen, stürzen, sich dabei verletzen, dann haften dafür die Anlieger. In einer Mitteilung erinnerte die Schleswig-Holsteinische Rechtsanwaltskammer an diese Regelung.
Mehr dazu finden Sie hier: Es schneit! Aber wer muss eigentlich den Schnee wegräumen?
So verhält es sich übrigens auch in Hamburg. Sobald der Schneefall zu Ende ist, sind Anlieger verpflichtet, den "Gehweg entlang ihres Grundstücks" zu räumen, gegebenenfalls von Eis zu befreien und zu streuen, heißt es auf der Seite der Freien- und Hansestadt.
Aber nicht rund um die Uhr. Die Pflicht besteht bei "anhaltendem Schneefall über 20 Uhr hinaus" oder wenn es zwischen 20 Uhr und 8.30 Uhr schneit und glatt wird. An Sonn- und Feiertagen bis 9.30 Uhr.