Hamburg. Die Nachfrage in den Filialen und bei Onlinehändlern ist gigantisch. Leere Regale an einigen Standorten. Was Kunden jetzt tun können.
Viele Kinder in Hamburg freuen sich über den Schnee, für viele Erwachsene bedeutet der Wintereinbruch dagegen auch zusätzliche Arbeit. Beide haben eines gemeinsam: Sie benötigen in diesen Tagen das richtige Equipment. Das Problem: Streugut und Schneeschieber für die Erwachsenen, aber auch Schlitten für die Kinder sind in Hamburger Baumärkten bereits ausverkauft oder Mangelware.
„Alle sind vom Wintereinbruch überrascht worden, auch die Lieferanten“, sagt ein Mitarbeiter des Obi-Baumarkts in Altona auf Abendblatt-Anfrage. „Hat man nicht genug Ware bestellt, hat man das Nachsehen.“ Streugut wie Splitt sei im Obi in Altona am Dienstag gar nicht mehr vorhanden gewesen, stattdessen werde dort Spielsand zum Streuen verkauft. „Holzschlitten gibt es aktuell keine mehr“, so der Mitarbeiter. Lenkschlitten und Rutschblätter aus Kunststoff hätte er jedoch noch ein paar vorrätig. Eiskratzer, Frostschutzmittel und anderes Autozubehör befänden sich weiter in den Regalen. Bei Schneeschiebern und Winterbesen sehe es dagegen schlecht aus.
Streugut und Schlitten in Hamburg zum Teil schon ausverkauft
Auch in anderen Baumärkten in Hamburg sind diese Utensilien schwer zu bekommen. Die Nachfrage nach Streumitteln, Schneeschiebern, Besen und Frostschutzmitteln sei erhöht, heißt es beim Obi-Konkurrenten Bauhaus. Einige Produkte seien nur in geringen Mengen verfügbar, teilte das Unternehmen auf Abendblatt-Nachfrage mit. Online seien bei Bauhaus die meisten Schlitten zudem ausverkauft. Auch in den Märkten von Hagebau in Altona und Rahlstedt seien Schlitten und Streusplitt begehrt und zeitweise nicht vorrätig, wie ein Sprecher sagte.
Sowohl Bauhaus als auch Hagebau gehen jedoch davon aus, dass die Waren bald wieder verfügbar sein werden. Denn neue Lieferungen sind unterwegs. Im Obi-Markt in Altona zeigt man sich nicht ganz so optimistisch: „Die Frage ist ja auch, ob die Lkw bei der aktuellen Wetterlage durchkommen.“ Ein Sprecher von Hagebau empfiehlt Kundinnen und Kunden, sich vorab online zu informieren, welche Artikel im Markt noch vorrätig seien – und diese gegebenenfalls zu reservieren. Auch telefonisch könne man in Baumärkten nachfragen, ob Schneeschieber und Co. zu haben seien.
Schneeschieber gesucht? Das sagt der Onlinehändler Otto
Der Vorteil: Kunden vermeiden unnötige Wege – und riskieren keine Unfälle oder Stürze. Viele Menschen decken sich deshalb bereits im Internet mit den wichtigsten Winterutensilien ein. So verzeichnete der Online-Versandhändler Otto in der vergangenen Woche deutlich mehr Bestellungen von Schlitten, Schneeschiebern und Schneeketten.
Otto hat die Verkäufe der beliebtesten Winterartikel zwischen dem 28. November und 4. Dezember mit den Verkäufen in der Vorwoche verglichen. „Bei Schlittenkäufen verzeichnen wir einen Anstieg um 190 Prozent“, sagt Otto-Sprecher Frank Surholt. Die Verkäufe von Schneeketten stiegen im Vergleich zur Vorwoche um 120 Prozent. „Besonders beachtlich sind aber die Verkäufe von Schneeschiebern“, so Surholt. „Die Bestellungen legten in der Woche seit Wintereinbruch um 330 Prozent zu.“
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Der Online-Versandhändler habe zudem im Gegensatz zu vielen Baumärkten online keine Lieferschwierigkeiten. „Wir haben diese Saisonartikel auf Vorrat und auf verschiedene Lager verteilt“, so Surholt. Je nach Produkt rechnet er mit einer Lieferzeit von einem bis drei Tagen. Ob sich die Zustellung durch das Schneechaos auf Hamburgs Straßen verspäten könne, sei allerdings offen.
Zum Wochenende hin dürfte sich die Lage jedoch ohnehin entspannen: Es werden Temperaturen von bis zu acht Grad Celsius erwartet. Auf das Schneechaos folgt dann Tauwetter.